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SK10
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2,5
Veröffentlicht am 2. Dezember 2015
Ein Film für zwischendurch oder wenn am Sonntagabend nichts besseres läuft, kann man Son of a Gun sicherlich schauen. Trotz der guten schauspielerischen Leistungen von Brenton Thwaites, Alicia Vikander, und natürlich Ewan McGregor, der am meisten herausragt, reicht es für mehr jedoch nicht. Dafür ist Story, nicht zuletzt auch wegen der Romanze der beiden erstgenannten zu vorhersehbar.
Ein ziemlich tolles Kleinod haben wir hier. "Son of a Gun" ist in gewisser Weise ein typischer Gangster-Thriller. Und dann auch wieder nicht. Die Australier, die in letzter Zeit immer wieder gute Filme raushauen, zeigen hier, dass man die übliche Formel der Nachwuchs-Krimineller trifft Vaterfigur, die undurchsichtig ist, gut variieren kann. So ist das Ende vielleicht nicht zur Gänze überraschend, aber dann doch ein bisschen. Und gut ist auch wie der Film immer seine Stilrichtung ändert: Zu Anfang Gefängnisdrama, geht es dann zur kurzen Milieustudie, ehe Heist-, Action- (sehr gut, dreckig, aber übersichtlich) und Racheelemente hinzukommen. Getragen wird das alles von guten Schauspielern. McGregor als harter Kerl ist dabei natürlich Ziel von Aufmerksamkeit, wobei seine Figur ziemlich interessant ist: Abgebrüht, kalkulierend, aber mit gewissem Ehr- und Moralgefühl. Die Nachwuchsdarsteller machen da auch einen soliden Job, sowie auch die Nebenrollen. Es gibt keine Totalausfälle, das Drehbuch beschränkt diese aber. So ist in der Tat der Schotte das charismatische Zentrum des Films. Ich hatte an diesem Film mehr Spaß als an dem kürzlich zuvor gesehenen "Spectre" aus der Bondreihe. Was "Son of a Gun" aber höhere Wertungen verbaut, sind eine Anzahl von mehreren Schwächen. So insbesondere im Tempo: Nach dem Gefängnis wird es etwas zu langsam. Die eingebaute Lovestory dürfte da auch kaum jemanden interessieren (auch wenn sie nötig ist und für JR ein interessantes Dilemma aufbringt). Später ist wiederum das Ende etwas zu gezogen, während es im letzten Drittel davor auch wieder zu langsam geht. Die Musikauswahl ist zudem grausig und unnötig Electro-lastig. Und damit meine ich wirklich mieseste Vertreter dieser Sorte! Schließlich sind die Symbol (Schachspiel, Affen) etwas zu plump eingebaut. Fazit: Schöner Gangster-und-noch-mehr-also-ein-Genremix-Film mit Temposchwächen und anderen kleinen Makeln. Dennoch ein gelungenes Gesamtpaket, das mit seinen Versatzstücken spielt. Der Film wird oft mit "The Rover" vergleichen - kommt hin. Zu ergänzen wäre aber noch eine Nähe zu "The Town".
"Son of a Gun - Jeder kriegt das was er verdient" ist Mittelmaß. Regie-Debütant Julius Avery muss sich nicht für seinen Thriller schämen. Der Film hat jedoch nichts Originelles, nichts Neues oder Besonderes, aber alle drei Hauptdarsteller machen einen ziemlich guten Job. Ewan McGregor ist wieder mit seiner Wandlungsfähigkeit zu bewundern, diesmal aber mit einer etwas tougheren Rolle. Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Film sicherlich kein TOP Highlight ist, aber durchaus gut gespielt.
[…]„Son of a Gun“ ist ganz kompetent gefilmt, gritty und düster, und das Aussie-Setting hebt den Film visuell von seiner typischen New Yorker- oder Chicagoer-US-Verwandtschaft ab, erzählerisch ist Averys Script- und Regiearbeit aber ganz einfache Erstklässlermathematik: grundlagenbasiert, simpel veranschaulicht, vorhersehbar in ihren Ergebnissen. Auf dieser Basis ist die Story konstruiert und sind die Charaktere konzipiert: Ewan McGregor als berüchtigter Räuber Lynch und Newcomer Brenton Thwaites als Protegé JR bekommen kaum Persönlichkeit verliehen und spielen auch nicht mehr als solide, was viel zu wenig ist, um die Geschichte zu tragen. Gerade McGregor enttäuscht als hartgesottener Verbrecher und baut trotz seines ständigen Gefluches keine Bedrohlichkeit auf und auch keine Form einer anziehenden Unterweltaura, die JR überzeugend in einen Strudel aus Verräterei und Gewalt ziehen könnte.[…]Dafür genügen der unterforderte McGregor und die Reize Australiens nicht, dafür genügt Thwaites‘ Puppyblick nicht und nicht die blanken Brüste von Alicia Vikander. Auch die aufstrebende junge Schwedin kann die Schwächen der marginalen Charakterzeichnung nicht übertünchen, obwohl sie ihre Sache nicht nur beim Nacktbaden ganz ansehnlich macht. Der Figurendreier mit ihr, Thwaites und McGregor nagt altbekannte Konflikte ab, die Bruchpunkte vorberechnet, die Argumente tausendfach vorgebracht (»Bla bla bla, lass dich nicht auf Gefühle ein, bla bla«… und so weiter).[…]
Auch wenn Evan seine Rolle in diesem Gangster-Drama sehr gut spielt, so fand ich persönlich den Film stellenweise doch sehr langweilig und ohne viel Action. Die Rolle des Michbubis hat mir auch nicht sehr gut gefallen...