Remakes haben mitunter eine richtig blöde Angewohnheit, der Zuschauer kennt schon die Story. Also sollte man was raufpacken, etwas, was fesselt. Spektakuläre Bilder, spektakuläre Landschaften, spektakuläre Action. Reicht aber nicht immer. Der Film kann sich nicht entscheiden, ob er sich auf den zweifelsfrei fesselnden Extremsport konzentrieren soll, oder ob er hauptsächlich Johnny Utah in seiner Rolle als FBI-Agent nachgehen soll. Was dabei raus kommt ist ein wirres Hin und Her ohne richtig Herz und ohne roten Faden. So gesehen, Kompliment an das Original, welches, das sei fairer Weise gesagt, auch erst im Laufe der Zeit zu seinen Ehren kam. Als der Film 1991 heraus kam, wurde er von der Kritik auch erstmal abgewertet und ignoriert. Wie Kritiker das halt so machen. Im Laufe der Jahre bekam er dann aber doch einen gewissen Kultstatus und wenn man jetzt das Remake sieht, weiß man auch warum. Zurück aber zu „Point Break 2016“, die Story ist dünn, sogar noch ein bisschen dünner als im Original. Dass es Schauspielerisch hier keine Oscars gibt…, konnte man mit rechnen. Will mir jetzt einer erzählen, dass Patrick Swayze und Keanu Reeves die Schauspielerei erfunden haben? Ich hoffe nicht (damals 1991 schon gar nicht). Die Liebesgeschichte hier und heute ist ziemlich unerotisch, kein Vergleich zu Keanu Reeves und Lori Petty im Original. Grundsätzlich ist der Film durchaus solide. Actionpaket stimmt, visuell mitunter spektakuläre Bilder, Soundtrack passt. Schauspielerisch überzeugt mich am meisten Edgar Ramirez als Bodhi. Man sollte ihn aber auf keinen Fall mit Patrick Swayze vergleichen, das ist wie Äpfel und Birnen zu vergleichen. Ray Winstone als Angelo Pappas…, naja…, muss nicht an seine Grenzen gehen. Die Rolle ist im Gegensatz zum Original aber auch extrem zusammengestutzt. Wer das Original gut fand (ich gehöre dazu), dem wird auch das Remake einigermaßen gefallen, wenn man es denn nicht 1:1 vergleicht. Man sollte keine schauspielerischen Höchstleistungen, keine ellenlange Dialoge und auch keine Nachhilfe im Physikunterricht erwarten. Das Gesamtpaket muss stimmen. Solide Action, visuelle Overkills, dass muss ab und zu mal reichen, … es ist doch nur Popcorn- Kino. Muss zum Schluss aber zugeben, ich kann nachvollziehen, dass richtige Extremsportler beim Anschauen des Filmes, das eine oder andere Mal mit dem Kopf schütteln (gelinde ausgedrückt).