Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Thomas Z.
113 Follower
521 Kritiken
User folgen
3,5
Veröffentlicht am 12. Oktober 2024
"Hidden Figures" spielt in der Zeit vor 1964, als unter Präsident Lyndon B. Johnson die Rassentrennung offiziell aufgehoben wurde. Im Mittelpunkt stehen drei afro-amerikanische Mathematikerinnen, die sich in Diensten der NASA, den alltäglichen Gleichberechtigungs- und Rassismusproblemen zu stellen haben, und dies vor dem Hintergrund des Wettlaufs im All, wo die UdSSR klar die Nase vorn hatte. Theodore Melfi wählt für dieses Szenario einen eher bescheidenen Ansatz, in dem er den Unterhaltungswert allem anderen überordnet. Gleichberechtigungs- und Rassenproblematik werden hübsch verpackt, mit ein wenig Historiendrama und einer Lovestory zu einem FeelGood-Movie verknüpft, das keinem wirklich weh tut. Das kann man sicher kritisch anmerken, ich finde aber, dass er häufig den richtigen Ton trifft und emotional durchaus berührt. Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Geschichte nach wahren Begebenheiten handelt, kann man bei der Interpretation auch eher mal ein Auge zudrücken. Überragend war das Szenenbild, was sehr kunstvoll immer wieder historische Aufnahmen in den Film einbaut und zurecht mit dem Art Director's Guild Award 2017 ausgezeichnet wurde. Alles in allem ein unterhaltsamer und berührender Film, der etwas Historie vermittelt, aber auch aufzeigt, dass wir auch heute mit der Behandlung von Gleichberechtigung und Rassismus noch lange nicht am Ziel angekommen sind ebenso, wie die Raumfahrt seit Jahrzehnten mehr oder weniger stagniert.
Wir begleiten drei jungen Frauen, schwarzen Frauen, die ihren Weg bei der Nasa antreten in einer Zeit, in der sich die weißen Kollegen lieber eine separate Kaffeekanne nehmen als sich diese mit einer „Farbigen“ Kollegin zu teilen. In einer Zeit, in der die Rassentrennung und Diskreminierung in den USA großgeschrieben wurde.
„Hidden Figures“ schafft es wirklich gut, den Rassismus und die verabscheuungswürdigen Einstellungen, mit denen diese Frauen konfrontiert waren, zu beleuchten, und ist daher mitunter ein ziemlich harter Film.
Dabei ist es dem Film gelungen trotzdem eine Leichtigkeit zu behalten, die verhindert, dass er zu ernst wird. Der Fokus liegt auf den drei außergewöhnlichen Charaktere, die für sich genommen besonders und einzigartig waren. Sie waren Frauen, die in den frühen Tagen des Weltraumprogramms als „Computer“ tätig waren und wir lernen jeden von ihnen ein wenig kennen. Durch die Tatsache, das der Film auf wahren Begebenheiten beruht, berührt mich das Schicksal der Protagonistinnen noch mehr und geht ans Herz. Taraji P. Henson, Janelle Monáe und vor allem Octavia Spencer glänzen in ihren Rollen. Es war eine absolute Freude diesen Talenten zuzusehen. Auch Kevin Costner hat mir sehr gut gefallen. Lediglich Jim Parsons konnte mich nicht so überzeugen. Irgendwie ist er mir zu nah an seiner „Sheldon Cooper“ Rolle nur ohne lustig dabei zu sein. Durch die beeindruckende Story, gute Dialoge und die tolle Leistung des gesamten Cast ist man von Anfang bis zum Ende der 2 h 7 min. gefesselt ohne das der Film an Tempo verliert. Dabei kann man lachen und auch mal ein Tränchen verdrücken.
Ein großes Kompliment an Regisseur Theodore Melfi. Er hält die Dinge in Bewegung und gibt gleichzeitig etwas Luft zum Atmen. Die Musik rundet den Film gekonnt ab, hier passt alles zusammen. Es wurde durchweg großartige Arbeit geleistet, um diese Charaktere zu ehren, ohne sie zu völligen Heiligen zu machen.
