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    The Boy Next Door
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    1,5
    enttäuschend
    The Boy Next Door
    Von Christian Horn

    Regisseur Rob Cohen galt dank Filmen wie „Dragonheart“, „The Fast and the Furious“ oder „ xXx – Triple X“ als zuverlässiger Action-Routinier in der oberen Preisklasse. Nach weniger erfolgreichen Beiträgen wie „Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers“ musste Cohen kleinere Brötchen backen und wurde nun mit der Umsetzung des Low-Budget-Psychothrillers „The Boy Next Door“ betraut, wobei sich zeigt, dass es offenbar keine Stärke des Regisseurs ist, eine Geschichte ohne viel Action und CGI-Krawall zu erzählen. Und so scheitert der lasche Stalker-Thriller letztlich an der simpel konstruierten Story um die alleinerziehende MILF Claire (Jennifer Lopez), die den Waschbrettbauch-Reizen des 19-jährigen Nachbarsjungen Noah (Ryan Guzman) erliegt, der sich wiederum flugs als besitzergreifender Psychopath alter Schule entpuppt.

    Aus dieser klassischen Nachbarschafts-Thriller-Story hätte man sicher mehr rausholen können, zumal die auch als Produzentin beteiligte Jennifer Lopez („Out Of Sight“) in jeder Hinsicht eine gute Figur macht und eine durchaus passable Leistung liefert. Aber hier läuft nicht nur alles nach Schema F ab und bleibt stets vorhersehbar, sondern Cohen und seine Drehbuchautorin Barbara Curry zünden auch noch ein völlig unreflektiertes Feuerwerk an Klischees. Insbesondere die Zeichnung des von Ryan Guzman („Step Up: Miami Heat“) ohne Widerhaken verkörperten Antagonisten fällt absolut platt aus, sodass der der kleine Lopez-Bonus alsbald verpufft. So taucht Noah immer wieder aus dem Nichts auf, manipuliert die Autobremsen von Claires Ex und hat sogar seinen eigenen Vater auf dem Gewissen. Dass auch der schaurige Kellerraum voller Fotografien der Angebeteten nicht fehlt, wundert da keinen mehr. Auch Ian Nelson („Der Richter“) als Claires Teenager-Sohn Kevin und John Corbett („Sex and the City 2“) als ihr Ex-Ehemann Garrett bleiben blass, was aber vor allem dem verkorksten Drehbuch zuzuschreiben ist. Abgesehen von der ausgedehnten, aber völlig harmlosen Sexszene und dem unerwartet brachialen Finale bietet Rob Cohen weder Überraschendes noch setzt er das Altbekannte packend um.

    Fazit: Lauer Möchtegern-Psychothriller mit Erotikelementen, der höchstens wegen Jennifer Lopez einen Blick wert ist.

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