Durchschnitts-Wertung
3,4
751 Wertungen
Deine Meinung zu Wir ?
4,0
Veröffentlicht am 21. März 2019
Mit dem Namen des Regisseur, Jordan Peele sind automatisch sehr hohe und fast schon unrealistische Erwarungshaltungen verbunden da viele Leute sein Werk „Get Out“ so derbe abgefeiert haben daß dieser hier von Anfang an nichts weniger sein darf als ein Meisterwerk. Aber man darf in der Tat zufrieden sein: was Jordan hier abliefert ist ein Film mit einer gewissen Einzigartigkeit. Das heißt: ich selber wüßte keinen anderen Titel, kein Referenzwerk auf den ich deuten könnte um zu sagen „ist wie „Wir“. Allerdings muß man mit ein paar Dingen klarkommen: der Film entwirft ein wunderbar schauerliches Szenario, ist aber im Umkehrschluß recht sparsam mit Erklärungen und Begründungen und diejenigen die gegeben werden sind eigentlich eher dürftig. Im Umkehrschluß funktionieren sie aber ungemein, ebenso hat der stimmige Trailer bewußt zurückgehalten mit den späteren Wendungen so daß man ihn ab einem bestimmten Part wirklich ohne Vorwissen sehen kann. Auf dem Sektor erwischt er einen auch ungemein hart, ungemein passend und als eine wirklich eigene Kinoerfahrung.

Fazit: Nicht wirklich plausibel, aber mit eigenständiger Idee und krasser Wirkung!
4,0
Veröffentlicht am 24. März 2019
Sehr spannender Thrill. Toll fotografiert. Es gibt zwar so manches Logikloch, aber wenn man darüber hinweg sieht, hat man seinen Spannung. Besonders toll war der gute Soundtrack und die Hauptschauspieler. Nicht so gut war das Finale. Was solls. Der Film erinnert tatsächlich sehr stark an "Get out". Eine starke Horrorperle.
4,0
Veröffentlicht am 1. Januar 2024
Mit großer Spannung, habe ich heute als ersten Film in 2024 Jordan Peele's Zweitlingswerk nach "Get Out" nachgeholt. 32 Rezensionen mit einem halben bzw. einem mageren Stern haben mich extrem neugierig gemacht, eines schafft der Film also schon mal:
Er spaltet die Community!
Erstes zu überwindendes Problem ist die Genrezuordnung. Peele inszeniert seinen Thriller im Mystery-Sektor und grenzt sich damit vom klassischen Horrorfilm ab, der offenbar von vielen Usern erwartet wurde.
Zudem kommt erschwerend hinzu, dass er viele Fragen aufwirft, die weitgehend unbeantwortet bzw. unerklärt bleiben, was vielen auch nicht schmecken dürfte.
Kann man sich von dieser Erwartungshaltung frei machen, bekommt man einen sehr verstörenden Mystery-Schocker in edelsten Bildern präsentiert, einen atmosphärisch dichten Score, der allein schon genügend Spannung erzeugen würde.
Die surreale Ebene der Inszenierung etabliert Peele durch das Auftauchen der Reds und schafft somit eine völlig neue Situation, die intellektuell herausfordernd ist. Die Frage, ob das nun Kunst ist oder weg kann, muss hier eindeutig beantwortet werden: Das ist große Filmkunst und kann nicht weg!
Nicht jeder Konsumenten-Horizont ist ausreichend, um diese Kunstfertigkeit zu erkennen, geschweige denn richtig einzuordnen. Es soll ja auch Leute geben, die "2001" langweilig finden, meist sind es dann die Leute selbst, die nicht besonders spannend sind.
Spannend in Jordan Peele's Film sind auch die Schauspieler, allen voran Lupita Nyong'o, die eine fesselnde Performance abliefert (.... von wegen Overacting!)

