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    Blau ist eine warme Farbe
    Durchschnitts-Wertung
    4,0
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    14 User-Kritiken

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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    753 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. Januar 2021
    A CIRCLE OF LOVE
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Ingmar Bergmann hätte diesen Film wohl schlicht und ergreifend mit „Szenen einer Liebe“ betitelt. Einer Liebe wie ein Musterbeispiel für einen gesellschaftsbiologischen Zyklus, ein Circle of Love sozusagen, der Anfang und Ende abdeckt, wie die Grundelemente einer Erzählung mit Anfang, Höhepunkt und Schluss. Dass Liebe so natürlich nicht immer diesen Weg gehen muss, ist sonnenklar. Bei jener der beiden jungen Frauen Adéle und Emma aber folgt diese Gefühlsregung einem Fächer aus Jahreszeiten, einem Kalender aus Freude und Leid. Überhaupt hat Blau ist eine warme Farbe (im Original La Vie d’Adèle – Chapitres 1 et 2) etwas sehr stark Biologisches. Und das nicht nur aufgrund der expliziten, aber niemals obszönen Sexszenen, die allerdings zwischen Regisseur Abdellatif Kechiche und den beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Exarchopolous und Léa Seydoux zur Kontroverse führten. Ersterer hätte diese pikanten Takes viel zu oft wiederholen lassen. Da lässt sich durchaus die Vermutung anstellen, dass Männer im biologischen Sinn unter dem Joch ihrer bestimmerischen Libido nehmen müssen, was sie kriegen können. Auch als Künstler. Doch dem Regisseur geht’s dann doch zum Glück um ein bisschen etwas anderes als nur um Sex. Das wäre die körperliche Nähe – etwas, dass Sex beinhaltet, aber nicht ausschließlich.

    Im Mittelpunkt dieses fast dreistündigen Epos steht wie schon erwähnt und relativ verloren das Mädchen Adèle, das sich in vielerlei Hinsicht erst finden muss. Ein erster Anhaltspunkt ist die Möglichkeit, dass Frauen für sie wohl das interessantere Geschlecht sein könnten. In diesem Fall eben die blauhaarige Künstlerin Emma, entschlossen lesbisch, aber fasziniert von diesem ziellosen Um-sich-selbst-Kreisens von Adèle. Und fasziniert auch von diesem traurigen und gleichsam sehnsüchtigen Gesicht, wohl eines der traurigsten Gesichter des gegenwärtigen Kinos, das Regisseur Kechiche, wie man an den Closeups oft sieht, ebenso faszinierend findet. Beide finden sich also, in zarter und gleichsam großer Liebe. Aber so eine Liebe, das weiß jeder, brennt nicht auf Dauer so heiß. Das Leben bietet auch noch anderes, nämlich den Alltag aus Ehrgeiz, Selbstverwirklichung und Stress.

    Blau ist eine warme Farbe hat 2013 die Goldene Palme gewonnen, allerdings ging diese nicht nur an den Regisseur, sondern auch an die beiden Stars des Films. Eine verdiente Sache? Schauspielerisch auf jeden Fall. Schauspielerisch liefern Seydoux und Exarchopoulos etwas, das vielleicht schon bis an oder sogar über die Grenzen geht. Diese Bereitschaft, sich dermaßen hinzugeben, auch emotional, ist nichts, was sich in der darstellenden Kunst aus dem Ärmel schütteln lässt. Kachiche muss hier recht zurückhaltend interveniert haben, muss hier für eine relativ intime, sehr persönliche Stimmung gesorgt haben, die Filmcrew womöglich aufs Wesentliche reduziert. Anders lässt sich diese Menge an Authentizität gar nicht darstellen. Die Bereitschaft, so viel von sich selbst zuzulassen, ist Kino der Extreme. Im Vergleich zu dieser distanzlosen Intensität erscheint die auf einer französischen Graphic Novel basierende Geschichte in der zweiten Hälfte des Films fast schon zu banal und vorhersehbar, während in der ersten Hälfte die Gefühlswelten der jungen Frauen eine elektrisierende Faszination erzeugen.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt´s auf filmgenuss.com!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Juni 2019
    Ist interessant kann ich nur empfehlen. Aber erst mit 15-keine Ahnung was gucken! kinder. Echt süß und super
    Cursha
    Cursha