—— Fazit: Ein wirklich sehenswerter Film, auch nach zweimal schauen hat er mich immer noch zum lachen gebracht und emotional berührt. Ich ziehe meinen Hut vor diesen starken und intelligenten Frauen sowie vor dem was sie erreicht haben. „Hidden Figures“ ist ein echtes Juwel von einem Film.
Drei Personen, die fast niemand kennt, obwohl sie die Raumfahrt Amerikas (Apollo) in den 60er Jahren entscheidend mitbestimmt haben. Heute ist es rückblickend wichtig zu wissen, dass erschwerend hinzukommt, dass alle drei erstens Frauen waren und zweitens Farbige. Der Film trifft die gesellschaftlich relevanten Knackpunkte in damaligen Amerika. Bei aller überdurchschnittlichen Begabung mussten die drei Mädels Mary Jackson (Janelle Monae), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Katherine Johnson (Taraji Henson) gegen männliche Vorurteile ankämpfen. Gegen Rassismus und frauenfeindliche Einstellungen. Die Vorgesetzten waren Weiße: hier gibt Kevin Kostner den eher Verständnisvollen und Kirsten Dunst gibt die Zicke mit später Einsicht. Neben der wissenschaftlichen Arbeit der Mathematikerinnen wird auch ihr familiäres Umfeld mit Mutter und Kindern beleuchtet. Sogar für eine Love-Story ist Platz. Die Rassendiskriminierung wird an drastischen Beispielen verdeutlicht: Es gab in den 60er Jahren Schulen und Universitäten für Farbige und solche für Weiße und natürlich auch entsprechende Toiletten bei der NASA. Obwohl wir alle die Fakten über die ersten Erdumrundungen kennen, werden wir doch gut unterhalten. Und gelegentlich gibt es noch kleine emotionale Lichtblicke in diesem Frauenfilm. Ohne diese Mädels hätten die Amies vielleicht das Wettrennen ins All damals nicht gewonnen.
Trotz des Themas ein richtiges Feelgood-Movie. Die echte Katherine Johnson erlebte als einzige des Trios die Premiere des Films und wurde bei der Oscarverleihung 2017 auf die Bühne geholt. Sie war 98.
An sich ist die Geschichte hinter "Hidden Figures" ja eigentlich ziemlich interessant, nur leider ist der Film am Ende doch recht zäh geworden und langatmig, was in Anbetracht der guten Darsteller doch sehr schade ist.
Hidden Figures ist eine Biografie die niemanden wehtut und gut anseh bar. Der Film zeigt wie früher drei starke schwarze Frauen Karriere bei der NASA machten auf eine spannende art und weise. Trotz alle dem ist dieser Film definitiv kein Meisterwerk.
Der Film hat durchaus seine Momente, hat eine interessante Story und ist schauspielerisch mehr als solide. Das war's dann aber auch. Finde den Film ein wenig überbewertet. Frage mich, wie so oft, warum erst jetzt? Vielleicht weil der kalte Krieg wieder von neuem beginnt? Die Raumfahrt kann es nicht sein. Die Amis haben die Russen mehr als eingeholt und sind wir mal ehrlich, im Weltall befinden sich mittlerweile mehr Spionage-Satelliten als Krümel auf dem Kuchenteller. So recht interessiert das doch keinen mehr. Mittlerweile brauchen die Geheimdienste doch nur noch mithören, wie wir unser Leben telefonisch oder via Internet vor ihnen ausbreiten. Bleibt also die Rassendiskriminierung. Ja und auch die ist doch präsenter denn je. Ob nun die Hautfarbe oder der Glauben Stein des Anstoßes ist, die Unterschiede sind doch allgegenwärtig. "Alle Menschen sind gleich"- so die Hoffnung. Dagegen steht aber die Individualität der Menschen und der Kulturen. "Alle Menschen sind eben nicht gleich"- was auch gut ist. Es geht darum, dass zu akzeptieren und da lässt der Film einiges zu Wünschen übrig. Ein Schild über der Klo-Tür abzureißen sollte nicht den Sinn haben, dass die "Diskriminierten" wieder schneller an ihrem Arbeitsplatz sind!
"Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen" von Theodore Melfi ist ein unterhaltsamer Film, der ein bislang zumindest mir unbekanntes Kapitel der amerikanischen Geschichte zur Zeit der 'Rassentrennung' (das Wort "Rasse" in Bezug auf Menschen an sich ist schon völlig daneben, nur mal so am Rande bemerkt) beleuchtet. Die Geschichte ist gekonnt erzählt, fast etwas routiniert, und die Figuren sind allesamt sympathisch. Keiner ist wirklich böse in dem Film, nicht einmal die Russen, mit denen die Amerikaner in einem fast spielerisch anmutenden Wettkampf verwickelt sind. Wobei, zwischendurch klingt schon ein wenig an, dass die Menschen in der westlichen Welt damals wirklich Angst hatten, dass die Russen einen Atomkrieg vom Zaun brechen (und ich schäme mich, es zu gestehen, aber ich glaube, ich kenne die Geschichte vom Kalten Krieg kaum aus Sicht der östlichen Welt ... Hm. Merkwürdig). Aber so wirklich ernst wirkt die Gefahr nie.
Das ist vielleicht auch das, was ich an dem Film etwas kritisieren würde, dass die Ängste und Nöte der Frauen nur angedeutet wurden und sich dann doch in Wohlgefallen auflösten. Und das dank Großmuts der Weißen. Das hatte schon ein leichtes Geschmäckle. Na ja, aber im Großen und Ganzen war das ein süßer und netter Film, den man sich prima angucken kann.
Fazit: Lohnt sich durchaus, man darf nur nicht allzu viel echte Gesellschaftskritik oder US-amerikanische Selbstkritik erwarten, es ist vor allem ein Wohlfühlfilm.
[...] Vor vielen Jahren waren es nicht nur weiße Männer, die die Raumfahrt revolutioniert haben – ebenso hatten schwarze Frauen einen bedeutenden Einfluss auf das Projekt der NASA. An diese Tatsache klammert sich der Film bis zum Schlussakt. Weder Charakterzeichnungen oder -entwicklungen, noch meinungsfreie Grauzonen kommen hier zustande, nein, es wird pausenlos das Schild „#NASAsowhite“ hochgehoben. Über den Rassismus wird hier viel gelacht. Das ist auch gut so, nur ist jener Humor deutlich zu aufgesetzt in seiner aalglatten, provokationslosen Art. Eine Ausnahme bildet die Position der Russen, mit denen hier keineswegs zu spaßen ist. Wissenschaft sei nämlich kein menschliches Phänomen, sondern ein amerikanisches.
Menschen sollten nie in schwarz und weiß einteilen und eingeteilt werden. Trotzdem sind die drei weiblichen Hauptcharaktere gnadenlos-monotone Stereotypen. Dieses Schema bleibt standhaft bis zum Ende vorhanden, ohne jene Machart entlarven zu wollen. So zeigt sich, wie unwissend Regisseur Theodore Melfi mit dem Medium Film umgeht. Währenddessen ist der Zuschauer seine Marionette, die den Apellen reflexionslos zustimmen soll. Aus diesem Grund kommt auch die beliebte Gemütlichkeit des Filmes zustande. Schließlich gibt es nichts angenehmeres, als einen Film in seiner vorgelegten Form lediglich akzeptieren zu müssen. Künstlerische Abstraktionen, offene Intentionen oder mediale Selbstverarbeitungen werden hier vergebens gesucht.
Mehr Worte kann und möchte man nicht an Hidden Figures verlieren. Sein Inhalt ist gegenüber seiner Form ein peinlicher Widerspruch, der definitiv nicht gewollt ist. Jede Szene erzwingt Einteilungen in gutgemeinten und böswilligen Absichten, Frauen sind entweder flirtende Sexappeals, schüchterne Bücherwürmer oder kaltherzige Erfolgsmenschen, Männer sind aufgeschlossen oder sozial versteift – für Melfi spielt das alles keine Rolle, denn jeder ist ein Unmensch, wenn er diesen Film als „schlecht“ bezeichnet.