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    Das Leben ist nichts für Feiglinge
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    Kinobengel
    Kinobengel

    460 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 13. Mai 2013
    „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ heißt die Komödie von André Erkau, der in diesem Genre bereits Erfahrungen gesammelt hat.

    Markus (Wotan Wilke Möhring) ist gerade Witwer geworden und muss damit zurechtkommen. Er hat die 15-jährige Tochter Kim (Helen Woigk) zu versorgen und seine Mutter Gerlinde (Christine Schorn) um die Ecke wohnen. Diese hat Krebs, verrät Markus und Kim aber nichts, verleugnet dem Arzt die Verwandten und bekommt die Altenpflegerin Paula (Rosalie Thomass) zugeteilt. Kim ist in der Pubertät, auf einem Gothic-Trip und verliebt sich in den chaotischen Alex (Frederick Lau), mit dem sie dann abhaut.

    Es passiert ganz schön viel in dieser deutschen Tragikomödie inklusive Happy End für fast alle Beteiligten. Der Humor ist nicht sonderlich subtil untergebracht, hält aber seine Übertreibungen auf Niveau und lässt den Ernst der behandelten Themen wie Trauerbewältigung, Krebskrankheit und Pubertät nicht im Stich. Wotan Wilke Möhring ist auf einem Höhenflug. Der derzeit vielgebuchte, sympathische norddeutsche Schauspieler lebt sein Talent auch in diesem Film aus, dessen lachender, verdutzter und weinender Markus auf ihn zugeschnitten ist. Eine positive Erscheinung ist Helen Woigk, die bei allen pubertären Entgleisungen die warme Herzlichkeit ihrer Kim gleichbleibend aufblitzen lässt. Frederick Lau ist offensichtlich mehr auf überemotionale, wüste Figuren festgelegt, die er allerdings schauspielerisch beherrscht.

    Kinofilm oder TV-Film? Leider ist die deutsche Filmware selten optisch anspruchsvoll gestaltet, auch wenn der Rückstand gegenüber Hollywood aufgeholt wurde. Ist dann schon mal gut beleuchtet und eingefärbt, dann geht das oft zu Lasten einer beweglichen Kamera. Nicht so bei dem vorliegenden Film: Einfallsreiche Kamerafahrten, ungewöhnliche Aufnahmewinkel und optische Einfälle in vielen Gelegenheiten sowie reichlich Außen- und Nahaufnahmen (letzteres insbesondere mit Möhring) sorgen für echte Leinwandatmosphäre.

    So entsteht ein starkes Ganzes aus Spaß, Ernst und überzeugenden Bildern.
    Zach Braff
    Zach Braff

    317 Follower 358 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. Mai 2013
    Tolle Mischung zwischen ernsten Themen und lockerem Humor. Ich mag solche Filme, die einen einerseits zum Lachen bringen und andererseits zum Nachdenken anregen. Hat mir gut gefallen!
    ToKn
    ToKn

    1.758 Follower 929 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 24. Mai 2017
    Klassisches Beispiel etwas übertriebener Lobhudelei: Herzzerreißende Thematik (Tod der Frau und Mutter, Krebserkrankung bei der Oma), dazu tolle schauspielerische Leistungen und schon wird der Film in den (deutschen) Film-Himmel gehoben. Das funktioniert fast immer und alle stimmen mit ein. Wer aber genau hin sieht, wird feststellen, dass der Film doch eine ganze Menge Ecken und Kanten hat und Oberflächlichkeiten im Drehbuch nicht zu übersehen sind. In Tragikomödien lässt sich das immer ganz gut verstecken, da denkt dann keiner groß drüber nach (An der Halskette in der Kita stranguliert- wie bitte? Ist das jetzt Tragik oder Komödie?).
    Was den Film zweifelsfrei neben dem tollen Sound und so manch einer visuellen Einstellung ausmacht, sind ganz klar die Schauspieler. Christine Schorn als krebskranke Oma erstklassig. Auch Helen Woigk als Tochter Kim und Frederik Lau als Kim’s Freund Alex (obwohl seine Rolle arg überzeichnet ist) liefern tolles Schauspiel. Wotan Wilke Möhring als Vater und Rosalie Thomass als die Pflegerin Paula konnten mich jetzt nicht so 100%ig überzeugen, aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau. Kann mich der Filmstarts-Kritik nicht ganz anschließen, schon mal, weil auch die Inhaltsangabe ein bisschen oberflächlich durcheinander geraten ist. Fazit: Grandiose schauspielerische Ensembleleistung kann nicht ganz über die Schwächen im Drehbuch hinwegtäuschen. Trotzdem ist der Film allemal empfehlenswert.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 24. April 2013
    Der Film ist wirklich gut, gefühlvoll, aber dank des lakonischen Humors nicht sentimental. Wotan Wilke Möhring bringt die Gefühlslage des trauernden Ehemannes überzeugend rüber. Als er, ziemlich gegen Ende des Films, seiner Mutter in die Arme sinkt und zum ersten Mal richtig weinen kann, kamen auch mir die Tränen. Unglaublich gut spielt Helen Woigk als Kim. Aber eigentlich sind alle schauspielerischen Leistungen überzeugend, vielleicht mit Ausnahme von Frederick Lau, der für mein Gefühl beim rebellischen Schulabbrecher etwas zu dick aufträgt. Der Film macht deutlich, dass die idealistische Vorstellung, in der Trauer zusammenzurücken, leider oft nicht funktioniert: Jeder zieht sich zurück und verarbeitet den Verlust auf seine Art. Dass Vater und Tochter die Wiederannäherung gelingt, macht Hoffnung.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 4. Mai 2013
    Dieser Film ist eine einzige Katastrophe. Die Dialoge sind so flach und vorhersehbar wie in jedem Til-Schweiger-Film. Der Humor auch kein Deut besser, obwohl doch relativ viele Leute im Kino gelacht haben. Die Handlung hat nicht eine einzige überraschende Wendung. NICHTS! Im Gegenteil: von A bis Z passiert alles was man für einen Film aus dem "Ehefrau/Mutter-stirbt-Ehepartner/Kind-muss-Trauer-verarbeiten-Genre" erwartet. Das Ensemble spielt natürlich nicht schlecht (sind ja alles relativ gestandene Schauspieler), aber das Drehbuch ist entsetzlich! War mein erster Erkau-Film und es wird vorerst der letzte bleiben. Ich war entsetzt wie viel Förderung dieser Film scheinbar erhalten hat. Da hätte jeder halbwegs ambitionierte Filmstudent was besseres draus gemacht. Ich kann nur empfehlen "The Broken Circle Breakdown" zu schauen, der ein ähnliches Thema aufgreift, aber VIEL authentischer, emotionaler und überzeugender wirkt. Filmstarts vergibt hier 4 Sterne. Wahnsinn. Diesen Film mit Produktionen wie „Little Miss Sunshine", „Juno" oder „Garden State" zu vergleichen in schon eine mittelschwere Frechheit. In Zukunft kann ich auf die Kritik von Filmstarts einfach nichts mehr geben.
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