Die von Paula Beer gespielte Stella Goldschlag in "Stella. Ein Leben" gab es wirklich! Auch wenn es kaum zu glauben ist, war die Jüdin Stella während der Herrschaft der Nationalsozialisten damit beauftragt, als sogenannte "Greiferin" andere Juden aufzuspüren und das obwohl ihre eigenen Eltern von den Nazis ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden! Bis zu ihrem Tod 1994 blieben Goldschlags politische Ansichten und die Motivation hinter ihren Taten im Zusammenhang mit Ihren Verbrechen während des Krieges weiter umstritten, so legte sie ihren jüdischen Glauben u.a. offiziell ab und konvertierte zum Christentum.
Einer der wichtigsten Bezugspunkte für "Stella. Ein Leben" bildete der Interviewband "Stella", der zunächst 1992 in den USA erschien und wenig später ins Deutsche übersetzt wurde. Beim Autor handelte es sich um Peter Wyden, einen ehemaligen Mitschüler von Stella Goldschlag, der seine alte Bekannte ab 1990 in mehreren Interviews zu ihrer bewegten und umstrittenen Vergangenheit befragte und ihre Angaben mit insgesamt 150 verschiedenen Zeitzeugen abglich um ein historisch nachvollziehbares Porträt zu zeichnen. Daran schlossen sich bereits mehrere Bücher und auch eine Opernadaption an, wobei besonders die Romandarstellung "Stella" von Takis Würger zu einer umstrittenen Veröffentlichung wurde, der eine zu große Zuneigung zur moralisch fragwürdigen Stella Goldschlag vorgeworfen wurde. "Stella. Ein Leben."-Regisseur Kilian Riedhof wiederum bemüht sich um größtmögliche historische Genauigkeit und schloss in seine Recherchen auch die Gerichtsprotokolle, die zur Lagerhaft von Goldschlag nach dem Krieg führten, mit ein.