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Sebastian Schlicht7
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1,0
Veröffentlicht am 9. September 2024
Verkitschte Schnulze ohne Substanz
Die Oscars lieben manchmal puren Kitsch, so wie das britische Drama „Brooklyn“ von 2015. Unter der Regie von John Crowley entstand die Verfilmung des gleichnamigen Buches von 2009 (Colm Tóibín) mit großem Cast (alle englisch oder irisch). In England sahnte der Film ein paar Preise ab und bei den Oscars gab es sogar drei Nominierungen, darunter „Bester Film“… In meinen Augen völlig unverdient! „Brooklyn“ ist ein absoluter Kitsch-Film, der mich sehr genervt hat.
Die Geschichte spielt in den frühen 50er Jahren als die junge Ellis Lacey von Irland nach Amerika reisen will, weil ihr die Provinz nichts bietet. In Amerika angekommen, zieht sie nach Brooklyn und lernt dort den sympathischen Italiener Tony kennen. Als sich beide verlieben, stirbt jedoch Ellis´ Schwester und sie will ihrer Mutter Beistand leisten in der schweren Zeit. Nun findet sich die junge Frau zwischen zwei Welten hin und hergerissen…
Was nach einem netten, kleinen Drama über Heim- und Fernweh klingt, entpuppt sich als hart kitschige Schnulze. Trotz der guten Darsteller, quälen sich Figuren und Handlung durch ein erschreckend schwaches Drehbuch, welches ironischerweise ebenfalls für einen Oscar nominiert war. „Brooklyn“ wirkt wie ein unaufwendiger TV-Film, was man auch gut an der einfallslosen Kamera (Yves Bélanger) sieht.
Vor allem ist es das Drama der Geschichte, welches sich im Laufe des zweiten Drittels anbahnt, was mich unfassbar genervt hat. Nicht nur, dass es vorhersehbar ist, es wird auch sehr plump forciert. Die Figuren wirken aufgrund des kitschigen Scripts nur selten authentisch und auch das Drama über das Ausreisen in ein fremdes Land, wird in meinen Augen sehr stiefmütterlich behandelt.
Saoirse Ronan als Hauptdarstellerin ist solide, aber auch nicht auffällig. Sie spielt hier ihr übliches Repertoire, und das obwohl sie gerade „Grand Budapest Hotel“ gedreht hatte (und nur wenig später kam dann „Lady Bird“). Julie Walters kann leider auch nicht viel zeigen und Emory Cohen als Tony hat mal gute und mal nicht so gute Momente, was aber auch am schwachen Synchronsprecher liegt… Domhnall Gleeson ist wahrscheinlich der einzige, der eine sehr gute Leistung zeigt und trotz des Drehbuchs nicht untergeht.
Neben der uninspirierten Kamera, enttäuscht auch die kitschige und überflüssige Musik von Michael Brook…
Fazit: „Brooklyn“ ist ein sehr anstrengender Kitsch-Film ohne Substanz. Wer eine plumpe Schnulze für zwischendurch sehen möchte, kann das mit „Brooklyn“ machen, wer aber deutlich bessere Filme in dieser Thematik sehen will, sollte zu „Past Lives“ oder „Lost in Translation“ greifen!
Auswanderer-Drama mit aufrichtiger emotionaler Grundierung, das den Konflikt beim Verlassen der Heimat in seiner schmerzlichen Tiefe auslotet und zugleich komödiantisch abfedert. Saoirse Ronan präsentiert ihre Figur ebenso überzeugend wie sämtliche weitere Darsteller, die allesamt als glaubwürdige Charaktere angelegt sind.
Am Schönsten ist es doch zuhause – oder nicht? Ich würde dem zustimmen. Die junge Irin Eilis Lacey, die in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgewachsen ist, wohl eher weniger. Zuhause ist nämlich nichts los. Nichts, worauf es für eine junge Frau wie Eilis ankommt: Keine Arbeit, kein Entwicklungspotenzial, keine strahlende Zukunft. Stattdessen eine Art Bigotterie, strenge Konventionen und die Augen und Ohren der lästigen Nachbarschaft sozusagen überall. Da will Frau eigentlich nur weg, am besten nach Übersee, wohin sowieso schon halb Irland ausgewandert ist. Wie es der Zufall so will, legt ihr ein ebenfalls ausgewanderter, befreundeter Pastor die notwendigen Schienen, unterstützt sie sogar finanziell. Nur den Abschiedsschmerz kann er ihr nicht nehmen, da muss Eilis ganz alleine durch. Die Familie zu verlassen ist eine Sache, in Übersee Fuß zu fassen eine andere. Und wie sie feststellen wird: Die amerikanische Gesellschaft ist eine ganz andere, da haben die Wände keine Ohren und es kennt nicht jeder jeden. Was für ein Freiheitsgefühl das sein muss, anonym zu sein. Sich für jeden Handgriff nicht rechtfertigen zu müssen. Zu lieben, wenn man will, und nicht, wen die Nachbarn wollen.
