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    Repeaters - Tödliche Zeitschleife
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Repeaters - Tödliche Zeitschleife
    Von Moritz Stock

    Die Zeitschleife ist seit „...und täglich grüßt das Murmeltier" ein wiederkehrendes Element in vielen Filmen. Ob Science-Fiction („12 Monkeys") oder Komödie („50 erste Dates") – das vertrackte Spiel mit den Zeitebenen ist aus dem Kino nicht mehr wegzudenken. Der kanadische Filmemacher Carl Bessai variiert diese Idee nun auch für sein Thriller-Drama „Repeaters". War die Gefangenschaft im Zeitparadoxon bisher immer nur einzelnen Protagonisten vorbehalten, so sitzen bei Bessai nun gleich drei Personen in der Zeit fest. Und auch die Wahl der Betroffenen ist eher unkonventionell, handelt es sich dabei doch um ehemalige Suchtkranke, die gemeinsam in einem Rehabilitationszentrum untergebracht sind. Dieser Hintergrund alleine verspricht ein differenziertes Thriller-Drama über den Versuch der Reintegration junger Menschen in ein soziales Umfeld. Doch leider schert sich Bessai nur wenig um das Innenleben seiner jugendlichen Protagonisten und liefert stattdessen einen ziemlich konventionellen Thriller ab.

    Kyle (Dustin Milligan), Sonia (Amanda Crew) und Michael (Richard de Klerk) sind ehemalige Junkies und versuchen in einer Rehabilitationsklinik ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Gelingen soll dies mit einem Zwölf-Schritte Programm, acht davon haben die Freunde bereits hinter sich. Als neuntes steht die Wiedergutmachung mit den Liebsten auf dem Programm. Zu diesem Zwecke sollen die Jugendlichen ihre Familien besuchen und diese um Verzeihung bitten. Doch alle drei stoßen bei ihren Versuchen auf Ablehnung. Enttäuscht kehren sie wieder in die Anstalt zurück – diesen Tag würden sie am liebsten sofort wieder vergessen! Doch der Wunsch wird nicht erfüllt: Ein elektrischer Schlag katapultiert die drei in eine Zeitschleife, welche sie diesen einen Tag immer wieder erneut durchleben lässt...

    Die ersten Filmminuten bieten zunächst einen stimmungsvollen Auftakt, denn Bessai fängt den illusionslosen Alltag in der Reha-Klinik überzeugend ein. Es gelingt ihm bereits hier vortrefflich, eine bedrohliche Spannung aufzubauen. Die Hoffnungslosigkeit und latente Verzweiflung der Betroffenen wird immer greifbarer, ihre Schicksale und Lebensgeschichten beginnen nach und nach zu interessieren. Wer sind diese Menschen? Welche Umstände haben sie in diese verzweifelte Lage gebracht? Für viele der Insassen lässt Bessai diese Fragen jedoch unbeantwortet und verengt die Handlung stattdessen immer mehr auf die drei Hauptfiguren.

    Trotz dieser Fokussierung gelingt es dem Regisseur aber im Folgenden nicht, das Innenleben seiner drei Patienten weitreichender zu thematisieren. Kurze Dialogszenen und einige Andeutungen sind alles, was man über ihre Schicksale erfährt. Nur ansatzweise lässt sich erahnen, was die jungen Menschen in die Sucht geführt haben könnte. Eine etwas ausführlichere Exposition hätte sicherlich zu mehr Verständnis geführt, so aber sind viele ihrer Motive nicht nachvollziehbar. Bessai scheint überhaupt frühzeitig das Interesse an seinen Figuren zu verlieren, denn stecken die Jugendlichen erst einmal in der Zeitschleife, werden auch die Elemente der Handlung immer reißerischer. Auf Drogenexzesse folgen bewaffnete Überfalle, im Zuge derer gefoltert und sogar gemordet wird. Spätestens jetzt wirken die Figuren austauschbar. Immerhin ist das alles packend und temporeich inszeniert.

    Dementsprechend dürfte vor allem der Physis der Hauptdarsteller eine Menge abverlangt worden sein, auf subtiles Spiel wurde indes eher kein Wert gelegt. Es verwundert daher nicht, dass Bessai sich bei der Besetzung seiner Rollen auf relativ unbekannte Namen verlassen hat. So scheuchte er vor allem Seriendarsteller durch die Gänge der Klinik. Dustin Milligan etwa hatte seinen prominentesten Auftritt in der ersten Staffel der Neuauflage des Serienhits „Beveryl Hills - 90210", Richard de Klerk hingegen dürfte höchstens treuen Anhängern von „Stargate" und „Supernatural" ein Begriff sein. Amanda Crew konnte immerhin im dritten Ableger des Horror-Hits „Final Destination" bereits etwas Thriller-Luft schnuppern und als ausgebildete HipHop- und Jazz-Tänzerin hat es ihr vermutlich auch nicht an der nötigen Fitness gefehlt.

    Fazit: Das Thriller-Drama „Repeaters" unterhält vor allem durch simple aber effektive Spannungsmomente, das dramatische Potenzial der interessanten Prämisse bleibt aber ungenutzt.

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