Durchschnitts-Wertung
4,4
1479 Wertungen
Deine Meinung zu Prisoners ?
4,0
Veröffentlicht am 16. Oktober 2013
Krasser Film! - Kindesentführung und was passiert, wenn man Selbstjustiz ausübt! - Packend, Emotional, Spannend und hervorragende Leistung von Hugh Jackman und Jake Gyllenhall.
4,0
Veröffentlicht am 22. Oktober 2013
Da ich bisher alle meine Rezensionen mit einem persönlichen Statement angefangen habe,mache ich das an dieser Stelle auch.
Überraschenderweise mag ich gut erzählte Geschichten, auch oder gerade die bei denen ich das Gefühl habe, ich würde den Ausgang bereits kennen, aber niemals meine Prognose aussprechen, weil ich Angst hätte mich zu blamieren.
Eben dieses Gefühl beschlich mich beim Verlassen des Kinosaals, als der Abspann des wirklich unterhaltsamen Films von Denis Villeneuve lief.
Der letztgenannte setzt in seinem Film, entgegen seinem Namensvetter aus der Motorsportbranche, nur selten auf Geschwindigkeit. Bis auf eine Szene in welcher der hervorragend gespielte Detective Loki (Jake Gyllenhall) mit dem Auto über den Kleinstadt Boulevard flitzt, hat der Film eine eigene Erzählgeschwindigkeit, welche gefühlt nur in Nuancen variiert wird. Offen gesprochen finde ich es eine herrliche Abwechslung zu den Super- und Ironmans dieses Kinojahres. Es ballert nicht, es explodiert nicht und die Effekte beschränken sich auf die Gesichtsschminke von Paul Dano(im Film der zurückgebliebene Alex) nachdem er von Hugh Jackman(spielt den Vater Keller Dover) bearbeitet wurde. Alles andere wäre dem schwierigen Thema aber auch nicht gerecht geworden.
Insgesamt ist der Film soweit vom derzeitigen Hollywood entfernt, wie es einem Filmemacher mit Blick auf Einspielergebnisse nur möglich ist. Die Farben sind trist und pastellig, gerade zu Beginn stark mit schmuddeligem braun unterlegt. Ist man eher aus skandinavischem Film gewohnt. Die Schauspieler sind nicht auf Hochglanz poliert, sondern muten wie die Familien und Leute an, die 2 Häuser weiter die Straße runter leben. Gyllenhall mit Bauchansatz, Jackman mit faltigem Gesicht und schlecht gestutztem „um-den-Mund-Bart“, Terrence Howard mit schrecklich unmodischer Brille und Oberlippenflaum und auch die Damenriege würde nicht in einen Erotikthriller von Verhoeven passen. Es ist alles auf „normal“ getrimmt.
Eine Art Film-Noir in amerikanischer Kleinstadtoptik.

Gehen wir den Film mal der Reihe nach durch. Fangen wir mit dem offensichtlichstem an, die Schauspieler. Man kann getrost sagen:“Kein Ausfall“! Allerdings kann ich den Hype um Jackman nicht ganz verstehen. Er ist glaubwürdig und spielt gut, aber ich habe manchmal die Intensität vermisst. Gerade in den Verhörszenen, wirkt er eher als ob er wieder als Schattenboxer mit Robotern kämpft, mehr motiviert als verzweifelt. Seine stärkste Szene hat er im Dialog mit Detective Loki im Auto. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass Villeneuve Jackman gemäßigt hat. Aber dazu später mehr.
Gyllenhall trifft mit der Rolle ins Schwarze. Die Mischung aus Neugier, Resignation, Ehrgefühl, Ablehnung, Hilflosigkeit, Einfühlsamkeit und Wut stellt er außerordentlich dar. Dass er ein guter Schauspieler ist wusste man schon irgendwie, auch wenn „Prince of Persia“ nicht gerade eine Charakterstudie war. Aber das hier ist mit Abstand seine beste Leistung. Als Nebendarsteller sollte er mindestens eine Nominierung für die Oscars bekommen.
Die restlichen Darsteller machen Ihre Sache gut, fallen aber auch insgesamt nicht weiter ins Gewicht. Paul Dano hätte sicher mehr aus der Rolle machen können, aber in dieser Rolle muss man sich zwangsläufig mit Arnie Grape messen. Er tut gut daran hier weniger aufdringlich zu spielen, vielleicht auch von Villeneuve so gewollt. In den späteren Szenen taucht er sowieso nur noch wenig auf.
Terrence Howard, Viola Davis, Melissa Leo, David Dastmalchian machen Ihre Sache gut. Wobei ich bei Dastmalchian etwas an seine Rolle in „The Dark Knight“ erinnert wurde. Er scheint irgendwie ein Abo auf verrückte Typen zu haben. Und Howard wurden bisher auch bei jedem Film(nehmen wir Iron Man mal als Ausnahme der Regel) die Tränen ins Gesicht getackert. Die Rolle von Maria Bello hätte ich sicher auch noch übernehmen können. Aber durch Medikamente paralysiert und verwirrt in die Gegend zu schauen stellt hier wohl auch den geringsten Anspruch an die Schauspielkunst. Selbst der Statist als Verkäufer im Schnapsladen, der nicht mal gezeigt wird im Film, hätte hier wohl mehr auf der Brause haben müssen.
Kommen wir zurück zur eben schon angesprochenen Zurückhaltung, das ist ebenfalls bei der Kameraführung aufgefallen, aber liegt das jetzt am Regisseur oder an Deakins, der sich für die Kamera verantwortlich zeigt. Subjektiv gesehen geht er bei gefühlsbetonten Szenen immer weit weg von der Mimik der Schauspieler, das hat mich irritiert. Hätte mir hier gewünscht, man bleibt als Zuschauer näher am Geschehen. Das wäre dann aber schon alles was man an Kritik an der Kameraführung anbringen kann.
Sound und Musik sind passend eingesetzt und weitestgehend zurückhaltend ins Ganze eingefügt. Der Schnitt ist unauffällig und traditionell. Keine stilistischen Überblendungen a la „Stay“ von Forster, würde auch nicht ins Gesamtbild passen.

