In einer Szene zu Beginn der Buddy-Cop-Komödie „Let’s be Cops – Die Party Bullen“ versucht der von Damon Wayans Jr. („Die etwas anderen Cops“) verkörperte Justin eine Idee für ein Videospiel an den Mann zu bringen, der Held ist ein Polizist und es soll „Patrolman“ heißen. Justin verspricht eine „Real Life“-Erfahrung, was sein Chef mit der Gegenfrage abtut: „Welche Superkräfte hat der Cop?“ „Keine“, lautet die Antwort. Das ist für den Spielemacher uninteressant, der schließlich ein postapokalyptisches Feuerwehrmänner-gegen-Zombies-Game entwickeln lässt, aber Regisseur Greenfield („The Girl Next Door“) und sein Co-Autor Nicholas Thomas lassen den „Sei ein Polizist“-Ansatz für den gescheiterten Spieledesigner und seinen besten Kumpel kurzerhand Wirklichkeit werden. Während sich an dieser Stelle noch ein recht cleveres und amüsantes Spiel mit dem Spannungsfeld zwischen Alltagswirklichkeit, medialer Stilisierung und veränderter Wahrnehmung andeutet, kommt am Ende nur eine ebenso unausgegorene wie überlange und dabei nur selten wirklich lustige Action-Farce heraus.
Vor Jahren sind die beiden besten Freunde Ryan (Jake Johnson) und Justin (Damon Wayans Jr.) aus Ohio nach Los Angeles gezogen. Sie haben sich eigentlich vorgenommen, mit 30 wieder zurückzugehen, wenn sie es bis dahin nicht geschafft haben, aber nun haben sie die Grenze überschritten. Ryan arbeitet als Assistent in einer Videospielfirma und hofft vergeblich, dass eine seiner Gamesideen verwirklicht wird, während der einsame Höhepunkt in Justins Schauspielkarriere ein Herpes-Werbespot ist. Als die beiden einen Maskenball für eine Kostümparty halten und dort als Cops verkleidet auftauchen, erreichen sie einen peinlichen Tiefpunkt. Doch auf dem Heimweg stellen sie fest, dass die Leute sie in ihren Uniformen für echte Polizisten halten: Frauen bewundern sie, Männer respektieren sie und in einer Bar bekommen sie Drinks umsonst. Schon bald gehen die Freunde mit ihrer Maskerade aber zu weit und geraten ins Visier des finsteren Gangsters Mossi (James D’Arcy).
Für die beiden frustrierten Protagonisten ändert sich alles, als sie in ihre Polizeiuniformen schlüpfen. Wenn den verdutzten Verlierertypen plötzlich wildfremde Frauen um den Hals fallen, nur weil sie die Cop-Kluft tragen, werden aus Waschlappen mit einem Mal Männer, was Regisseur Luke Greenfield mit Musik und jubilierender Zeitlupe zelebriert. Da ist es nur folgerichtig, dass Jake Johnsons („Jurassic World“) Ryan anschließend wie berauscht ist. Er bringt sich mit Hilfe von Internet-Videos selbst bei, sich wie ein Cop zu verhalten und besorgt sich die passenden Accessoires (von der schusssicheren Weste bis zum waschechten Polizeiauto!). In die Gesetzeshüter-Rolle zu schlüpfen gibt ihm einen Kick und er geht so sehr darin auf, dass er sich regelmäßig selbst befördert (einer der besten Gags). Statt den durchaus komischen Widerspruch zwischen Schein und Sein aber weiter auf die Spitze zu treiben, weichen die Filmemacher den Gegensatz schon bald auf und „Let’s be Cops“ entwickelt sich immer mehr zur reinen Action-Komödie, bei der es irgendwann kaum noch eine Rolle spielt, dass die beiden Hauptfiguren eigentlich gar keine Polizisten sind.
Abgesehen von der nicht annähernd ausgereizten Ausgangssituation ist der Film eine uninspirierte Aneinanderreihung von Genreversatzstücken. Von James D’Arcys („Cloud Atlas“) düsterem Eurotrashgangster über Nina Dobrevs („The Vampire Diaries“) farblose Kellnerin bis zu der von Andy Garcia („Der Pate 3“) verkörperten Figur (deren wenig überraschende Identität erst spät enthüllt wird); von der Beschattungsarbeit zu den am Ende ausufernden Ballereien, bei denen sich die unechten Cops als geradezu unverwundbar erweisen – alles das gab es schon oft viel besser. Auf der Habenseite bleiben einige Kuriositäten wie der absurde Auftritt von Keegan-Michael Key („Kill the Boss 2“) als kleiner Gauner Pupa und sonst nur das gute Verständnis zwischen den beiden Hauptdarstellern, die auch gemeinsam in der Sitcom „New Girl“ zu sehen sind. Nur werden ihre Figuren und deren Beziehung kaum vertieft – von einem Klassiker wie dem mehrmals direkt zitierten „Lethal Weapon“ ist dies alles meilenweit entfernt.
Fazit: Weitgehend unlustige und in die Länge gezogene Fake-Cop-Komödie.