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    Ratchet & Clank
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    1,5
    enttäuschend
    Ratchet & Clank
    Von Antje Wessels

    Die Fangemeinde der seit 2002 auf mittlerweile 13 Teile angewachsenen Reihe von „Ratchet & Clank“-Jump-and-Run-Konsolenspielen ist riesig. Und so glaubten der kanadische Regisseur Kevin Munroe („TMNT“) und seine Mitstreiter trotz der zahlreichen warnenden Beispiele misslungener Computerspielverfilmungen, dass es eine gute Idee wäre, den besonders für seinen Humor beliebten Playstation-Bestseller in einen Animationsfilm zu verwandeln. Allerdings ist die Geschichte, die sie in ihrem 3D-Kinoabenteuer „Ratchet & Clank“ erzählen, kaum tiefschürfender als bei der naturgemäß simplen Adaption der Spiele fürs Mobiltelefon. Wenn sie den vom Roboter Clank unterstützten fuchsähnlichen Lombax-Mechaniker Ratchet auf eine gemeinsame Mission mit den berühmten Galactic Rangers schicken, um das Sonnensystem vor dem finsteren Superschurken Drek zu beschützen, dann ist das ähnlich eintönig und spannungslos wie eine Partie Snake auf dem Nokia 3210.

    Die erzählerischen Anforderungen an einen Spielfilm sind andere als die an ein Computerspiel, aber diesen Umstand ignorieren die Autoren von „Ratchet & Clank“ weitgehend: Die Figuren sind allenfalls Abziehbilder und die Handlung läuft einmal mehr schnurstracks auf das vertraute familientaugliche Credo „Du kannst alles schaffen, wenn Du nur fest daran glaubst!“ hinaus, das hier nur noch abgeschmackt wirkt. Der mutige, aber zurückhaltende Held, der putzige Sidekick und der allmachtsfanatische Bösewicht sind bereits pure Stangenware, dazu gesellt sich noch eine Handvoll nichtssagender Nebenfiguren, von denen der Galactic Ranger Qwark trotz seines Stereotypendaseins als über alle Maßen von sich selbst überzeugter Flottenführer immerhin einigen Wiedererkennungswert besitzt. Die Story an sich ist ein kompletter Reinfall, einzig die visuelle Gestaltung von „Ratchet & Clank“ ist zumindest nicht uninteressant.

    Der dreidimensionale Weltraum-Budenzauber bietet Anklänge an vertraute Fantasy-Filmwelten wie die Universen von „Star Wars“, „Star Trek“ und Co., aber in erster Linie sind die Animationen an den Spielvorlagen orientiert, was vor allem für die Fans des Bastlers und seines Helfers einen gewissen Charme besitzt. Die können sich zudem über einige Anspielungen auf die Entstehungsgeschichte und den Storyverlauf des Franchise freuen. Dazu gibt es die mittlerweile längst zum Genrestandard gewordenen Popkulturreferenzen, die aber auch eher wie eine Pflichtübung fürs ältere Publikum wirken, während sich die hektischen Actioneskapaden wohl nur an die nachmittäglichen Bildergewitter aus dem Privatfernsehen gewöhnten Kindern erschließen. So setzen sich die Filmemacher mit ihrem 90-Minüter auch noch zwischen alle Zielgruppen-Stühle.

    Fazit: „Ratchet & Clank“ reiht sich in die beachtlich lange Kette missratener Videospielverfilmungen ein.

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