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Kino:
Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 19. September 2015
Zu Beginn erzeugt Lynch durch karge, markant komponierte und statische Bilder eine großartige, subtile Spannung und deutet den Konflikt der Story somit lediglich durch die Inszenierung an. Sobald aber der Film in Rollen kommt, verliert Lynch jeglichen Sinn für Subtilität und lässt seinen Film zu einer Übung in Gewalt und überzogener Ikonografie werden: die zuvor noch suggestiven Bilder verlieren nun jeglichen Reiz, da alles gezeigt wird, wobei das Gezeigte sich von simplen Horrorfilmen nicht unterscheidet. Zwar ist der Film bemüht, durch konstrastreiche Motive zu Interpretationen zu verleiten. Dieses Spiel ist aber einfach einsehbar und wirkt berechnend. Schließlich unterscheidet sich ''Eraserhead'' nur noch durch seine ambitionierte, vergleichsweise ruhige Bilderfolge von B-Movies des Genres, deren Spannungsbögen, Inszenierung und Gewaltdarstellung noch vorhersehbarer ausfallen.
2,5
Veröffentlicht am 12. März 2010
Von einem Filmemacher wie Lynch hatte sich meine Wenigkeit mehr erwartet. 5 Jahre Produktionszeit? Wofür das denn bitteschön? Punkten kann der Film durch seine dunkle und düstere Szenerie und Atmosphäre. Der Schauspieler der Henry verkörpert hat dazu eine ansprechende und passende Gesichtsmimik. Sie symbolisiert eine Mischung aus Erschrecktheit und Empathie. Auch die Dialoge gefallen, auch wenn sie einfach gestrickt sind. Dennoch zeigen sie die Absurdität des Ganzen Filmgeschehens. Das der Film in schwarz-weiß ist, verleiht der ohnehin schon tristen Atmosphäre noch einmal mehr Intensität.



Trotzdem, und damit kommen wir zu den negativen Punkten: Die Story ist selten hohl und dämlich, bisweilen ist sogar einfach gar keine vorhanden. Außerdem wird der Zuschauer bei aller Fantasie, künstlerischer Offenheit, surrealistischem Geschmack und Nicht-Logik-Toleranz nicht mal im Entferntesten schlau aus dem ganzen Geschehen. Was soll das alles? Was ist das für ein merkwürdiges und ekelhaftes Alienbaby? Was soll es symbolisieren? Aus der Tatsache heraus, das es die ganze Zeit schreit, könnte man ja noch schlau werden, aber der restliche Part des gemeinsamen Kindes ist abstrus und absurd, was er vielleicht auch sein soll.



Der Ekelfaktor im Film ist sehr hoch und schmälert das Filmvergnügen. Perverse mögen hier auf ihre Kosten kommen, aber der gesunde Mensch wird Abscheu gegenüber den Ekelszenen empfinden (es kann sein, das dieser Effekt wiederum beabsichtigt war). Es kann sein, das die surrealen Szenen im Film die (Alp)träume von Hauptprotagonist Henry sein sollen, anders sind diese Szenen eigentlich nicht zu erklären. Er hasst sein Leben, aber er ist macht- und hilflos und kann nichts dagegen unternehmen. Seine Frau verlässt ihn, weil er ihr ein Monsterbaby in den Bauch gepflanzt hat. Eine andere Frau, die anscheinend eine Nachbarin ist, schläft mit ihm und hat bald darauf wieder einen Kerl, was ihn sichtlich gestört hat. Die Familie seiner Ex Frau ist komplett durchgeknallt und andere Freunde scheint er keine zu haben (Übrigens: Die Szene mit dem Hühnchen auf dem Teller kann wirklich pluspunkten!).



