Ein Film über männliche Stripper zu schauen ist schon etwas merkwürdig! Aber der Film ist einer von Soderberghs Werken, die eher besser waren - wo andere in letzter Zeit auch schon eher mies sein könnten (z.B. "Haywire"). Am Anfang geht es etwas sonderbar los, dann aber wird die Geschichte um Mike zunehmend interessanter. Der Schluss ist etwas unbefriedigend, man würde sich mehr Auflösung zu den Charakteren erwarten, aber was dazwischen kommt, ist witzig, dramatisch, und schon interessant. Ich sehe es z.B. nicht so, dass Mike unbedingt eine Leere in den Stripperberuf reinbringt, er will einfach etwas machen, dass ihn etwas mehr erfüllt und anspruchsvoller ist - das Strippen scheint ihm einfach so von der Hand zu gehen. Und so ist das auch in Ordnung, es ist für die Charaktere anleitend.
Alle Figuren werden sehr gut gespielt. Matthew McCaugnahey summiert seine Liebesrollen hier zu einem weiteren Macho, aber das ist augenzwinkernd betrachtend, und somit gut geraten. Channing Tatum wiederum merkt man an wie er hinter dem Stoff steckte, und so ist liefert er einen sympathischen Mike ab, der auf manche aber zu recht etwas hohl wirken könnte. Auch das passt. Alex Pattyfar, von dem man est denkt er würde die Hauptrolle spielen, wirkt rudimentär. Da ist noch Luft nach oben.
Letztlich denke ich, dass der Film ein krasses Bild über Kapitalismus zeichnet. Dass Leute sich verwirklichen wollen - mit Geschäftsideen, die dem Geld-machen eine Magie und eine sexualisierte Ästhetik geben. Im Endeffekt wirkt das aber irgendwie hohl: Nicht verwerflich, aber eben nichts besonderes mehr.
Fazit: Durchaus nicht nur für Frauen sehenswert, denn abseits von Tanz und Männerkörpern gibt's eine Bestandsaufnahme von Kleinunternehmertum.