Eine moderne Robinson-Variante ist Robert Zemeckis’ („Forrest Gump“) packendes Abenteuer-Drama „Cast Away – Verschollen“. Tom Hanks gewann für seine Darstellung des gestrandeten FedEx-Managers den Golden Globe – und das völlig zurecht.
Tom Noland (Hanks) ist ein Problemlöser. Für das US-Transportunternehmen FedEx reist der Systemmanager um die halbe Welt, zur Not auch am Weihnachtsabend. Zeit ist eben Geld. Auf dem Weg zu seinem nächsten Einsatz stürzt Nolands Flugzeug ab, er ist der einzige Überlebende und strandet auf einer unbewohnten Ozeaninsel. Als Noland erkennt, dass die Retter die Suche aufgegeben haben, versucht er sein Leben auf der Insel zu organisieren...
Mit der zweiten Zusammenarbeit von Robert Zemeckis und Tom Hanks gingen beide ein gehöriges Risiko ein. Wie leicht hatte der (fast) dialoglose Mittelteil des Films ein Langweiler werden können. Stattdessen gibt er Hanks die Gelegenheit zu einer weiteren Glanzleistung. Behutsam und emotional glaubhaft macht er Nolands Einsamkeit und Verzweifelung spürbar. Der Zuschauer nimmt Anteil am Schicksal des Gestrandeten. Nahezu unerträglich ist die Szene in der sich Noland einen schmerzenden Zahn ausschlägt. Zemeckis teilt „Cast Away“ konsequent in drei Teile, die alle ihre verschiedenen Reize haben und von denen der zweite eindeutig der stärkste ist. Bemerkenswert und erschreckend zugleich ist die fast schon dokumentarisch wirkende Absturz-Sequenz.
Fazit: Mit „Cast Away“ glückt Zemeckis und Hanks eine packende, moderne Robinson-Variante, die mit Realismus und starken schauspielerischen Leistungen glänzt.