Die Sprüche sind platt wie Dachpappe. Die anzüglichen Sketche so lustig wie ein Käsebrot. Und die angestrengten Verrenkungen der untalentierten (und meist nicht einmal gutaussehenden) Akteure haben mit dem Kamasutra ebensoviel gemein, wie das Einmaleins mit Einsteins Relativitätstheorie. Dennoch strömten die Deutschen in den 70er Jahren in Scharen in die schmuddeligen Bahnhofskinos, um sich billig runtergekurbelte Soft-Sexfilmchen reinzuziehen. Natürlich fand die zotigen Komödien auch damals schon niemand ernsthaft lustig. Und nach den aus heutiger Sicht komplett harmlosen Softcore-Szenen, die damals die Massen vor die Leinwände lockten, kräht mittlerweile auch kein Hahn mehr. Sich diese Neben/Abfall-Produkte der westdeutschen Filmhistorie heutzutage noch reinzuziehen, kann also nur dem Zweck dienen, seine Vorliebe für Nackedei-Trash zu befriedigen. Allerdings sollte man sich hierfür nicht unbedingt die bayuwarische Sex-Komödie „Unterm Dirndl wird gejodelt“ von Billigfilm-Guru Alois Brummer (mehr zu den Hintergründen in der FILMSTARTS.de-Rezension zu Beim Jodeln juckt die Lederhose) auswählen. Denn hier sind die anzüglich-platten Sprüche, deren überdrehte Dämlichkeit zumindest leidlich zu unterhalten vermag, viel zu rar gesät, um die sich wie Kaugummi hinziehenden 85 Minuten auch nur ansatzweise zu tragen.
Gerade noch hat Heidi (Gisela Schwartz, Beim Jodeln juckt die Lederhose) es mit ihrem Lehrer getrieben, um ihr Zeugnis ein wenig aufzubessern, da wird sie von ihrem Onkel aus dessen Münchner Wohnung geschmissen, weil sie für ihn nicht auch noch die Beine breit machen will. Also muss Heidi wohl oder übel zurück zu ihren Eltern aufs Land. Hier wird die fesche Blondine gleich vom Dorfmacho Toni (Bertram Edelmann) angemacht. Doch Heide lässt ihn links liegen und legt sich stattdessen unter den sensiblen Schäfer Martin. Diese Schmach lässt Toni nicht auf sich sitzen. Zusammen mit ein paar Saufkumpanen versenkt er Martins Wohnwagen inklusive der beiden Turteltäubchen im See. So ist Heidi gezwungen, splitterfasernackt durch das ganze Dorf nach Hause zu laufen. Heidis Vater ist von dieser freizügigen Aktion gar nicht begeistert und setzt seine unsittliche Tochter kurzerhand vor die Tür. Außerdem weigert er sich, ihr weiterhin das Schulgeld zu bezahlen. Um nicht auf den Strich gehen zu müssen, lassen sich Heidi und ihre beste Freundin Inge (Annemarie Wiese, „Frühreifen-Report“) umschulen. Fortan verdienen die beiden als willige Politessen ihre Kröten...
Es ist unsinnig, hier noch weiter auf dem offensichtlich nicht vorhandenen Drehbuch, den Anti-Schauspielern oder der kaum nachvollziehbaren Vorliebe für platte Rohrkrepierer rumzureiten. Stattdessen gibt es hier nun die TOP-5 der viel zu selten eingestreuten dummdreisten Dampfhammer-Sprüche:
(5): Ein selbstbewusster Stecher: „Wenn du mal wieder was anständiges zwischen die Beine haben willst? Du hast meine Nummer!“
(4): Eine um ihre Sinnesfreuden besorgte Blondine: „Das Wasser ist ja viel zu kalt. Komm schnell raus, sonst wird er noch kleiner.“
(3): Die Ehefrau hat ihren Mann bei der 14-tägigen Reihenuntersuchung, die sich als hemmungslose Pufforgie herausstellt, erwischt: „Zu Hause werde ich dich jetzt auch mal untersuchen. Und wehe, er funktioniert da nicht. Dann schneid‘ ich ihn dir mit dem Küchenmesser weg, dass du‘s nur weißt!“
(2): Sie: „Hans, Hans, ich glaub, der Orgasmus kommt.“ Hans: „Ist mir doch egal, wer kommt. Ich mach weiter!“
(1): Der Macho: „Schau mich an. 80 Kilo pures Dynamit. 80 Kilo reine Lebensfreude. Genau das, was du jetzt brauchst!“ Heidi: „Ja, 80 Kilo Dynamit. Aber eine verdammt kurze Zündschnur!“
Fazit: „Unterm Dirndl wird gejodelt“ gehört selbst innerhalb des nicht gerade Filmkunst versprechenden Genre der bayuwarischen Nackedei-Filmchen zu den schwächeren Vertretern. Die Sprüche sind einfach nicht absurd, die Situationen nicht aberwitzig genug. So kommt hier nicht einmal ein alkoholgetränkter DVD-Abend anständig auf seine Kosten.