Der erfolgreichste Independent-Film aller Zeiten läuft nun auch endlich in Deutschland an. Der pseudo-dokumentarische Horror-film „Blair Witch Project“ kostete 35.000 Dollar, spielte aber allein in den USA 142 Millionen ein. Das Erfolgsrezept: Authentizität.
Die drei Studenten Heather, Michael und Joshua drehen eine Dokumentation über die Legende der Hexe von Blair. Nach Recherchen in einer nahen Ortschaft, gehen sie in einem Waldgebiet auf Spurensuche. Nachts wird die Filmcrew durch beängstigende Geräusche geweckt und von mysteriösen Symbolen in Schrecken versetzt. Nachdem der Kompass nicht zu funktionieren scheint und die Karte bald verloren geht, verir-ren sich die Studenten und verfallen langsam in Panik. Die nächtlichen Ereignisse wiederholen sich und spätestens als Joshua verschwindet, wissen die beiden Verbliebenen, wie ernst der Lage ist.
Verwackelte, hektische Acht-Millimeter-Aufnahmen und grobkörnige Schwarz/Weiß-Bilder der 16-Millimeter-Kamera vermitteln perfekt das Gefühl von Authentizität. Mit minimalem technischen Aufwand gelingt den Jungfilmern Daniel Myrick und Eduardo Sanchez das Kunststück, reale Angst zu vermitteln. Die mystische, spürbare Bedrohung findet ausschließlich im Kopf des Zuschauers statt und spiegelt sich nicht durch eine Besen reitende Hexe oder ablenkende Spezialeffekte auf der Leinwand wieder. Das Ende kommt abrupt, ist aber nur konsequent – und zutiefst schockierend.