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Quirin Schröfl
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5,0
Veröffentlicht am 31. Januar 2021
Ein sehr gelungener Film. Hier kann man auch ohne Action richtig mitfiebern, was gerade das Finale auf der Brücke beweist. Die Besetzung wurde sehr gut gewählt und auch auf die Ähnlichkeit zu den Originalpersönlichkeiten geachtet wurde.
(Zumindest) Was die gesamte Inszenierung angeht: Ein pathetischer Spielberg-Pipifax! Sehr schlechte historische Beratung des Filmdrehs kommt verschlimmernd hinzu. Ich bin ein in Berlin (West) Mitte der 50er geborener und aufgewachsener Zeitzeuge und kenne mich bestens aus.
1. Der Kontollpunkt für alle Angehörigen der westliche Siegermächte war IMMER der Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße. Tom Hanks will jedoch die Grenze am Bahnhof Friedrichstraße passieren: FEHLER und QUATSCH!! Der Checkpoint wird später für einen Austausch genutzt, existiert ergo de facto im Film.
2. Eine Jugendbande in diesem Mauerbaustadium - wie dargestellt - die Tom Hanks nahe des Grenzübergangs den Mantel abzieht: QUATSCH und UNREALISTISCH! Das mauernahe Aktionsfeld wurde von Anfang an ständig und genauestens von der Grenzbrigade und den Betriebskampfgruppen überwacht und kontrolliert.
3. Sebastian Koch rast als Anwalt Wolfgang Vogel mit bis zu 120 km/h durch das vollverschneite/gefrorene Berlin (Ost) Richtung Grenzübergang gen Westen: völlig unralistischer Quatsch, den jeder Autofahrer bestätigen kann und wird. Auch dort: keine Benutzung des im Viermächte-Statut fixierten Checkpoint Charlies - Tom Hanks wird als amerikanischer Staatbürger dort am No-Name-Grenzübergang festgesetzt - totaler Quatsch um der Dramatik Willen! Die DDR-Behörden hätten sich auch damals eher einen Finger abgehackt, als auf diese Weise einen Konflikt zu provozieren!
4. Die S-Bahn überquert in der Folgeszene mit dem nach unfreiwilligem nächtlichen Arrestaufenthalts freigelassenen Haupthelden Tom Hanks die Mauergrenze. Dies kann in dieser Weise nur wiederum ausschließlich vom Bahnhof Friedrichstraße gen Westen stattgefunden haben. An der dargestellten Mauer (an dieser Stelle keinesfalls als solche erkennbar) findet dabei vor den Augen der Fahrgäste ein zusammengeschossener Fluchtversuch statt. Quatsch: dies niemals dort und unter den herrschenden Konfigurationen!
5. Austauschszene Glienicker Brücke: Es gab zu keiner Zeit weder auf West- noch auf Ostseite direkt an der Grenze/Brücke die dargestellten Wachtürme mit Scharfschützen. Auf der Westseite gab es nachweislich NIE irgendwelche derartigen (Wach-)Türme! Auf der Westseite im Berliner Bezirk Zehelndorf (Stadtteil Wannsee) existierten allenfalls Postenhäuschen.
Eine Spur zu viel Kitsch und teilweise seltsam zusammengestellt. Ein paar Clous gibt es und der Film hat auch auch starke Seiten. Die Figuren bei Spielberg wirken mir allerdings immer ein wenig zu schablonenartig und moralisch, was das ganze schnell langweilig und unglaubwürdig macht. Für einen Thriller bleibt die Spannung dann auch eher niedrig, weil im Prinzip alles ziemlich früh klar zu sein scheint und die restlicheb Randprobleme einen nicht so recht überzeugen mögen.
Wieder einmal ein klasse Film mit Tom Hanks. Er spielt einen Anwalt, der im kalten Krieg einen Spion trotz erdrückender Beweislast freibekommen soll. Wirklich grandios gemacht und mit tollen Aufnahmen von Berlin.
