Shaun of the Dead und Hot Fuzz sind extrem gut beim Publikum angekommen. Warum scheinen die Leute gerade den abschließenden The Worlds End nicht zu mögen wenn die anderen angeblich solche Meisterwerke waren? Weil die Leute blöd sind (Anwesende selbstverständlich ausgenommen). Denn dieser Film ist der beste der Trilogie! Worlds End ist nämlich dreierlei: Eine hervorragende Komödie, ein geiler Actionfilm und...
eine sehr gute und berührende Geschichte übers Erwachsenwerden.
Als die Protagonisten merken, dass sie es mit übernatürlichen Mächten zu tun haben stellen sie fest: "Nicht wir haben uns verändert, sondern alle Anderen". Ich denke jeder kennt das Gefühl, wenn man erwachsen wird und die Dinge sich verändern; man verliert Jugendfreunde, nichts ist wie früher in der Heimatstadt. Es war schlicht genial wie dieser Umstand im Film erklärt wurde: Klar,
die Stadt muss von Aliens übernommen worden sein!
Die Sprüche sind zum Brüllen komisch, manchmal muss man kurz nachdenken, um einen Witz überhaupt erst zu verstehen, und dann hat man den nächsten wegen der hohen Gag- Dichte schon verpasst. Das ist kein Kritikpunkt, sondern ein guter Grund, sich den Film mehrmals anzusehen!
Die Kneipenraufereien sind toll choreografiert, man fühlt sich fast wie in einen Kung-Fu- Film versetzt. Die Gewalt kommt also wieder einmal nicht zu kurz. Leider wurden die Kämpfe etwas überreizt, ein oder zwei weniger wäre mehr gewesen.
Nun aber zum Teil, der den Film (als Komödie) aussergewöhnlich sehenswert macht. Gary King lebt in der Vergangenheit, er kann nicht loslassen. Er ist wie ein Kind, das keine Verantwortung übernehmen will und immer seinen Willen durchsetzt. Er klammert sich an eine einzige schöne Jugenderinnerung und indem er diesen Tag wieder aufleben lassen will, bringt er sogar das Leben seiner Freunde in Gefahr. Ich bin zwar selbst noch 30 Jahre von einer Midlife-Crysis entfernt, aber es hat mich schwer überrumpelt, was für ein tragischer und lebensnaher Character Gary King ist.
Das Ende des Films toppt alles: Die Story hat einen immensen Höhepunkt (erzählerisch und humoristisch) und einen überraschend langen Epilog, der sich trotz der Abgefahrenheit passend anfühlt.
Ich hoffe, dass der Film noch viel mehr Beachtung findet und bin gespannt, wann ich wieder eine Komödie mit so viel Substanz wie diese hier sehen darf.