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    Der Spiegel
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    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 9. März 2015
    Tarkowsky bemüht in ''Der Spiegel'' eine nicht-chronologische Erzählweise, wechselt zwischen eindeutigen Traumsequenzen und realistisch inszenierten Szenen, um eine Art Erinnerungscollage zu schaffen. Aber so schön das Konzept des Films, so schön einzelne Einfälle der Kameraführung und der Komposition von Raum, Licht und Dialogen auch sein mögen, Tarkowskys Film ist eine ziemlich unausgegorene Mischung aus historisch angesiedelter Chronik und assoziativer Erinnerung. Ihm gelingt es nicht, seine unkonventionelle Form, seine impressionistischen, aber auch pantheistischen Landschaftsbilder, seine realistisch-nüchternen Gespräche und seine symbolistischen Einwürfe auch nur annähernd zu einem inhaltlichen Ganzen zusammenzufügen. Natürlich ist es vor allem dann Geschmackssache, inwieweit ein Film authentisch ist, wenn dazu auch die Frage zu beantworten ist, ob die assoziative Logik des Films (also die Auswahl der lose zusammenhängenden Szenen) einen inneren Sinn, ein zusammenhängendes Gefühl ergeben. Der Stimmungscocktail wirkt aber sehr schnell nicht mehr assoziativ, in dem Sinne, dass surrealistische Szenen frei interpretierbar sind. Vielmehr drückt der Regisseur dem Geschehen mit brennenden Häusern, übertrieben epischer Musik und einer recht simplen Natur-Stimmungsmalerei eine Spiritualität auf, die stark ins Mythische, Sagenumwobene abgleitet.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 16. April 2010
    Eine betörende Collage, die ganz anders gestaltet ist, als man es von einem Film mit einer "normalen" Dramaturgie gewohnt ist. Alles scheint in ständiger Auflösung zu sein, nichts fixierbar, nur einzelne Events stechen heraus und markieren Wegpunkte, zwischen denen sich die Erinnerung verläuft. Aber dieses Puzzle wirkt nicht "aufgezwängt", weil niemand sich an seine Kindheit oder sein Leben in exakter chronologischer Reihenfolge erinnert. Das einzig stabile ist die Familie, ausgedrückt dadurch, daß dieselbe Schauspielerin verschiedene Frauenfiguren zu unterschiedlichen Zeiten verkörpert. Und das ist insofern logisch, weil Russen gern vom "Mütterchen Rußland" sprechen und für sie alles erträglich scheint, sofern es sich auf der heimischen Muttererde abspielt.



    Mit der konventionellen Erwartungshaltung, den Film kognitiv "verstehen" zu wollen, wird der Zuschauer (gerade beim ersten Versuch) fast zwangsläufig scheitern. Aber das sollte niemand abschrecken, denn wenn er sich darauf einlässt, die Logik loszulassen und einfach den Assoziationen des Films zu folgen, wird er mit einem Erschauern feststellen, daß hier ins Innere einer Seele geblickt wurde - so ehrlich und so wahrhaftig, wie kein Film zuvor und kein Film danach. Und dann wird er auf eine Weise "berührt" sein, die er einem Kinofilm nie zugetraut hätte.
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