"Bridge Of Spies" von Steven Spielberg untermalt mal wieder was für ein Vielschichtiger Regisseur er ist und mit wie viel Liebe er an das Thema Film heran geht. Mit "Bridge Of Spies" schafft er einen weiteren großartigen Dialogfilm, dem das Drehbuch der Coen Brüder in jeder Pore zu gute kommt. Der Film liefert eine ganze Reihe von denkwürdigen Dialogen und heroischen Momenten, die von ganz normalen Menschen voll übt werden. Dabei ist es Tom Hanks fesselndes Spiel, das einen als Zuschauer mitnimmt. Aber vor allem ist es Mark Rylance, der als russischer Spion überzeugt und eine tolle Performance abliefert. Er stiehlt mit seinem Charisma und Charme die Show und ist eine echte Offenbarung. Thematisch beruht der Film auf wahren Begebenheiten und im Gegenzug zu vielen anderen Filmen wird dies hier einfach nicht langweilig und man fiebert dennoch die ganze Laufzeit mit. Handwerklich wie immer sehr gut, ist es vor allem die authentische Optik und die großartige Musik von Thomas Newman, die heraussticht. Kurz: Ein weiterer sehr starker Film von Spielberg, der seine Vielfalt beweist und einen großartigen Spionagethriller hinlegt.
Letztens hatte mich mal jemand reißerisch gefragt, wann Spielberg seinen letzten wirklich guten Film gemacht habe. Gerade habe ich "Bridge of Spies" gesehen und erst im Anspann realisiert, daß er nicht nur herausragend gut war, sondern auch die Antwort auf die einleitende Frage. Toller Film, nach wahrer Begebenheit und einem wieder einmal extrem überzeugenden Tom Hanks.
Dieser Film hat mir fast Hoffnung gegeben: es war ein Sonntag abend als ich ihn im Kino sah und der Film lief locker in der 6. Woche – und doch war das Kino zum bersten voll. Unglaublich daß ein solcher Film nach bereits einer solchen Zeit eine solche Menge Leute noch anzieht. Denn: es ist glatt ein Film der Inhalt hat. Erzählt wird in endloser ruhiger Form eine Geschichte, es werden pointierte Dialoge und große Schauspielleistungen präsentiert und nahezu keine Action. Tom Hanks gibt wieder mal den guten Onkel der alle Probleme der Welt locker weglächeln kann und der Film nimmt sich Zeit um Szenen auch aufwendig auszuwalzen und zu erläutern. Eben das was man heute kaum mehr im Kino findet weils eigentlich (in meinem Empfinden) kein richtiges Publikum mehr findet und hier geht’s dann anscheinend doch. Sehr gut! Routinierte Regie von Spielberg, ein pointiertes Drehbuch der Coen Brüde r- alles Komponenten die optimal ineinander greifen.
Fazit: Ruhiges, kraftvolles und spannendes Erzählerkino wie mans kaum mehr zu sehen bekommt.
An der Oberfläche unterhaltsamer, darunter aber blutleer abgehandelter Thriller. Spielberg, selbst wenig an geschichtlichen Zusammenhängen uninteressiert, schlachtet das historische Setting für dramatische Effekte aus und übernimmt unreflektiert und enthusiastich die plakative Kalter Krieg-Rhetorik der Figuren.
Ein düsterer Agententhriller, der von Steven Spielberg inszeniert und von den Coen-Brüder geschrieben wurde. Er Erzählt die Geschichte eines Anwalts der im Kalten Krieg einen Landsmann befreien soll, der wegen Spionage festgehalten wird. Sehr gut gespielt von Tom Hanks und Mark Rylance. Tolle Musik von Thomas Newman. Die erzeugt eine düstere Atmosphäre, was zu einem Thriller sehr gut passt.
Dieser klassische Agentenfilm besteht eigentlich aus zwei Teilen. Im ersten übernimmt der amerikanische Anwalt Donovan die Verteidigung eines gefassten UdSSR-Spions. Im zweiten Teil reist er nach Berlin um den amerikanischen Piloten Powers gegen ebenjenen UdSSR-Spion auszutauschen. Wo der erste Teil noch als klassisches Gerichtsdrama daherkommt (6 von 10), kann man sich im zweiten Teil insbesondere als Deutscher nur wundern. Die engl. Originalfassung strotzt nur so vor schrägem Deutsch und Stereotypen aus der Mottenkiste. Da wird mit MGs auch über die Mauer hinweggeschossen und Jugendbanden terrorisieren die Strassen Ost-Berlins (bei minus 20 Grad warten sie an Strassenecken...). Schlecht - 3 von 10 "Außer Mark Rylance könnt ihr alle gehen!" mag man den Schauspielern zurufen, auch Tom Hanks bietet eine seiner uninspiriertesten Darstellungen. Insgesamt vielleicht gerade noch 5 von 10.