Ursprünglich entschlüpfte der kleine Rabe Socke einem Kinderbuch, dem eine ganze Reihe von Fortsetzungen folgte, und später scharte er auch als fester Bestandteil des „Sandmännchens“ im Fernsehen eine treue Fangemeinde um sich. So tat es kaum Wunder, dass Ute von Münchow-Pohl („Kleiner Dodo“) und Sandor Jesse („Der kleine König Macius“) die Abenteuer des frechen Raben mit dem rot-weißen Ringelsöckchen im Jahr 2012 zum Kinofilm „Der kleine Rabe Socke“ verarbeiteten. Nun folgt auf den gelungenen ersten Teil eine Fortsetzung desselben Regie-Duos und auch „Der kleine Rabe Socke 2 – Das große Rennen“ besticht mit Charme und Leichtigkeit, wobei der Actionanteil nun ein wenig höher ausfällt. Seinen Reiz bezieht der Animationsfilm zuallererst aus den Darbietungen der gut aufgelegten Sprecher. Jan Delay („Die Biene Maja – Der Kinofilm“), der erneut in der Titelrolle brilliert, Katharina („Rico, Oskar und die Tieferschatten“) und Anna Thalbach („Sams im Glück“) als Dachs-Duo oder Constantin von Jascheroff („Falscher Bekenner“) als Biberbruder Henry hauchen den liebenswerten Figuren Seele ein und stemmen mit Bravour zwei herzliche Gesangseinlagen. Und der aufgeräumte, bunte Zeichenstil harmoniert bestens mit der heiteren Grundstimmung.
Beim Naschen bringt der Rabe Socke die Vorratskammer von Frau Dachs zum Einsturz, sodass alle Vorräte im Fluss davontreiben - nun droht den Tieren der winterliche Hungertod! Doch Socke hat einen Plan: Trotz Fahrverbot tritt er bei einem Seifenkistenrennen im Wald an, um 100 Goldmünzen für den Nahrungskauf zu gewinnen. Der härteste Konkurrent ist der Papagei Rinaldo (Maximilian Artajo), der Sohn des siebenfachen Weltmeisters aus Südamerika... Beim Rennen geht es mit Tannenzapfen als Wurfgeschossen und gewagten Manövern drunter und drüber, das Herz der Geschichte schlägt aber abseits der Piste. Der egoistische Socke muss lernen, was wahre Freundschaft ist, und diese sanfte Lektion ist auch für die kleinen Zuschauer verständlich und lehrreich. Aber noch mehr Leben steckt in der Beziehung zwischen Rinaldo und seinem Vater Emilio (Bernd Vollbrecht). Der alte Herr vergöttert das Knattern des Motors, der Sohn hingegen liebt das Flötenspiel und bringt – anders als Socke – kein Interesse für den Rennzirkus auf. Sein Aufbegehren gegen die Welt seines Vaters macht Rinaldo zum heimlichen Star des Films.
Fazit: Liebenswerte Kinderfilmfortsetzung, die mit tollen Sprechern und niedlichen Zeichnungen überzeugt.