Auf den Spuren von Altmeister Alfred Hitchcock wandelt Robert Zemeckis („Forrest Gump“) in seinem Psycho-Horrorthriller „Schatten der Wahrheit“ mit Michelle Pfeiffer und Harrison Ford. Nichts ist so, wie es scheint.
Eigentlich führen Dr. Spencer (Ford) seine Frau Claire (Pfeiffer) eine glückliche Ehe. Allerdings hat Claire seelisch noch mit den Nachwirkungen eines Autounfalls vor einem Jahr zu kämpfen. Als auch noch Tochter Caitlin (Katherine Towne) auszieht, um zu studieren, beginnt Claire mysteriöse Stimmen im Haus zu hören und hat Erscheinungen von Toten. Ihr Mann Norman glaubt ihr jedoch nicht so recht und hält sie für nervlich labil. Doch Claire kommt nach und nach der Wahrheit näher ...
Erfolgsregisseur Zemeckis („Contact“, „Zurück in die Zukunft“), der eher für den perfekten Einsatz von Spezialeffekten bekannt ist, hat einen bewusst altmodischen Suspense-Thriller mit ruhigen Einstellungen gedreht. Die Spannung ist stets subtil, die Geschichte hat einen doppelten Boden. Die Wahrheit kristallisiert sich langsam heraus – Schritt für Schritt. Immer wieder wendet sich das Geschehen. Die Schockelemente sind sorgfältig gewählt und beziehen ihre explosionsartige Wirkung auch aus der gemächlichen Erzählweise. Michelle Pfeiffer ist überzeugend als verletzliche und zugleich starke Ehefrau. Harrison Ford glänzt durch seine physische Präsenz. Lediglich das Finale gerät zu konventionell und nach den üblichen Genreregeln. Ein Novum: “Schatten der Wahrheit” entstand in der nötigen Drehpause (Tom Hanks musste 25 Kilo abspecken) des Robinson-Dramas “Cast Away - Verschollen ”, das Zemeckis mit der gleichen Crew drehte - und beide Filme wurde große kommerzielle Erfolge.