Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 5. April 2022
Ein beachtenswerter Antikriegsfilm von Douglas Sirk, den dieser bereits 1958 in Amerika drehte, nachdem er Nazi Deutschland verlassen hatte. Es gibt subtile Spitzen gegen die alte Heimat. Auffällig sind die vielen deutschen Schauspieler, die hier zum Einsatz kommen. Angefangen von Lilo Pulver in der Hauptrolle als Elizabeth, die sich im letzten Kriegsjahr noch in einen Soldaten Ernst (John Gavin), der auf Heimaturlaub kommt, verliebt. Barbara Rütting hat ein eindrucksvolles Cameo als russische Partisanin (wie das damals hieß), die hier standrechtlich erschossen wird. Man sieht es nicht, kann es aber erahnen, weil hören. Auch E.M. Remarque, dessen Roman die Vorlage zum Film ist, hat einen kurzen Auftritt, sowie Charles Régnier als NS Verfolgter, Dieter Borsche als Wehrmachtsoffizier, Klaus Kinski der Gestapo Mann vom Dienst, die unermüdliche Agnes Windeck, die seit den ‘Insulanern‘ wie immer das Herz am rechten Fleck hat. Außerdem noch Kurt Meisel und Ralf Wolter. Für sie alle war es eine Chance einen bezahlten Job zu kriegen. Die detailgenaue Ausstattung bis hin zu den deutschen Schriftzügen an den Wänden verdeutlicht die Authentizität des Films. Dazu gehört auch das ganze dekorative Beiwerk der damaligen Zeit wie z.B. der Blockwart, das Heulen der Sirenen, die echten Frontwitze, die Luftschutzkeller sowie das dazugehörende Bombardement u.v.a.m. Das Sahnehäubchen ist aber der Schluss! Bevor Ernst zurück an die Front geht, hat er ganz keusch und züchtig Elizabeth geheiratet. Hier gibt es ein melodramatisches Ende, wie es Sirk selten besser hingekriegt hat und das ein Happy End vermeidet. Ernst bekommt von seiner Frau noch einen Brief, in dem sie ihm noch etwas mittteilen muss… Vorher hat Remarque noch kleine Hoffnungsschimmer eingestreut: ‘Es gibt noch aufrechte Deutsche. Nicht allzu viele, aber es gibt sie.‘ Eine Botschaft an die Daheimgebliebenen, ein realistischer Mutmacher. Und was den Titel angeht, so betonen die Amerikaner die Liebe, wir das Leben.