Zugegeben, der Film "Freiwild" ist nicht der typische Thriller, wie man ihn kennt.
Zunächst aber einmal zur Story: Fünf Leute werden auf einem Jagdausflug entführt und halbnackt in der Wildnis ausgesetzt. Und so werden sie von den Jägern plötzlich zu den Gejagten, denn Tierschutz-Aktivisten sehen sie als Beute. Ein Kampf ums Überleben beginnt...
Klingt von der Story her Recht interessant, nicht komplett neu, aber mit großem Potential, wenn man das Richtige daraus macht, vor allem, da es ja auch auf einer wahren Begebenheit beruht. Und hier teilen sich die Meinungen, entweder man liebt den Film oder man mag ihn gar nicht.
Was meine Meinung angeht, so haben die Macher hier einen packenden und grandiosen Thriller geschaffen, der sich von der Masse der Jagdthrillern abhebt und auf ganzer Linie überzeugt.
Schon zu Anfang wird deutlich, dass dieser Film eine komplett andere Richtung einschlägt, als man zuvor vermuten mag. So beginnt es mit einem Interview der Opfer, in Erzählform berichten die Hauptpersonen. Und so verläuft es auch weiter, es ist eine Mischung aus Dokumentarfilm und Thriller. Allerdings mit viel Spannung erzählt, intelligent und fesselnd zugleich.
Die Story geht über das Jagen der Leute hinaus, es wird immer wieder das Thema von Jagdausflügen allgemein aufgegriffen. Es werden die zwei Seiten gezeigt, die krassen Tierschützer und dann die Jäger, die ja auch wirklich oft mit Leidenschaft Tiere jagen und töten. Wie sie es in dem Film schon richtig sagen, es gibt dabei nur ein Schwarz-Weiß-Denken, und das greift dieser Streifen auf und zwar auf eine krasse, realistische Art.
Was langsam anfängt, entwickelt sich schnell zu einem Film, der unter die Haut und auf die Psyche geht, der fesselt. Natürlich, manchmal wird die Story durch die immer wieder kommenden Interviews bzw. Erzählungen ausgebremst, aber genau das macht den Streifen doch so ausgefallen, interessant und auf eine nachdenkliche, harte Art auch sehr realistisch. Durch die Erzählungen der Charaktere weiß man zwar vorher schon, wer überleben wird, aber wie gesagt, der Verlauf und die Art des Filmes ist in meinen Augen grandios gewählt. Es wirkt alles sehr echt, real und zudem wurden ja auch die Schauplätze genutzt, in denen es tatsächlich passiert ist. Es sind wunderschöne Aufnahmen in einer wirklich schönen Umgebung entstanden! Allgemein die Produktion ist gut gelungen.
Die Darsteller sind sehr gut gewählt. Auch wenn sie alle relativ unbekannt sind, schaffen sie es sofort, den Zuschauer zu packen und auch viel Gänsehaut zu vermitteln. Man nimmt ihnen die Angst und die Gefahr ab, man fühlt sich selbst einbezogen und ist gefesselt. Auch in ihren Erzähl-Passagen überzeugen sie durch einen starken Ausdruck!
Als Fazit kann man sagen, dass "Freiwild" wohl einer der überraschendsten Filme des Jahres ist. Ein Thriller, der realistischer ist, als vieles, was man zuvor gesehen hat. Ein packender, spannender Streifen, der einem zum Nachdenken bringt! Grandios!