"Utopia Ltd." ist ein Dokumentarfilm über eine außergewöhnliche Postpunk-Band namens "1000 Robota", deren steiler Aufstieg bereits nach zwei Jahren ein jähes Ende fand. Sandra Trostels bewegender Ode an die gescheiterten Jungmusiker und analytische Abrechnung mit einer gnadenlosen Musikindustrie eröffnete die "Perspektive deutsches Kino"-Reihe auf der 61. Berlinale.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Utopia Ltd. - 1000 Robota
Von Jan Görner
Wenn der Londoner New Musical Express mal wieder meint, „die Zukunft des Rock'n'Roll" aufgetan zu haben, geraten Musikliebhaber deswegen noch lange nicht automatisch in Wallung. Selbst die Gemeinde derjenigen, die den NME zu ihrem Zentralorgan erkoren hat, quittiert derartige Floskeln oft nur noch mit einem milde-spöttischen Lächeln. Wenn dann jedoch auf einmal drei eher bieder daherkommende Jungs aus der norddeutschen Tiefebene als „das nächste große Ding" gehypt werden, spitzen sogar abgeklärte Pop-Nerds die Ohren. So geschehen bei Anton Spielmann, Basti Muxfeldt und Jonas Hinnerkort, die zusammen 1000 Robota bilden. Naiv, laut und arrogant versetzte die Kapelle 2008 mit ihrer Debüt-EP „Hamburg brennt" die bundesweite Musikjournaille in Verzückung. Für ihre Dokumentation „Utopia Ltd." begleitete Regisseurin Sandra Trostel die Band über zwei Jahre durch Höhen und Täler des deutschen Roc