DIe Idee ist innovativ: Um sich vor gefährlichen Wesen, die ihre Opfer nur über das Gehör wahrnehmen können, zu verstecken, gilt es, leise zu sein. Über weite Teile gibt es keine Filmmusik, wir erleben das, was die Figuren hören.
Schade aber, dass dieses Konzept gegen die Wand gefahren wird: Die "Handlung" beschränkt sich darauf, dass immer wieder durch Versehen oder Notlage ein Geräusch produziert wird, die feindlichen Wesen angelockt werden und - damit ist der Film Opfer seiner eigenen Prämisse - es aber reicht, die Nerven zu behalten und keine Geräusche zu produzieren, um zu überleben, so dass sich die Spannung in Grenzen hält. Immer größer muss natürlich die Steigerung dieser Notlagen werden, um interessante Szenen zu produzieren
rostige Nägel, Geburt, das unter-Wasser-setzen des eigenen Kellers und versehentlicher Fall in ein Mais-Silo inklusive
. Dazu gibt es amerikanischen Famlien-Kitsch
mit dem Gipfel in einer Szene am Rande der Erträglichkeit, in der der Vater sich opfert, nicht ohne der sich verstoßen fühlenden Tochter die Liebe zu gestehen
. Auch das Ende enttäuscht
- lauter Lärm und Schießeisen sind genug, um die Monster aufzuhalten
, Wendungen oder Überraschungen bleiben aus.
In einem mäßig besetzen Multiplexkino hat das Konzept auch praktisch schlecht funktioniert: Durch die Geräuschlosigkeit über längere Phasen schiebt sich jedes Husten, Chipstütenknistern und Reden der Sitznachbarn in den Vordergrund. Und wenn man bei entfernt wahrgenommenen Schrittgeräuschen erst überlegen muss, ob es ein Filmmonster ist oder doch nur ein Toilettengänger aus dem Publikum, ist die Illusion längst verflogen.
Wer also dem Film trotz dieser Warnung eine Chance geben will, dem empfehle ich dringend eine Uhrzeit abseits der Hauptvorstellung. Oder noch besser das Heimkino.