Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, …
da sehe ich zum einen einen Aktion geladenen Streifen, bei dem einfach alles stimmt. Schauspieler spielen nur eine untergeordnete Rolle, keiner spielt so gut und dominant, als dass vom Plot abgelenkt werden könnte, der Soundtrack und die Optik sind absolut stimmig und 100% richtig getroffen. Ich weiß immer genau, was ich bekomme, was als nächstes passiert, muss nicht denken, kann mich ganz meinem Jagdtrieb hingeben; ducken in Deckung, hervorlugen, zielen, double-tap, einen in die Brust, einen in den Kopf, hinter die Deckung zurück, nachladen… ehm… Moment… Ich bin nicht in nem Shooter, ich sehe ihn nur.
Act of valor fühlt sich an, als ob man einem guten Freund über die Schulter sieht, während dieser einen generischen Teil von CoD oder einem anderen austauschbaren Seals-Shooter spielt. Zum einen spannend und beeindruckend wegen den geskripteten Ereignissen, zum anderen zum Sterben öde, weil man nicht selbst das Fadenkreuz bewegt.
Darüber hinaus hat der Film nichts zu bieten. Als Shooter-Game wäre Act of valor brilliant, als Film strengt er stellenweise sehr an. Dabei möchte ich nicht einmal so sehr auf die Tatsache eingehen, dass dieser Film nachweislich zur Rekrutierung und ausschließlich zu Propagandazwecken erstellt wurde, man merkt es dem Streifen in jeder Sekunde, besonders schmerzlich aber in den ruhigen Szenen an. Fast erwartet man nach den Aktionszenen eine Laufschrift mit der Anschrift der nächsten Rekrutierungsstelle, aber gut, die kam ja dann im Abspann.
Fazit: Der Film zum Spiel [hier bitte aktuellen Shooter einfügen], brachial, technisch sehr gehaltvoll, stimmig in Szene gesetzt, ethisch und moralisch bedenklich, Unterhaltung ohne jeglichen (selbst)kritischen Anspruch.