    7.060 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 16. Juni 2019
    Wundervolle Bilder, wundervolle Darsteller, die ihre Rollen glaubhaft und authentisch verkörpern und eine sehr ansprechende und bewegende Geschichte. Ein wundervolles Gefühlvolles Drama und eine schöne Liebesgeschichte, die zu meinen Lienglingsvertretern im Genre der "LGBTQ" Filme zählt. Und auch die sehr lange und sehr intensiv gefilmte Sexszene ist.... interessant.... Sollte man auf jeden Fall gesehen haben.
    Gringo93
    Gringo93

    333 Follower 429 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 31. August 2016
    Fazit: Ein kontroverses Drama mit absoluten Ausnahmeleistungen der Darstellerinnen. Bewegend und gnadenlos realistisch!
    slim95_
    slim95_

    9 Follower 31 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. April 2016
    Ein extrem intensiver Film über die Liebe. Besonders interessant ist die Erzählweise, da in der Geschichte viele Jahre vergehen und dennoch immer nur Momente in aller epischer Breite eingefangen werden. Die Übergänge zwischen diesen einzelnen Augenblicken geschehen so fließend, dass die Zeit überhaupt keine Rolle mehr spielt. Figuren tauchen auf und verschwinden wieder, ohne dass es eine Erklärung dafür gibt. Aber so kann das im wahren Leben auch sein, wenn man Menschen zwischendurch aus den Augen verliert. Von daher ist diese Entscheidung doch sehr interessant und regt zum Nachdenken an. Generell überwiegt in diesem Film das Wie das Was. Denn die Geschichte ist eine klassische Liebesgeschichte, wie sie einem häufiger im Arthouse-Kino begegnet. Dafür ist das Wie wirklich atemberaubend. Nahezu alle Einstellungen über die gesamte dreistündige Lauflänge sind Close-Ups. Die Kamera ist ganz dicht an den Figuren, vor allem an der Hauptfigur Adele, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Dabei kommt es auch zu diskussionswürdigen, weil sehr expliziten ausschweifenden Sexszenen, die meiner Meinung nach deutlich kürzer hätten ausfallen können, aber letztendlich den ganzen Skandal um diesen wirklich tollen Film nicht wert sind. Nichtsdestotrotz verstärken diese Szenen neben unzähligen toll geschriebener Dialoge auch die gesamte Intensität und Emotionalität der Geschichte. Der Einsatz von Musik ist ebenfalls bemerkenswert, da die Musikquelle fast immer in der Filmwelt existiert, und die ausgewählten Stücke prägen bestimmte Stimmungen im Film, die im Nachhinein immer noch damit assoziiert werden können.
    Getragen wird der Film natürlich von seinen beiden herausragenden und extrem mutigen Hauptdarstellerinnen, die mit ihren Rollen geradezu verschmelzen. Sie verkörpern zwei nachvollziehbare, sympathische, aber auch sehr unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben. Die Chemie zwischen ihnen stimmt aber, unglaubwürdig ist ihre Beziehung zu keiner Sekunde. Von dieser Beziehung, dem emotionalen Anker, lebt der Film auch, daraus entsteht die Spannung, weil man als Zuschauer unbedingt erfahren möchte, ob und wie diese Liebe jemals zuende gehen kann.
    Alles in allem ist Blau ist eine warme Farbe ein wirklich wunderschöner Film, der das Leben und die Liebe in den Mittelpunkt rückt und auf besondere, bewegende Art und Weise erzählt. Wieder einmal ein herausragender Film aus Frankreich.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 23. Januar 2016
    👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
    Daniel P.
    Daniel P.

