Da sind sie wieder, die Kritiker, die verkappten Medizinstudenten, die uns erklären wollen, das Autisten so nicht sind, und Menschen mit Behinderung ja sowieso nicht, und ein Beigeschmack hat der Film dann auch noch.
„Rain Man“ war seinerzeit für acht Oscars nominiert, hat vier abgeräumt und wollte uns glaubend machen, dass Autisten mit einem Blick Streichhölzer zählen können und sich beim Pokern die Karten merken können. Deshalb wird Autisten in Casinos auch der Eintritt verwehrt (Scherz). Und ja, Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung und gilt in Fachkreisen als Behinderung, 1988 durfte man das auch noch so sagen. Warum tun wir Deutschen uns mit „solchen“ Filmen nur so schwer? Ich finde, „Die Goldfische“ ist mehr Integration, als einmal im Jahr bei Kerner im ZDF 5 € zu spenden. Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen gehören nun mal zu unseren Leben dazu, also dürfen sie auch lustig sein, manchmal unfreiwillig und manchmal auch gewollt, wie jeder „normale“ Mensch halt auch. Der Film ist am besten, solange er sich nicht um die politische Korrektheit schert, leider hält er das nicht bis zum Ende durch. Na klar hat der Film seine Schwächen und überzogen ist so manches auch, aber lustig ist der Film allemal, was vor allem an der illustren Riege an Schauspielern liegt, die hier frei von der Leber weg spielen, als wären das Ding ein ganz „normales“ Roadmovie mit Knaller-Gags, mit Situationskomik aber eben auch mit Rohrkrepierern.