"Don't Breathe" ist das perfekte Beispiel dafür, dass man für einen großartigen Film kein großes Budget oder bekannte Schauspieler braucht. Dieser hat gerade 10 Mio. Dollar gekostet und sieht sehr hochwertig aus.
Die erste große Stärke liegt im Drehbuch welches von Regisseur Fede Alvarez und Rodolfo Sayagues wirklich gut verfasst wurde. Das Grundscenario bietet zwar nicht sehr viel neues, hat aber trotzdem überraschende (Schock-)Momente und ist vor allem ungeheur spannend. "Don't Breathe" bietet wirklich nervenzerfetzende Spannung von der ersten bis zur letzten Minute. Am Anfang stellt sich der Zuschauer auch die Frage: Auf wessen Seite bin ich? Für den blinden Mann oder den Einbrechern?
Bleiben wir gleich bei den Charakteren um über die Schauspieler zu reden. Das Einbrechertrio besteht aus einem Mädchen namens Rocky welches von Zuhause weg möchte und Geld braucht um nach Kalifornien zu ziehen; dem schlauen Alex mit Gewissensbissen, der nichts Falsches und unmoralisches machen möchte; und Money, der Draufgänger der den Job anbietet und sich für cool und hart hält.
Rocky, wirklich toll gespielt von Jane Levy, hat hier am meisten Hintergrundgeschichte und Tiefe in ihrem Charakter, man kann sich mit ihr identifizieren, bzw es fällt einem leicht mitzufühlen.
Alex, ebenfalls toll gespielt von Dylan Minnette, ist der nette Typ in der Bande, möchte keinen Blinden berauben weil es sich nicht gehört und man kann ihm Folgen und man ist auch seiner Meinung weil er vernünftig ist und er nicht wie ein asozialer Einbrecher daherkommt.
Money, gespielt von Daniel Zovatto hat die etwas klassische Rolle des Draufgängers, der so tut als wäre er cool, Zovatto spielt ihn wirklich gut, seine Figur ist jedoch an sich nicht wirklich interessant.
Und dann kommt Stephen Lang als der blinde Mann. Tolle Performance, man fürchtet ihn, fühlt aber trotzdem mit, eine interessante Figur, die Spaß macht anzusehen.
Die Kamera ist famos. Die Atmosphäre und Spannung wird von Pedro Luque toll eingefangen und es sind zum Teil auch relativ lange Takes vorhanden, die wirklich klasse gemacht sind.
Der Score ist sensationell. Er ist kein rhythmischer Soundtrack den man so hören kann, der jedoch hilft die Spannung ins unerträglich zu bringen und eine ganz besondere Atmosphäre kreiert.
Die Location ist toll ausgewählt und der Film wird nie langweilig. 75 Minuten der 88 spielen im Haus, der Film ist extrems kurzweilig macht aber einen kleinen Fehler: Er verkauft sich als Horrorfilm, obwohl er nicht wirklich einer ist.
Fazit: Von der ersten bis zur letzten Minute ein hervorragend inszenierter, knallharter Thriller mit ununterbrochener, nervenzerfetzender Spannung.