„Smells like they´re cooking a goddamn cat over there.“
Joe Dante hatte 1984 mit „Gremlins“ einen Mega-Hit gelandet. Sein komödiantischer, aber auch präziser Stil passten perfekt, so auch für seinen Film „Meine teuflischen Nachbarn“ von 1989. Die Story über eine friedliche, aber spießige Nachbarschaft, die einer dubiosen Familie hinterher spioniert, konnte damals nur gemischte Kritiken abgreifen. Für viele gilt der Film aber mittlerweile als Kultfilm und auch ich würde mich dem anschließen. „Meine teuflischen Nachbarn“ bietet überzogenen Slapstick, der sich selbst nicht ernst nimmt. Was den Film aber besonders stark macht in meinen Augen, sind die wunderbaren Darsteller und ihre Spielfreude.
Ray Peterson hat eine Woche Urlaub und die will er gemütlich in seinem Haus mit der Familie verbringen. Doch die neuen Nachbarn verhalten sich seltsam: Sie buddeln nachts Löcher im Garten und bringen den Müll abends mit dem Auto die Straße runter. Noch dazu lassen sie sich nie sehen. Ray und seine Freunde wollen dem Mysterium auf die Spur gehen und tauchen immer tiefer ein in eine Verschwörung…
Im Jahre 2023, mehr als 30 Jahre nach dem Erscheinen des Films, ist die Thematik vielleicht etwas schwierig. Drei Männer, die sich in eine Verschwörungs-Idee vergraben, nicht locker lassen und dazu teilweise gewalttätige Taten begehen? Gerade für einige Amerikaner ist diese Story sicherlich gefundenes Fressen, doch das ist natürlich nicht die Schuld des Films. Die Hauptfiguren sind zudem auch völlig überzogen, zumindest Rays Freunde: Der proletenhafte Art und Ex-Soldat Mark. Aber das macht die Dynamik der drei Charaktere eben so aus. Es ist ein Genuss den dreien bei ihren teils idiotischen Vorhaben zuzusehen. Jeder Schritt bringt das Trio weiter in eine scheinbare Sackgasse.
Dabei sind sich Dante und sein Team nie zu schade sich selbst aufs Korn zu nehmen. Das Anwesen der teuflischen Nachbarn ist wie aus einem klassischen Horrorfilm der 70er Jahre entnommen, es blitzt und donnert ständig und Jerry Goldsmiths toller Score bedient sich größtenteils einer klischeehaften Orgel. Der Film ist eine charmante Horror-Komödie mit etwas Slapstick, der mich aber nie wirklich gestört hat.
Das Ganze wird getragen von einem Ensemble-Cast, der jede Szene zu einem Genuss macht. Tom Hanks als Durchschnittsvater Ray ist grandios und besonders mit seiner fantastischen Synchro-Stimme von Arne Elsholtz sorgt er für jede Menge Witz. Zusammen mit Bruce Dern und Rick Ducommun bildet Hanks ein energetisches Trio. Daneben überzeugen auch ein rockiger, wilder Corey Feldman, der seine Nachbarschaft wie ein Fernsehprogramm behandelt und Carrie Fisher als Ehefrau von Ray, die scheinbar eine der wenigen vernünftigen Stimmen in dem Viertel zu sein scheint.
„Meine teuflischen Nachbarn“ profitiert auch von einem optischen Witz, wie etwa wenn die Kamera überdramatisch rein- und rauszoomt als Ray und Art einen Knochen finden. Vor allem aber ist es der eben genannte Soundtrack von Jerry Goldsmith, der mit Dante einfach perfekt zusammengepasst hat. Seine wilde und überzogene Musik rundet das Ganze super ab.
Fazit: Der Film kann etwas albern sein, aber ich persönlich mag das. Dies ist einer dieser etwas trashigen Filme der 80er, die in meinen Augen sehr gut gealtert sind und nach wie vor Spaß machen, eben weil besonders die Schauspieler so gut funktionieren. Ein mehr als unterhaltsamer Film für die Herbst- und Halloween-Zeit!