Experimentalfilmmacher Werner Nekes (1944 – 2017) wollte keine Filme über die Wirklichkeit machen – er wollte zeigen, was normalerweise nicht zu sehen ist. In den hundert avantgardistischen Filmen seines Werkes entwickelte er eine eigene Filmsprache, nachdem er – angeregt durch die Künstlerin Eva Hesse – von der bildenden Kunst zu den bewegten Bildern gewechselt hatte. Er nahm an der legendären 60-stündigen Hamburger Veranstaltung „FILM IN“ teil, die mit ihren experimentellen Filmen als Geburt des Programmkinos gelten kann. Nekes gab seine Vorstellungen vom radikalen Kino an die nächste Generation weiter, als er an der Kunsthochschule in Hamburg lehrte – und schaute zurück bis zu den Anfängen: Seine kinematographische Sammlung umfasst 40.000 Objekte aus der Vorgeschichte des Kinos. In ihrem Dokumentarfilm bietet Ulrike Pfeiffer einen Querschnitt durchs Nekes‘ Werk. Sie zeigt Gespräche des Filmemachers mit dem Kollegen Alexander Kluge und seine Zusammenarbeit mit den Künstlern Helge Schneider und Christoph Schlingensief.