"Ad Astra -Zu den Sternen" hat eine Menge zu bieten: Visuell ein Science-Fiction-Augenschmaus, ein ausgesuchter Cast, der auch schauspielerisch zu gefallen weiß, und einen packenden Score von Max Richter.
Lediglich das Drehbuch spielt in einer anderen Liga, was sehr schade ist. Dialoge/Monologe sind von einer beängstigenden Infantilität durchzogen, wodurch jeder philosophische Ansatz im Keim erstickt wird. Vergleiche mit "Gravity", "Interstellar" oder gar "2001" entbehren jeglicher Grundlage und gehören in die Rubrik "Majestätsbeleidigung". Ich drücke gerne mal ein Auge zu, wenn es um Sci-Fi geht, aber was hier an physikalischem Nonsens verkauft wird, beleidigt schon die Konsumentenintelligenz. Vielleicht hätte man zuvor, wie Christopher Nolan es tat, fachkundigen, wissenschaftlichen Rat einholen sollen. Selbst darüber hinaus hält das Drehbuch aber einige Szenen bereit, die nur zum ungläubigen Kopfschütteln zwingen
(Last-Minute-Einstieg in die Neptun-Mission - nur ein Beispiel).
Dass das ganze Epos dann auch noch in der Erkenntnis gipfelt, dass wir allein, einzigartig etc. in den Weiten des Universums sind, empfinde ich als äußerst unappetitlichen philosophischen Ansatz.
Unterm Strich wurden meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen enttäuscht, gerade weil ich mit einem nachhaltig beeindruckenden Film, von philosophischer Vakanz und Tiefe gerechnet hatte.