Im Jahr 1956: Die Abiturienten Theo (Leonard Scheicher) und Kurt (Tom Gramenz) sind unterwegs in Westberlin und sehen bei einem Kinobesuch in der dort gezeigten Wochenschau erschütternde Bilder vom niedergeschlagenen Volksaufstand in Budapest. Wieder zurück in der DDR wächst gemeinsam mit ihren Mitschülern Lena (Anna Lena Klemke), Paul (Isaiah Michaelski) und Erik (Jonas Dassler) die Idee, während des Unterrichts eine Schweigeminute für die Opfer einzulegen. Doch sie haben unterschätzt, was sie mit ihrer kleinen, menschlichen Geste auslösen. Zwar versucht der Schuldirektor (Florian Lukas), die Aktion als jugendlichen Unsinn abzutun, aber Volksbildungsminister Lange (Burghart Klaußner) vermutet einen politischen Akt dahinter und versucht mit allen Mitteln den Anstifter ausfindig zu machen. Doch die Klasse hält auch trotz Verdächtigungen, Verhören und Drohungen zusammen…
Schon in seinem unter anderem beim Deutschen Filmpreis mehrfach preisgekrönten Drama „Der Staat gegen Fritz Bauer“ beschäftigte sich Lars Kraume mit Deutschland in den Jahren nach dem Nationalsozialismus. Geht es dort um den jungen Staat Bundesrepublik im Westen, widmet sich der Regisseur nun in „Das schweigende Klassenzimmer“ der DDR im Osten. Beiden Filmen gemein ist, dass Kraume historische Tatsachen nimmt und sie in eine dramatische, spannende und mitreißende Geschichte überführt, wobei er bei Bedarf auch sehr frei mit den Fakten umgeht. Das führt in beiden Filmen zu überaus beeindruckenden Ergebnissen, die bei „Das schweigende Klassenzimmer“ noch einmal etwas mitreißender ausfallen: Das Historiendrama entfaltet gerade im Finale eine unglaubliche emotionale Wucht. 1956: Bei einem Ausflug nach Westberlin schleichen sich Theo (Leonard Schleicher) und Kurt (Tom Gramenz) ins Kino und se
Lars Kraume, Jahrgang 1976, in Italien geboren und in Frankfurt/M aufgewachsen, ist ein Regisseur der mit seinem Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (2015) gezeigt hat, dass er mit historischen Stoffen sehr gut umgehen kann. Der Film wurde mit zwei Preisen – Günter Rohrbach Filmpreis und Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Regie – ausgezeichnet.
Jetzt hat er sich erneut mit einem Stück Vergangenheit aus der Geschichte der DDR ...
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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 1. März 2018
Das schweigende Klassenzimmer ist ein wahres Meisterwerk, das unter die Haut geht! Ausnahmslos 5-Sterne-Kino.
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 4. März 2018
"Das schweigende Klassenzimmer" - ein authentischer, meisterhaft inszenierter Film. Ich bin 1957 nach dem Abitur 18-jährig und allein aus der DDR geflohen. Wenn die Süddeutsche Zeitung in ihrer Kritik das Ende des Films als zu melodramatisch beurteilt, kann ich nur entgegnen: Völlige Ahnungslosigkeit. Diese Abschiedsszene habe ich genauso tränenreich erlebt. Die Familie und man selber wußte nicht, wie wird es weitergehen? Wird die Familie ...
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Michael S.
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4,0
Veröffentlicht am 28. März 2018
Jung und frei im Stasi-Staat, das muss ja zu Problemen führen. Dramaturgisch ist in Lars Kraumes Geschichtskino manches ein wenig obligatorisch - zum Beispiel der potentielle Verräter mit krummer Familiengeschichte und die Dreiecksbeziehung zwischen gewissen Schülern, was natürlich zusätzlich für schwankende Loyalität und Spannungsaufbau sorgen soll. Dabei hat der sonst recht ansprechend inszenierte Film so etwas eigentlich gar nicht ...
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