Regisseur Gianfranco Rosi widmet sich in seiner Dokumentation dem Leben entlang der Autostrada del Grande Raccordo Anulare (kurz: GRA), des etwa 70 Kilometer langen Autobahnrings, der die italienische Hauptstadt Rom umgibt. Dabei stellt der Filmemacher den Alltag acht verschiedener Menschen in den Mittelpunkt, die dem ständigen Lärm des strömenden Verkehrs und der mit diesem einhergehenden Luftverschmutzung trotzen. Zu seinen Protagonisten gehören ein gegen gefräßige Käfer kämpfender Biologe, ein skurriler Neureicher und ein besorgter Fischer ebenso wie zwei in die Jahre gekommene Prostituierte, ein sich für seine Arbeit aufopfernder Rettungssanitäter und ein verarmter Adliger mit seiner Tochter. Indem er sich selbst, so gut es geht, zurücknimmt und der Entfaltung der Geschichten jener Menschen freien Lauf lässt, taucht Rosi tief in eine ungewöhnliche Welt der Gegensätze und Widersprüche ein.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Das andere Rom - Sacro Gra
Von Ulf Lepelmeier
Regisseur Gianfranco Rosi („El Sicario, room 164“) zeigt in seiner mit dem Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichneten Dokumentation „Das andere Rom – Sacro Gra“ die italienische Hauptstadt fern von Pracht und Anmut. Er setzt er sich nämlich mit den unglamourösen Lebenswirklichkeiten am Rande der schillernden Metropole auseinander, während einzig die Straßenschilder die Nähe der ewigen Stadt erahnen lassen. Rosis an der römischen Ringautobahn Grande Raccordo Anulare (kurz: GRA) lebende Protagonisten scheinen dabei weit entfernt von den sagenhaften antiken Stätten und mondänen Palästen der Touristenstadt zu existieren. Mit der Zeichnung einer trostlosen Realität am Rande eines ewig lärmenden Ungetüms aus Beton und Asphalt, wirkt die Dokumentation somit wie ein filmischer Gegenentwurf zum ebenfalls im Jahre 2013 veröffentlichten Sittengemälde „La Grande Bellezza“, in welc