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    Rainbow
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    4,5
    hervorragend
    Rainbow
    Von Asokan Nirmalarajah

    In den vergangenen Jahren gab es keine Berlinale ohne mindestens einen Film auf dem Spielplan, der entweder selbst aus Bollywood stammte oder in dem man sich mit dem indischen Mainstream-Kino befasste. Mit Nagesh Kukunoors liebenswert putzigem Road Movie „Dhanak“ („Regenbogen“) ist nun 2015 – diesmal im Rahmen der Kinder- und Jugendfilm-Sparte Generation – eine sanft ironische Liebeserklärung an das indische Blockbusterkino in Berlin dabei. Perfekt besetzt, farbenfroh bebildert sowie mit leichter Hand und sicherem Gespür für Komik und Dramatik erzählt, begeistert „Rainbow“ als lebensfroher Kinderfilm für die ganze Familie – vor allem dank der überaus sympathischen Kinderdarsteller in den beiden Hauptrollen.

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Geschwister Pari (Hetal Gada), 10, und ihr vor einiger Zeit erblindeter achtjähriger Bruder Chotu (Krrish Chhabria). Während sie sich für die Romanzen Shah Rukh Khans begeistert, pocht Chotus Herz für die Actionfilme Salman Khans. Als Pari auf einem Plakat von Shah Rukh Khans Einsatz für Augenspenden liest, setzt sie es sich in den Kopf, dass nur ihr Kinoschwarm ihrem Bruder das Sehvermögen zurückgeben kann und bricht auf eine abenteuerliche Odyssee zum nächsten Drehort des Megastars auf.

    Die von zahlreichen Irrwegen, ungeahnten Gefahren und glücklichen Fügungen bestimmte Indienreise des verspielten Chotu und seiner verantwortungsbewussten Schwester Pari gestaltet sich als charmante Satire auf die Verehrung, die den Superstars des Subkontinents speziell in der einfachen Bevölkerung Indiens entgegengebracht wird und vor allem als märchenhaft-gemütliches Road Movie ohne den üblichen Bollywood-Bombast, aber dafür mit amüsanten Dialogen, ansteckenden Gesangseinlagen und malerischen Landschaftsaufnahmen. In Erinnerung bleibt das Ensemble liebenswerter Figuren aus den unterschiedlichsten Schichten der indischen Klassengesellschaft, die den Kindern nicht im Weg stehen, sondern sie dazu anspornen, ihre Träume zu verfolgen.

    Fazit: Ein herzerwärmender, zutiefst positiv gestimmter Kinderfilm über die aufopfernde Liebe einer Schwester zu ihrem Bruder - ein kleiner Triumph voller Wärme und Staunen über die Schönheit der Welt, jenseits von allem Zynismus und Sarkasmus.

    Dieser Film läuft im Programm der Berlinale 2015. Eine Übersicht über alle FILMSTARTS-Kritiken von den 65. Internationalen Filmfestspielen in Berlin gibt es HIER.

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