[...]Boy 7 bedient sich der üblichen, verbrauchten Young-Adult-Zutaten. Da haben wir die Jugendlichen mit besonderen Fähigkeiten, die korrupte Organisation, Manipulation, Systemkritik und Liebe. Auch wenn diese Unoriginalität dazu führt, dass der Film durchgehend vorhersehbar ist, ist sie nicht einmal das größte Problem von Boy 7.[...]Zudem bahnt sich in den ersten paar Minuten auch schon der penetrante Einsatz von durchkonstruierten Zufällen an, wenn unsere Nummer 7 sich ausgerechnet die defekte Toilette im Restaurant aussucht und dort zufällig einen Knopf findet, mit dem man natürlich was als erstes macht? Richtig – schauen ob er an die eigene Hose gehört! Danach neugierig geworden, inspiziert er gerne noch den verdreckten Spülkasten und wird mit dem Notizbuch belohnt, ohne welches der Film nach 15 bereits sein unspektakuläres Ende gefunden hätte.
Die ersten paar Notizbuchseiten liefern dann erst einmal etwas allgemeinen Hintergrund zu unserem Protagonisten, der, wie sich herausstellt, Sam heißt. Das ist leider aber nicht ausreichend, um genug Sympathie oder auch Mitleid aufzubauen, damit wir in den kommenden 90 Minuten wirklich mit ihm mitfiebern. In jenem Expositions-Block dürfen wir u. a. zusehen, wie Hackergenie Sam sich von seiner Jugendliebe zum Hacken des Schulsystems überreden lässt. Eingeführt als seine große Liebe, ist Luna jedoch lediglich ein MacGuffin-Charakter, der, um des Skurillen wegen, David Kross im Klassenraum einmal breitbeinig am Finger lutschen darf, um ihn dann später zu verraten und für immer aus dem Film zu verschwinden.[...]