Der Film scheitert nicht nur als Remake, sondern als gesamter Film. Wo die Beziehung zwischen Carrie und ihrer Mutter teilweise noch gut getroffen ist, sind die restlichen Elemente des Films total misslungen. Das geht schon bei den Charakteren los, die allesamt ultra einseitig gezeichnet sind und bei denen es einem vollkommen egal ist, ob sie Carries Rache überleben oder nicht. Diese Rache ist zwar dem Budget angemessen umgesetzt, es lohnt sich aber nicht, sich dafür die anderen zwei Drittel anzuschauen.
Auch wenn die Szenen zwischen Carrie und ihrer Mutter gut sind, spielen beide doch auf einem ungewohnt niedrigen Niveau. Moore agiert hier eher als eine Hexe mit Hang zur Selbstverstümmerlung, bedrohlich wirkt sie zu keiner Zeit. Und die eigentlich sonst so tolle Moretz spielt hier total aufgesetzt (vor allem im Bezug auf ihre Unsicherheit). Zudem ist sie einfach zu süß für die Rolle der gemobbten Außenseiterin, man nimmt es ihr nicht ab.
Positiv kann man erwähnen, dass die Regisseurin sich Mühe gibt, einen Bezug zur heutigen Zeit zu finden. So werden Handyvideos von Mobberein gefilmt und ins Netz gestellt, ein Trend, der ja leider auch abseits des Films immer noch vorhält. Diese wenigen Ansätze fügen der Geschichte rund um Carrie aber eben einfach nichts neues hinzu.
Fazit: Leider ein vollkommen misslungener Film. Ich hatte kein Meisterwerk erwartet, hätte aber mit einem stimmigeren Film gerechnet und Horror sucht man auch vergebens. Muss man nicht gesehen haben.