Der Film "Blau ist eine warme Farbe" basiert auf der Graphic Novel "Blue Angel" (Originaltitel: Le bleu est une couleur chaude) der französischen Comicautorin Julie Maroh. Das Werk ist nur drei Jahre jünger als der Film. Julie Maroh äußerte sich übrigens negativ zum fertigen Film, der ihrer Meinung nach eher einem Porno gleiche und den Sex zwischen Lesben nicht authentisch darstelle.
Bei den Filmfestspielen von Cannes 2013 begeisterte "Blau ist eine warme Farbe" nicht nur viele Kritiker und die Jury um Steven Spielberg, die das Drama mit der Goldenen Palme auszeichnete, sondern sorgte auch für reichlich Kontroversen. Nachdem sich die Hauptdarstellerinnen Léa Seydoux ("Die Schöne & das Biest") und Adèle Exarchopoulos kritisch zu der unbeherrschten Arbeitsweise des Regisseurs und vor allem der intim-intensiven Sex-Szene zwischen den beiden Frauen äußerten, brach eine Schlammschlacht vom Feinsten aus. Seydoux berichtet, dass der Dreh für eine der zentralen Sex-Szenen 10 Tage andauerte. Der Regisseur Abdellatif Kechiche ("Couscous mit Fisch") habe außerdem verlangt, so Seydoux, dass die Aktricen "alles" geben sollten und eine choreografierte Sex-Szene strikt abgelehnt. Dies deutet an, dass Kechiche von ihnen verlangt habe, Sex nicht nur zu spielen, sondern tatsächlich vor der Kamera zu haben.