    81 Follower 227 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. Februar 2015
    Seit langem mal wieder ein richtig guter Film aus Frankreich. Als Liebes-/Beziehungsdrama natürlich im klassisch französischen Metier, wenn auch hier in einer topmodernen Version. Typisch für seine Herkunft auch die extreme Freizügigkeit, die Emotionalität und der ungezwungen direkte Umgang mit schwierigen Themen. Die beiden Mädels hatten hier einen richtig harten Job, sind aber beide absolute Nachwuchs Talente. Wobei Lea Seydoux mit Ende 20 ja schon etwas bekannter ist (und das neue Bond-Girl!). Die Hauptfigur ist jedoch die von Adele Exarchopoulos gespielte Adele und die hat hiermit definitiv Ihren großen Durchbruch!
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 25. Oktober 2018
    Die betont langsame Erzählweise des Films ist erreicht nicht, wie wohl beabsichtigt, eine höhere Unmittelbarkeit zu den Figuren und eine Glaubwürdigkeit der Handlung. Im Gegenteil schürt sie Ärger darüber, was der Regisseur einem als scheinbar realistisches Jugend-Drama zumuten will. Als da wären: die vermeintliche Ungezwungenheit der mehr oder minder belanglosen Sexszenen, die völlig am Reißbrett entworfenen Figuren (von Adele abgesehen) und die etwas schematisch und unkreativ entworfenene Entwicklung der Protagonistin. Wenngleich der langsame Erzählfluss als Konzept gemeint ist, und kein bloßer Unfall, ist das Ergebniss dessen aber sehr wohl einer. Insbesondere störend sind die snobistische Freundin Emmma und ihre ''Kollegen'', welche sich allesamt (Emma eingeschlossen) als kreative Wunder verkaufen, sowie - viel schlimmer - ihre Belanglosigkeit für die Handlung. Mit fortlaufender Zeit fällt der Mangel eines kreativen Konzepts imme mehr auf. Kechiche will nicht künstlich formen, aber er lässt die Handlung ins Zufällige, schlimmer noch: ins Banale abgleiten. Dann will er psychologisieren, Adeles Entwicklung Zeit geben, es stellt sich jedoch heraus, das sooo viel Entwicklung nach den ersten 45 Minuten gar nicht stattfindet. (interessant auch die Diskussion über die, nach Angabe der Hauptdarstellerinnen, während des Drehs der schlicht und ergreifend voyeuristischen "male gaze"-Sexszenen schreckliche Atmosphäre, welche Abdellatif Kechiche heraufbeschworen haben soll).
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 2. September 2014
    Was soll ich sagen? Ich kann nur zum ersten Drittel des Filmes eine Kritik schreiben, weil ich ihn nicht zuende gesehen habe - und das nach vollen 60 Minuten. Ja, genau, dieser Film dauert ganze 180 Minuten.

    Wohlwollend kann man sagen: "Er lässt sich Zeit, ein authentisches Portrait einer jungen Oberstufenschülerin zu zeichnen, die ihre Homosexualität entdeckt und sich in eine blauhaarige Studentin verliebt."
    Und dafür gibt es genug Beweismaterial: die Dialoge, die Sexszenen (sehr ausführlich gezeigt), die Szenerie, nicht zuletzt die großartigen Hauptdarstellerinnen selbst wirken so echt, als ob man dabei wäre.

    Aber die Einschätzung, dass deshalb die 3 Stunden "wie im Flug" vergehen, teile ich entschieden nicht.
    Denn was ich oben wohlwollend formuliert habe, kann man auch ohne Schwierigkeiten wie folgt bewerten:
    "Regisseur Abdellatif Kechiche verschwendet das Talent seiner Darstellerinnen für einen detailversessenen Film, der über all dem Existenzialismus und der gefeierten Obszönität vergisst, eine Geschichte zu erzählen, zu unterhalten."

    Ein Film darf provozieren, gerade wenn es um lesbische junge Frauen geht, die durch ihre Homosexualität gesellschaftlich leider stärker ausgegrenzt werden als etwa viele schwule Männer. Aber die Provokation sollte nicht darin bestehen, dass man gezwungen wird, 3 Stunden eine Geschichte auszuhalten, die eben nicht mehr ist als eine extrem breit getretene, wenn auch technisch und darstellerisch brillant in Szene gesetzte Teenyschulze.

    [Die Sexszenen und die obszöne Sprache, die einen großen Teil des Films vorherrscht, betrachte ich nicht als Provokation, weiß aber -mitunter aus den anderen Kritiken- dass offensichtlich einige sich daran stoßen. Also: für mich ist die einzige Provokation die Länge und diese halte ich für nicht zweckdienlich]
    nada-
    nada-

    35 Follower 120 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 3. Februar 2014
    Es ist diese Natürlichkeit, die mich in ihren Bann gezogen hat. Die erwächst zum einen der feinfühligen Art des Vortragens, die der Liebesgeschichte den Raum zur Entfaltung bietet, zum anderen den beiden Sirenen, die unverhüllt ihr Innerstes preisgeben. Eine der betörendsten Liebesgeschichten, die ich miterleben durfte.
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