Fazit: Jordan Peele hat mit seinem Zweitlingswerk einen künstlerisch und intellektuell herausfordernden Film geschaffen, der in edelsten Bildern und einem unheimlichen Score Urängste ins Licht rückt und mit großartigen schauspielerischen Leistungen überzeugen kann.
4,0
Veröffentlicht am 24. März 2019
Wir haben es genossen, tolle Massage mit dem unverwechselbaren Jordan Peele Charme der visuell absolut furios daherkommt und im Nachhinein noch mächtig beschäftigt. Dicke 8/10 für diesen Mindfuck.
4,0
Veröffentlicht am 25. März 2019
Creepy, unterhaltend und ich möchte meinem Zwilling bitte nicht begegnen... danke.
Macht noch n bißchen mehr Sinn wenn man sich danach die Erklärung von Jordan Peele durchliesst.
4,0
Veröffentlicht am 29. März 2019
[...] Abseits von all den gesellschaftspolitischen Meta-Ebenen bleibt Wir vor allem eines: verdammt unterhaltsam. Jordan Peele verliert sich nicht in seiner Botschaft, sondern verwebt sie geschickt mit der Geschichte. Wir ist jedenfalls einer der spannendsten und innovativsten Horrorfilme der letzten Jahre und kann mit einer atemberaubenden Performance von Lupita Nyong’o aufwarten. Damit ist der Streifen schon jetzt eines der ganz großen Highlights des Jahres.

Vollständige Kritik auf dem Online-Magazin 100 Years of Terror: https://www.yearsofterror.eu/2019/03/wir-2019-review/
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 3. November 2019
Ich fand den Film erfrischend anders und sehr spannend. Eine Horror Komödie ist es ganz sicherlich nicht auch wenn es den ein oder anderen witzigen Moment gibt.
Man muss auch nicht studiert haben um ihn zu verstehen. Sonst beschweren sich alle darüber, dass keiner mehr neue Ideen hat, jetzt ist da mal ein Film mit einer neuen Idee und dann ist das auch nicht richtig.
Ich war erst skeptisch, nach den ganzen negativen Kritiken, bin aber froh das ich ihn letztendlich doch noch gesehen habe.
4,5
Veröffentlicht am 29. Oktober 2022
Jordan Peele gelingt mit seinem zweiten Wurf nach Get Out ein faszinierender, hochgradig spannender Mysery-Streifen, der keine Wünsche offen lässt, es sei denn, man sucht tatsächlich nach einem Sinn oder einer logischen Erklärung hinter all den Horror, Solange man auch darüber nachdenkt, den einen ernstzunehmenden Sinn hinter der kruden Story gibt es einfach nicht. Natürlich steckt der Streifen voller kleiner Botschaften, die man trefflich interpretieren kann. Peele gibt den Intellektuellen unter den Kino-Freaks eine Menge Futter mit auf den Weg.
Da wird es ganze Ausarbeitungen geben, die uns die gesellschaftspolitischen Hintergründe des Films näher bringen wollen. Oder den psychoanalytischen Ansatz. ‚Wir’ als Parabel unserer Zerrissenheit und unserem ständigen Kampf mit unserer dunklen Seite. Oder den sozialkritischen Ansatz. Oder den religiösen Ansatz. Oder Oder Oder….
Wenn man es als Regisseur so weit gebracht hat, daß die Denker so tief in die Eingeweide des an sich schwachsinnigen aber spannenden Blödsinns, den man da verzapft hat, eintauchen…dann kann man sich schmunzelnd zurücklehnen und genießen, daß man zu den Großen der Film-Branche gehört.

