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Kosch Arts
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5,0
Veröffentlicht am 15. September 2012
Es ist fast, als wäre es gestern gewesen. Mein älterer Bruder, sein bester Schulfreund und ich sitzen in einem Reihenhaus, der Freund und mein Bruder vor einem C’64 und einem Schwarzweiß-Monitor, ich habe mehrere Kilo Endlospapier auf dem Schoß und einen roten Marker in der Hand. Wir suchen nach einer Zeile Code. Der Freund und mein Bruder scrollen in unzähligen Zeilen Maschinencode auf dem Monitor, ich blättere ein Blatt ums andere um, während der StarSG10 mit schwächer werdender Tinte immer mehr Papier ausspuckt.
Ums kurz zu machen, wir waren in dem Listing des Maschinencodes von Sid Meyers Pirates auf der Suche nach den Jahreszahlen, die gleichzeitig die Passwörter, quasi einen Kopierschutz für das Spiel bildeten.
23 hat mir genau dieses Gefühl wieder aufleben lassen. Als ich den Film das erste Mal gesehen habe, hatte ich größeres Augenmerk auf den Illuminatus-Fokus gelegt. Damals hatte ich mich für die Trilogie sehr interessiert und war über die Bücher auf den Film gestoßen. Dieses Mal habe ich vielmehr den zerbrechlichen Niedergang eines Menschen, mit großen Idealen und einer viel zu großen Paranoia ausgestattet, mit verfolgen können.
23 ist einfühlsam, perfekt getimed, großartig gespielt und wirklich meisterlich gefilmt. Der liebevolle Rückblick auf die Vergangenheit gelingt perfekt, erinnert mich an Gefühle und Gedanken von damals und spiegelt sie in der Handlung aber auch durch Ausschnitte von Nachrichtensendungen wieder, lässt mich daran erinnern, als ich diese selbst gesehen habe. Dabei zeichnet 23 aber auch die zerbrechliche Gefühlswelt von Idealisten, von Spinnern und Weltverbesserern, aber auch von gieriger Risikobereitschaft, gepaart mit Gewaltbereitschaft auf.
Dieser Film ist kein Credo, keine Homage an die Hackerszene, die lediglich einen liebevoll wohlwollenden Seitenblick abbekommt, dieser Film ist ein Credo an die Freundschaft und an den Idealismus, das Glauben und die völlige Hingabe an eine Idee, so seltsam, diese auch sein mag.
23 repräsentiert für mich einen DER deutschen Filme, fernab von talentfreien Til-Schweiger-Produktionen. Der Film ist einer DER deutschen Filme, die diese Marke einst so einzigartig machte und die zur Zeit leider so ausgeramscht wird. Hätte der deutsche Film das Niveau von 23 oder Lola Rennt, Filmen aus dieser Zeit eben, bräuchten wir uns nicht schamvoll vor dem amerikanischen Film verstecken.
Fazit: Großes Kino, Große Schauspieler, meisterliche Inszenierung und Bildkomposition, Musik und Ton sind großartig - einfach alles stimmt an diesem Film. Zusätzlich kommt noch die perfekte Illusion der Nostalgie, dafür gibt’s 5 Punkte – und die vergebe ich nur äußerst selten!
die zeit der End-Achtziger ist gut eingefangen.....aber eigentlich nichts besonderes.......der Hauptdarsteller hat die verzwickte Situation gut eingefangen in der er sich befindet.......aber eigentlich ist es nicht der Verschwöhrungs-Thriller den ich mir erhofft habe.....stattdessen eher ein Typ der Drogen nimmt die ganze Nacht vorm Rechner hängt und mit der zeit seine ganzen Freunde verliert........das einzig wirklich gute ist der Soundtrack
23 ist ein sehr gutes Thriller-Drama und einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre! Der Film beruht zum Teil auf wahren Begebenheiten (so vor allem das Leben und die Taten von Karl Koch und dessen Spionageaktivitäten für den KGB) und schafft dadurch gleich einen engen Bezug zum Film. Die Atmosphäre Deutschlands in den 80er-Jahren ist wunderbar gelungen und verleiht dem Film das gewisse Etwas und eine tolle Stimmung. Die Story selbst ist recht spannend erzählt und wird auch nie wirklich langweilig und besitzt keine großartigen Durchhänger. Zudem ist das Ende gut gelungen. Die Schauspielerleistung von August Diehl als immer paranoider werdender Karl Koch ist besonders hervorzuheben. Er spielt sehr überzeugend und gibt seinem Charakter die nötige Glaubwürdigkeit und Tiefe - ganz stark. Auch die anderen Darsteller können überzeugen und keiner von ihnen fällt aus der Reihe.
Alles in allem ist 23 ein rundum gelungener Thriller, der die Zuschauer die vollen 100 Minuten unterhalten kann. Endlich mal wieder ein überzeugender Film aus deutschem Lande!
Ganz kurz und knapp: 23 ist ein sehr gelungener Thriller, spannend umgesetzt, keine Sekunde langweilig und damit jeden Preis den er bekommt hat, verdient.vorallem die schauspielerische Leistung von August Diehl hat mich sehr beeindruckt. Wundert mich, dass ich ihn bis jetzt in keinem anderen Film gesehen habe! Also 23 kommt in die Liste der Topfilme aus Deutschland und kann auch International sehr gut mithalten. Weiter so...
Ich bin ein absoluter Ablehner von deutschen Filmen, doch "23" stellt eine der wenigen Ausnahmen dar.
Lange ist es her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe.
Nun fand "23" einen erneuten Weg in meiner Player...
Der Film stellt primär die wahre Geschichte von Karl Koch, einem Hacker - vom rebellierenden, idealistischen Sohn eines rechten Zeitungsredaktuer bis hin zum paranoiden Pflegefall dar.
"23" ist authentisch, subtil als auch komplex und atmosphärisch gehalten - Er ist bis zum Ende spannend und definitiv kein oberflächlicher Hacker-Film!
Anders als im Falle des damaligen "KGB-Hack" wurde hier von einigen Ereignissen teilweise abgewichen, jedoch wurden besonders drei Facetten deutlicher veranschaulicht:
- Der schmalen Grat zwischen Legalität und Illegalität - Hacken vs Cracken- (und die daraus resultierenden Folgen...)
- Verschwörungen (Illuminaten), deren Theorien und Paranoia
- Drogen und die Konsequenzen
Die Reise in unsere Zeitgeschichte, die Darstellung der erbarmungslosen Medien, die Realtität, Überzeugung und die Unheimlichkeit waren einige Gründe dafür, dass ich 2006 eine Dokumentation angelehnt an diesen Film drehte ;)