Neueste Kritiken: Herbert

Man muss es einfach würdigen, was Peter Kurth in dieser Rolle leistet. Für den Part des Titelhelden, der sich neben der Leidenschaft für den Sport auch für Skalare begeistern kann, legte er mehrere Kilo Gewicht zu, die er noch während der Dreharbeiten wieder verlor, um Alter und Krankheit seiner Figur glaubwürdig zu vermitteln. Ein Einsatz, der sich gelohnt hat. Erst überzeugt sein Herbert mit einer unerschütterlichen Energie, die dem Zuschauer vermittelt, dass der Mann mit dem Torgau-Tattoo lieber im Ring sterben würde als die Boxhandschuhe an den Nagel zu hängen. Dann glänzt er mit erschütternder Intensität als ALS-Kranker, dem das Sprechen und auch alle anderen Bewegungen unendlich schwer fallen und der bald alles andere als die gewohnte Selbstständigkeit erdulden muss.

Als gebürtiger Leipziger bringt Regisseur Stuber reichlich Ortskenntnis mit, er vermittelt aber dennoch das Bild, die Stadt bestünde nur aus Unterwelt, grauen Plattenbauten und vernachlässigten Gründerzeithäusern. Was andererseits natürlich auch die Lebenswelt der Hauptfigur verdeutlicht. Dafür sind seine Bilder stets atmosphärisch, die Drehorte stilsicher ausgewählt. So ganz kann der Film den Klischees des schwermütigen deutschen Sozialdramas trotzdem nicht entkommen. Das Altern, die Krankheit und der Wunsch, am Ende des Lebens reinen Tisch zu machen und sich noch diverse andere Träume zu erfüllern sind klassische Leitmotive dieses Genres, aus dessen Vorgaben der Film inhaltlich nur selten ausbricht. Auch das Ende zeichnet sich trotz aller guten Vorarbeit schon bald ab.

Dafür bewegt Peter Kurths Spiel, das völlig zu recht mit dem deutschen Filmpreis für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet wurde, und der Wandel seiner Figur vom selbstbewussten Muskelpaket zum hilflosen Kranken um so mehr, was "Herbert" schon sehenswert genug macht.

Ein bewegender Film. Die Darsteller wirken in ihren Rollen allesamt sehr authentisch. Als Leipziger erkenne ich zudem viele Orte wieder.

Das war einer der besten deutschen Filme, die ich je gesehen habe. Unfassbar ergreifend,aber kein wenig schmalzig.
Unglaubliche Darstellung von Peter kurth, dem Hauptdarsteller!!! Ihr werdet es nicht bereuen!!!
Meeeega!