All das ist aber nichts Besonderes und auch nicht ansehnlich oder irgendwie auch nur im Entferntesten interessant. Da schau ich mir lieber so einen verstörenden Film wie "Der Machinist" an und werde meines Lebens froh - aber Eraserhead war einfach nur ekelhaft und hat mir nicht im Geringsten irgendetwas gebracht. Stellenweise ist er ganz unterhaltsam, aber sonst einfach nur todlangweilig. Was soll dieses absurde Theater, in dem seine Frau auftritt (die mittlerweile in den Backen Tumore hat), was sollen die Szenen der Einsamkeit (die kann man tausendmal besser im Film "Taxi Driver" bewundern) und der sinnlose Plot. Ich weiß, das wir als Betrachter der Lynch Filme auch nicht schlau aus den Filmen werden sollen und man sich den Sinn selbst zusammen reimen muss: Bei Mulholland Drive geht das ja auch ganz passabel, "Elephant Man" ist ein großartiger Film, "Inland Empire" ist enorm verstörend, "Lost Highway" ein absolutes Meisterwerk und "Wild at Heart" ganz großes Kino mit immenser Ironie und einer Prise Wahnsinn. Aber "Eraserhead" ist ein Griff ins Klo. Meiner Ansicht nach der wirklich schwächste Lynch Film überhaupt. Es gibt da wirklich surrealere und bessere, vor allem sinnvollere Filme, aus denen man nicht immer mit zig Fragezeichen aus dem Kino geht. Das kann mitunter auch echt nervig sein. David Cronenberg, ein weiterer und in seinen Anfängen Lynch ähnlicher Regisseur schafft es meiner Meinung nach besser den Zuschauer zu fesseln, ihn zu unterhalten (Bei Lynch kehrt zu oft Langeweile ein) und ein gutes und großes Finale mit sinnvollem Abschluss zu inszenieren. Bei Lynch kommt man sich manchmal (wie eben bei Eraserhead) irgendwo etwas verkackeiert vor und fragt sich beständig, was das Gesehene jetzt sollte. Manch einer wird seine subjektive Ansicht darüber finden und diesen Film phänomenal finden und den Horror und die Fantasyelemente als gelungen eingestreut kategorisieren, aber als Filmkenner weiß man einfach, das es mittlerweile wirklich bessere Versionen dieses Surrealismus gibt. Man könnte glatt meinen, das Henry im Grunde genommen ein asozialer Penner und Versager ist, der sich in die Einsamkeit zurückzieht und neben seinem Job einfach nicht dazu in der Lage ist, seiner Existenz und Freizeit etwas mehr Leben und Sinn einzuhauchen. So dämmert er nihilistisch vor sich hin und versinkt in albtraumhaften Fantasien und Visionen, die äußerst brutal und ekelhaft sind. Na fein, was soll das denn für eine Message sein? Daran kann sich bestimmt niemand ein Vorbild nehmen oder dem was abgewinnen, außer er ist genauso ein Loser wie Henry und kann sich somit mit ihm und seinem Lotterleben identifizieren.



Solche Filme sind eigentlich ein Ärgernis für die Gesellschaft, künstlerische Freiheit hin oder her (Surrealismus im Film funktioniert selten - deswegen wagt sich da auch selten ein Regiesseur ran - der deutsche Film "Nimmermeer" hat es aber wirklich geschafft, Surrealismus glaubhaft auf die Leinwand zu projizieren), aber diesem Film ist nichts produktives, kreatives oder fantastisches abzugewinnen. Warum dreht ein Filmemacher wie Lynch, der selbst ein totales Arbeitstier ist so einen langsamen, nihilistischen und verstörenden Film? Was will er uns damit sagen und zeigen? Ewig lässt sich darüber spekulieren und es gibt einfach keine Antwort darauf... für mich eine echte Pleite voller irrsinniger Idiotie. Die problematische Abtrünnigkeit und Abgründigkeit kann der interessierte Cineast und Filmfan wirklich in anderen und sinnvolleren Filmen besser beobachten und anschauen. Hier seien besonders die Skandinavier empfohlen: Lars von Trier, Susanne Bier und Thomas Vinterberg.
Kino:
Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 19. März 2010
Von einem Filmemacher wie Lynch hatte sich meine Wenigkeit mehr erwartet. 5 Jahre Produktionszeit? Wofür das denn bitteschön? Punkten kann der Film durch seine dunkle und düstere Szenerie und Atmosphäre. Der Schauspieler der Henry verkörpert hat dazu eine ansprechende und passende Gesichtsmimik. Sie symbolisiert eine Mischung aus Erschrecktheit und Empathie. Auch die Dialoge gefallen, auch wenn sie einfach gestrickt sind. Dennoch zeigen sie die Absurdität des Ganzen Filmgeschehens. Das der Film in schwarz-weiß ist, verleiht der ohnehin schon tristen Atmosphäre noch einmal mehr Intensität.



Trotzdem, und damit kommen wir zu den negativen Punkten: Die Story ist selten hohl und dämlich, bisweilen ist sogar einfach gar keine vorhanden. Außerdem wird der Zuschauer bei aller Fantasie, künstlerischer Offenheit, surrealistischem Geschmack und Nicht-Logik-Toleranz nicht mal im Entferntesten schlau aus dem ganzen Geschehen. Was soll das alles? Was ist das für ein merkwürdiges und ekelhaftes Alienbaby? Was soll es symbolisieren? Aus der Tatsache heraus, das es die ganze Zeit schreit, könnte man ja noch schlau werden, aber der restliche Part des gemeinsamen Kindes ist abstrus und absurd, was er vielleicht auch sein soll.