Adelaide Wilson fährt mit ihrer Familie in den Urlaub nach Santa Cruz. Hier hat sie als Kind ein traumatisches Erlebnis verkraften müssen. Auf einem Rummelplatz ist sie weggelaufen und hat sich in einem Spiegelkabinett am Strand verirrt. Schließlich haben ihre Eltern sie gefunden. Aber es dauerte bis sie wieder sprechen konnte und zur Normalität zurückfand. Was hat sie in dem Spiegelkabinett erlebt? Je näher sie dem Trauma ihrer Kindheit kommt, desto hysterischer reagiert sie selbst auf kleinste unvorhergesehene Vorkommnisse. Sie fühlt sich einfach unwohl.
Plötzlich stehen nachts vier Doppelgänger vor der Tür. Sie gleichen Adelaide und ihrer Familie wie eineiige Zwillinge. Mit roten Overalls bekleidet und mit Scheren bewaffnet greifen sie unvermittelt an. Von einer auf die andere Sekunde finden sich die Wilsons in einem Horror-Szenario wieder. Was geht hier ab?
Was mit vielen unheimlichen Andeutungen begann entwickelt sich urplötzlich zu einem rasanten unheimlichen, irre spannendem und schockierendem Horror-Trip. Irgendwann wird klar, dass nicht nur die Wilsons betroffen sind, sondern jeder Mensch einen Doppelgänger zu haben scheint, der plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht, um sein Ebenbild zu meucheln. Und so geht es immer brutaler und verstörender weiter bis zum Showdown im Spiegelkabinett, in dem sich Adelaide einst als Kind verirrte. Das Spiegelkabinett entpuppt sich als Eingangstor zu einer geheimnisvollen Unterwelt, in der die Doppelgänger ein trostloses Dasein gefristet haben. Nun sind sie nach langer Vorbereitung ausgebrochen und übernehmen die Macht. Und Adelaide birgt ein düsteres Geheimnis….

Spannend, geheimnisvoll und völlig abgefahren dreht Jordan Peele die Zuschauer durch den Fleischwolf und lässt sie am Ende der Tour de Force mit vor Schreck geweiteten und fragenden Augen im Kinosessel sitzen. Mag sich jeder seinen Teil denken. Der Sinn liegt wie immer im Auge des Betrachters. Einfache Antworten gibt es nicht.
Ein Mysery-Thriller der Extraklasse, vollgestopft mit Anspielungen, Metaphern, fiesem Humor, rasanten Kamerafahrten, verstörend geheimnisvoller musikalischer Untermalung und grandiosen schauspielerischen Meisterleistungen in dämonischen Doppelrollen. Gruselige Unterhaltung vom Feinsten, die durchaus länger nachwirkt.
Und da Jordan Peele nun Lunte gerochen hat, werden noch viele völlig gestörte und verstörende Schocker folgen. Freu ich mich schon drauf.
4,0
Veröffentlicht am 13. April 2022
Sehr gut gemachter Horrorfilm. Eine neue Sichtweise und eine völlig neue Story. Hat mir sehr gut gefallen!
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 21. September 2019
Jordan Peele etabliert unter Umständen sein ganz eigenes Genre, rechnet man Get Out und Wir zusammen. Selten funktioniert für mich der Mix aus komödiantischen und verstörenden Elementen so gut wie in seinen ersten beiden Filmen.
Wir ist spannend, aber eben auch sehr unterhaltsam. Die doppelbödige Rassenkritik und das WTF-Feeling aus Get Out tritt hier vergleichsweise in den Hintergrund. Umso mehr wartet Wir mit herrlich grotesken Momenten auf und wirkt wie auch sein Vorgänger frisch und überraschend. Dazu gespickt mit vielen Details und teils philosophischen Anklängen. Erzählerisch geht Peele eigene Wege und so sprengen für mich bestimmte Drehbuchentscheidungen im letzten Drittel, die atmosphärische Dichte des Films. Der Wiederschauwert sinkt dadurch nicht, aber von einem Meisterwerk zu sprechen wäre zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz mitreißend, clever, witzig und in sich eben ein bisschen anders. Jordan Peele like scheinbar. Vielleicht lassen sich seine Werke nicht ausschließlich auf ein Genre reduzieren. Gefilmt und geschauspielert ist es großartig!
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