Ich hatte kein Problem damit das Petterson, die Rolle des Batman übernehmen sollte. Er ist älter geworden und es interessiert mich eigentlich nicht welche Rollen er - in Filmen, die ich nicht gesehen habe - bisher hatte. Sein Profil, insbesondere das Kinn passen auch ganz gut zur Figur. Den Batman hat er auch gar nicht schlecht gemacht. Auch wenn die Ausstrahlung noch nicht ganz das geführchtete war, auf das es in diesem Film ankam. Er hätte allerdings ein paar Muskeln mehr gebrauchen können. Aber sie wissen schon warum die Oberkörpenfreien Szenen kurz und dunkel gehalten wurden – geschenkt.
Aber den Bruce Wayne? Nein, also... ein Haarschnitt der ihn nicht wie den Verrückten Joker (aus Joker 2019) aussehen lässt, wäre das mindeste gewesen. Ich meine, Bruce Wayne, der den reichen Playboy meamt! Kein depressiver abgemerkelter … was auch immer das darstellen sollte.
Mir ist schon klar, dass es um die dunklen Seiten Batmans ging und darum, wie „müde“ er von dem Kampf ist und wie unzufrieden. Aber hier hätte es auch noch einige Wege gegeben sich mehr mit dem Gemützustand zu beschäftigen als ihn mit ungepflegten Haaren und Emo-Blick durch die Gegend laufen zu lassen.
Der Rest der Besetzung bzw. die Figurendarstellung ist, bis auf Catwoman, ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig. Wenn man weiß welcher Schauspieler hinter Pinguin steckt, dann ist das zwar faszinierend, aber ändert nichts an der merkwürdigen Darstellung des eigentlich kleinen, ekligen Cobblepot der plötzlich ein Riese ist.
Alfred mit Bart? Und wo blieben die sarkastischen Kommentare? Wo war überhaupt irgendein „Spruch“?
Ja,.. schon klar. Es sollte eben „anders“ sein. Aber Batman & Co sind nunmal bestehende Charaktere, da sollte man nicht alles „neu“ kreiieren.
Ich meine,… Riddler mit SM-Maske? Was soll das? Das der Schauspieler eine, sagen wir, etwas Riddler-untypische Statur hat.. geschenkt, aber die Maske? Paul Dano hat seine Rolle sehr gut gespielt. Der Psychopath war definitiv glaubhaft, das muss man ihm lassen. Aber warum musste er sein Gesicht hinter diesem krotesken Ding verstecken?
Was mir von der ersten Kampfszene an auffiel: Die Macher müssen die Batman-PC-Spiele gespielt haben. xD Der Kampfstil sowohl von Batman und Catwoman? Ich dachte echt ich hab‘ gerade zu spät die Y Taste gedrückt, als er einen Schlag abkam. Die Moves sahen exakt wie im Spiel aus. Und auch die Kulissen (die sehr sparsam waren) kamen mir mehr als bekannt vor. Hat man sich hier plötzlich doch an das Batman-Universum halten wollen?
Also im Endeffekt, ich weiß nicht, warum man diesen Streifen Batman genannt hat. Man hätte auch einfach etwas neues Erschaffen und einen in die Länge gezogenen Krimi draus machen können.
Zumal man ihn nicht mal Batman sondern ihn ständig nur als „Vergeltung“ angesprochen hat. Was soll das? Wir hätten auch so verstanden, dass er sich am Ende von Vergeltung der Hoffnung zuwendet. Dafür kann man andere, weniger plumpe, Mittel einsetzen.
Der Film ist „nett“. Aber man hätte ihn nicht unter dem Batman-Deckmantel herausbringen müssen. ODER sich einfach mehr an dem orientieren sollen, was bereits existiert. Die Figuren „richtig“ darstellen können. Man hätte auch viel mehr auf die emotionalen Probleme des Riddlers und von Batman eingehen können. Was treibt ihn dazu weiter zu machen? Warum hat Riddler so ein großes Geltungsbedürfnis? Ich bin mir nicht sicher an wen sich der Film richtet. Als Batman-Fan habe ich die Andeutungen zu Hush verstanden und weiß die Namen Falconi und Mahoni einzuordnen. Aber als Nicht-Fan war es wohl gar nicht immer leicht allem zu folgen.
Also, mich hat der Film nicht überzeugt. Und ich will auch nicht beurteilen, ob der Regisseur seinen Plan umsetzen konnte oder nicht. Denn es ist keine wissenschaftliche Arbeit, bei der ich prüfen soll, ob der Student seinem Vorhaben gerechet wurde. Ich sollte während des Films verstehen, worauf der Regisseur hinauswill. Ich sollte den Charakteren ihre Rolle abnehmen und nicht geistig abtriften, weil die Szenen in die Länge gezogen sind.
Auch die Meinung man müsse den Film im Kino „erleben“ kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe nichts was den Film durch 7.1 Sound oder größere Leinwand besser gemacht hat. Ich würde ihn mir ansehen, wenn er bei einem Streaminganbieter läuft, aber ich hätte kein Problem damit zwischendurch auf’s Klo zu gehen oder meine Nachrichten zu checken. Also nicht das, was ich als fesselnde Unterhaltung bezeichnen würde.
Wie anfangs gesagt, es gab Potenzial. Die Idee Batman aus dieser Sicht zu beleuchten und mal einen weniger bekannten Bösewicht auf den Plan zu rufen, sehr gut. Aber die Umsetzung hinkt – meiner Meinung nach.