Weiterlesen auf FILMGENUSS unter https://filmgenuss.com/2019/10/18/brooklyn/
Ich liebe diesen Film sooooo sehr es ist der wunderschönste Film den ich je gesehen habe( von meiner Sicht und jeder hat seinen eigenen Geschmack) ich liebe diesen Film es ist einfach perfekt und erhält alles von Romantik bis zu Drama. Ich liebe es es macht sehen wie schön es früher war wenn keins von diesen mobilen Geräten erfunden war und wie schön liebe war wie schön Männer waren da es diese in unsere Zeit nicht mehr hat ich wünschte so sehr ich wäre zur dieser Zeit geboren und hätte es erlebt. Perfekt
Klingt nach einem Film, in dem nicht übermäßig viel passiert. Die Handlung lässt sich in der Tat recht einfach überblicken, lediglich am Ende gibt es eine Handvoll Überraschungen. Saoirse Ronan rettet den Film jedoch davor, nur eine zahme Romanze mit Retro-Chic zu sein. Ihr Porträt der anfangs unbedarften Emigrantin ist in jeder Minute glaubwürdig und intensiv, ihr Wandel vom Mädchen zur Frau sinnvoll dargestellt. Da treten alle anderen Darsteller (sogar ein Jim Broadbent) und selbst die authentisch recherchierten Kulissen und Kostüme in den Hintergrund. Einige schräge Mitbewohnerinnen in Eilis' New Yorker Pension sorgen für angenehmen Humor, während sich die Beziehung zu Tony weniger hektisch als in manch anderen verwandten Genrebeiträgen entwickelt. Im ersten Drittel hat man tatsächlich noch das Gefühl, dass hier auch ein genau beobachtetes Drama vorliegen könnte, das die Standard-Filmkonflikte kunstvoll umschifft. Zur obligatorischen "Liebe zwischen zwei Welten" kommt es erst in der zweiten Hälfte, als Eilis, vermeintlich nur für kurze Zeit, nach Irland zurückkehrt. Da sich ihr Umfeld gewandelt hat (aber irgendwie doch gleich geblieben ist), finden sich auf einmal ganz neue Spannungen, die die junge Frau mehr als einmal in Bedrängnis bringen. Da braucht es gar keine laut ausgetragenen Streitereien, um die Schwere des Geschehens zu verdeutlichen. Am Ende bleibt die von ihr getroffene Wahl nachvollziehbar, auch wenn der entsprechende junge Mann ihr zumindest schauspielerisch hoffnungslos unterlegen ist. Womöglich soll das aber auch seine einfache Herkunft verdeutlichen, die der Beziehung zunächst im Weg zu stehen scheint. Die Sympathien des Zuschauers sind jedenfalls allzeit bei Eilis, deren emotionale Reise stets zu berühren versteht. Dank der exzellent besetzten Hauptrolle kommt nur selten Langeweile auf, was diesem vermeintlichen Liebesfilm das Potential verleiht, auch Zuschauer jenseits dieses Genres zu interessieren. Obwohl die Altersfreigabe gemäß des unaufgeregten Tonfalls niedrig gewählt wurde, kann man darüber streiten, ob sich Kinder ab Null Jahren schon mit den heimlichen Orgasmen junger Erwachsener auseinandersetzen müssen.
Der Film ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die das Herz erwärmt. An dessen spitze steht die grandiose Saoirse Ronan, die wahnsinnig gut spielt. Auch ihre Kollegen rund um Domhnall Glesson sind grandios. Die Dialoge und die Figuren sind absolut spritzig. Ein frühes Highlight und einer der, meiner Meinung nach, schönsten Liebesgeschichten. Echt empfehlenswert.
Grandiose Hauptdarstellerin mit leider durchschnittlichem Cast, tolles Screenplay mit leider weniger Gefühl und unspektakulärer Inszenierung, wundervoller Soundtrack. 8 von 10 Punkten.
Eine schöne Geschichte Aus der Romanvorlage „Brooklyn“ des irischen Autors Colm Toibin hat der irische Regisseur John Crowley einen wirklich schönen Film gemacht, der einen für fast 2 Stunden in eine andere Welt entführt, wie es sich für einen schönen Film eben gehört. Die Geschichte ist lebensnah und realistisch mit allem Drum und Dran, was einen schönen Film so auszeichnet. Mit seiner melancholischen Erzählung über Heimweh und wie man es überwinden, aber nie ganz loswerden kann, zeugt auch dieser ganz andere Film von der besonderen Kraft des Kinos. Fazit: Sehenswert
Schöner Film über Heimat und Liebe. Wo ist man Zuhause? Was macht ein Zuhause aus? Diese Fragen wirft der Film bei der jungen Auswanderin Eilis auf. Der Film reisst mit, obwohl die Story doch nicht sooo neu erscheint. Dieses ist besonders der absolut fantastischen Schauspielerei von Saoirse Ronan zu verdanken.Von Anfang bis Ende wirkt der Film glaubwürdig.