"On the Road", die Verfilmung des Beat-Romans gleichen Namens, ist exzellent gefilmt und damit Kino in Reinkultur, eine aus meiner Sicht vorbildliche Verbindung zwischen Form und Inhalt. Der Plot ohne Fokus passt zur Lebenswelt der Protagonisten, die nervöse Kamera sowieso, genau wie der Jazz-Score, denn Jazz improvisiert. Meine Beobachtung und Interpretation ist also teilweise anders als in der FS-Kritik.
Die Schriftsteller Sal Paradise (Sam Riley) und Dean Moriarty (Garrett Hedlund) sind Identifikationsfiguren für jeden, der von streitenden Impulsen durchs Leben getrieben wird, der sich verkatert nach Halt und gehalten nach Exzess sehnt und sich wünscht, die innere Unruhe in rauschhaftem Schreibfluss für den Moment zu vergessen.
"Denn die einzigen Menschen, die mich interessieren, sind die Verrückten. Die verrückt leben, die verrückt reden. Die alles auf einmal wollen. Die nie gähnen oder Phrasen dreschen, sonder die brennen, brennen, brennen, wie römische Lichter in der Nacht."