Dieser Film zeichnet eine wunderbare Parabel zwischen dem alternden verwirrten Mann und den USA von heute. In trostlosem Schwarz-weiß gehalten, zeigt der Regisseur hier ein verfallenes amerikanisches Bürgertum.
Wo lang gehegt Freundschaften und Familien am Geld zerbrechen.
Wo keiner eine Perspektive hat weder im Job noch im Alltag.
Genau dazwischen erzählt er aber auch das Leben eines Mannes, ohne seine Geschichte zu erzählen. Seine Vergangenheit liegt im Verborgenen, hier und da gibt es sporadischen Input, er hat im Korea Krieg gedient, hatte eine erste Freundin etc.
Vor allem zeigt er aber einen Mann der immer nur das gute sieht, der immer an das Gute glaubt und der schlussendlich nur das Beste für seine Kinder möchte, die aber nicht wissen wer er eigentlich ist.
Vor allem Bob Nelson, schafft es dem alten Mann eine stille Würde, einen stillen Stolz und auch das Bewusstsein des Lebens ins Gesicht zu meißeln, einfach Klasse.
Dieser Wortkarge Film zeigt ein vernichtendes Urteil über den Verfall von typisch amerikanischen Werten, wie Familie, wie dem amerikanischen Traum, dem Kommerz.
Ohne Pathos, ohne Reue, ohne Wehmut wird hier ein kaputtes Amerika gezeigt.
Es wird der Istzustand abgebildet nicht mehr und nicht weniger.
Tolle Schauspieler, tolle Charaktere, ein tolles Gefühl für Formen und Inszenierung alles wunderbar und toll.
Leider ist der Film aber nichts für mich, mir fehlt die Lebenserfahrung, ich habe einfach noch keine Vergangenheit die ich reflektieren müsste. Daher ist es ein genial guter Film aber trotzdem nur 7,5 Punkte. Entschuldigung lieber Film.