Der Ekelfaktor im Film ist sehr hoch und schmälert das Filmvergnügen. Perverse mögen hier auf ihre Kosten kommen, aber der gesunde Mensch wird Abscheu gegenüber den Ekelszenen empfinden (es kann sein, das dieser Effekt wiederum beabsichtigt war). Es kann sein, das die surrealen Szenen im Film die (Alp)träume von Hauptprotagonist Henry sein sollen, anders sind diese Szenen eigentlich nicht zu erklären. Er hasst sein Leben, aber er ist macht- und hilflos und kann nichts dagegen unternehmen. Seine Frau verlässt ihn, weil er ihr ein Monsterbaby in den Bauch gepflanzt hat. Eine andere Frau, die anscheinend eine Nachbarin ist, schläft mit ihm und hat bald darauf wieder einen Kerl, was ihn sichtlich gestört hat. Die Familie seiner Ex Frau ist komplett durchgeknallt und andere Freunde scheint er keine zu haben (Übrigens: Die Szene mit dem Hühnchen auf dem Teller kann wirklich pluspunkten!).



All das ist aber nichts Besonderes und auch nicht ansehnlich oder irgendwie auch nur im Entferntesten interessant. Da schau ich mir lieber so einen verstörenden Film wie "Der Machinist" an und werde meines Lebens froh - aber Eraserhead war einfach nur ekelhaft und hat mir nicht im Geringsten irgendetwas gebracht. Stellenweise ist er ganz unterhaltsam, aber sonst einfach nur todlangweilig. Was soll dieses absurde Theater, in dem seine Frau auftritt (die mittlerweile in den Backen Tumore hat), was sollen die Szenen der Einsamkeit (die kann man tausendmal besser im Film "Taxi Driver" bewundern) und der sinnlose Plot. Ich weiß, das wir als Betrachter der Lynch Filme auch nicht schlau aus den Filmen werden sollen und man sich den Sinn selbst zusammen reimen muss: Bei Mulholland Drive geht das ja auch ganz passabel, "Elephant Man" ist ein großartiger Film, "Inland Empire" ist enorm verstörend, "Lost Highway" ein absolutes Meisterwerk und "Wild at Heart" ganz großes Kino mit immenser Ironie und einer Prise Wahnsinn. Aber "Eraserhead" ist ein Griff ins Klo. Meiner Ansicht nach der wirklich schwächste Lynch Film überhaupt. Es gibt da wirklich surrealere und bessere, vor allem sinnvollere Filme, aus denen man nicht immer mit zig Fragezeichen aus dem Kino geht. Das kann mitunter auch echt nervig sein. David Cronenberg, ein weiterer und in seinen Anfängen Lynch ähnlicher Regisseur schafft es meiner Meinung nach besser den Zuschauer zu fesseln, ihn zu unterhalten (Bei Lynch kehrt zu oft Langeweile ein) und ein gutes und großes Finale mit sinnvollem Abschluss zu inszenieren. Bei Lynch kommt man sich manchmal (wie eben bei Eraserhead) irgendwo etwas verkackeiert vor und fragt sich beständig, was das Gesehene jetzt sollte. Manch einer wird seine subjektive Ansicht darüber finden und diesen Film phänomenal finden und den Horror und die Fantasyelemente als gelungen eingestreut kategorisieren, aber als Filmkenner weiß man einfach, das es mittlerweile wirklich bessere Versionen dieses Surrealismus gibt. Man könnte glatt meinen, das Henry im Grunde genommen ein asozialer Penner und Versager ist, der sich in die Einsamkeit zurückzieht und neben seinem Job einfach nicht dazu in der Lage ist, seiner Existenz und Freizeit etwas mehr Leben und Sinn einzuhauchen. So dämmert er nihilistisch vor sich hin und versinkt in albtraumhaften Fantasien und Visionen, die äußerst brutal und ekelhaft sind. Na fein, was soll das denn für eine Message sein? Daran kann sich bestimmt niemand ein Vorbild nehmen oder dem was abgewinnen, außer er ist genauso ein Loser wie Henry und kann sich somit mit ihm und seinem Lotterleben identifizieren.



Solche Filme sind eigentlich ein Ärgernis für die Gesellschaft, künstlerische Freiheit hin oder her (Surrealismus im Film funktioniert selten - deswegen wagt sich da auch selten ein Regiesseur ran - der deutsche Film "Nimmermeer" hat es aber wirklich geschafft, Surrealismus glaubhaft auf die Leinwand zu projizieren), aber diesem Film ist nichts produktives, kreatives oder fantastisches abzugewinnen. Warum dreht ein Filmemacher wie Lynch, der selbst ein totales Arbeitstier ist so einen langsamen, nihilistischen und verstörenden Film? Was will er uns damit sagen und zeigen? Ewig lässt sich darüber spekulieren und es gibt einfach keine Antwort darauf... für mich eine echte Pleite voller irrsinniger Idiotie. Die problematische Abtrünnigkeit und Abgründigkeit kann der interessierte Cineast und Filmfan wirklich in anderen und sinnvolleren Filmen besser beobachten und anschauen. Hier seien besonders die Skandinavier empfohlen: Lars von Trier, Susanne Bier und Thomas Vinterberg.

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