Fazit: „Prisoners“ ist tatsächlich ein erstklassiger Thriller. Ohne Einschränkung zu empfehlen an Alle die akzeptieren, dass auch eine Erzählung in Valiumgeschwindigkeit ungemein spannend sein kann, wenn der Plot stimmt. Mein Eindruck bleibt, dass Villeneuve bis auf die erwähnte Ausnahme mit beiden Füßen auf dem Bremspedal gestanden hat. Leider kenn ich von Villeneuve zu wenig um zu sagen, dass dies seinen Stil ausmacht, aber mir hat es insgesamt gefallen. Allerdings muss ich auch gestehen, dass der Film auf dem Heimischen Fernseher ebenso gut rüberkommen wird. Nur Hardcore Cineasten werden behaupten, dass man diesen Film im Kino sehen muss.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 26. Oktober 2013
Prisoners ist unwahrscheinlich atemberaubend. Man ist als Zuschauer so mitgerissen, obwohl die einzelnen Szenen sehr ruhig waren. An Langeweile war nicht zu denken. Er hat wahrhaftig die Abgründe vieler Menschen dargestellt, dass aber ohne die Grenzen zu sprengen und den Zuschauer zu verstören. Oft steht man zwar kurz davor los zubrüllen, doch diese Szenen werden gekonnt entschärft.
Auch die Schauspieler haben eine großartige Leistung vollbracht und haben so die großartige Stimmung des Filmes unterstützt. Das Ende rundet den Film optimal ab. Guckt ihn euch an, ihr werdet es nicht bereuen.
4,0
Veröffentlicht am 14. Februar 2015
Sehr spanneder Thriller mit einem tollen Schauspieler-Duo. Vor allem Jake Gyllenhall gefällt mir mehr und mehr..nicht so wie früher! Cooler Story-Twist!
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 20. März 2015
Klasse schauspielerische Leistung von Jackman und Gyllenhall! Regie Arbeit war auch der Wahnsinn. Spannung pur!
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 13. Februar 2014
Was würden Sie tun, wenn ihre kleine Tochter oder ihr Sohn entführt werden würde? Würden Sie Tag und Nacht, ununterbrochen, nach ihrem Kind suchen? Würden Sie sich starr vor Angst im Bett verkriechen? Würden Sie der Polizei voll und ganz vertrauen oder sie verfluchen, weil deren Untersuchungen keine Ergebnisse bringen?

Das sind so die Fragen, die einen während Denis Villeneuves „Prisoners“ beschäftigen und die einhergehen mit den Fragen „Wer ist der Entführer?“ und „Leben die Mädchen noch?“

Dabei schafft es Villeneuve mit ruhigen, langen Kameraeinstellungen für Intensität und Spannung zu sorgen, während seine Darsteller, allen voran Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal, schauspielerische Glanzleistungen abliefern. Ersterer zeigt nach „Les Miserables“ wieder eine hervorragende Darbietung und damit sein Repertoire fernab seiner Actionparaderolle als Wolverine. Seine Interpretation des sorgerfüllten Vaters, der auf der Suche nach seiner Tochter bis weit über die Grenzen des Legalen hinausgeht, ist äußerst sehenswert und erzeugt eine Ambivalenz des Mitgefühls und der Abscheu vor seinen Methoden. Auch Gyllenhaal überzeugt in seiner Rolle des ermittelnden Detectives. Gyllenhaal gehört für mich schon seit Jahren zu den Größen Hollywoods, die durchaus auch unterschätzt werden. Sein Spiel mit dem nervösen Augenzucken macht seine Figur des angespannten Polizisten noch greifbarer.
Überhaupt kann man aus der Mimik und dem Augenausdruck bei allen Akteuren ihre Gefühle und ihren jeweiligen seelischen Zustand perfekt ablesen. Die Sorge in Jackmans leerem Blick, die Verzweiflung bei Terrence Howard, die Machtlosigkeit bei Viola Davis usw. Ein Fakt, der mir bei diesem Film besonders aufgefallen und im Gedächtnis geblieben ist.

„Prisoners“ schafft es trotz 153 Minuten Länge und minimalistischer musikalischer Untermalung, in jeder Minute spannend zu sein und erinnert an die Psychodramen David Finchers. Genauso wie dessen Filme bleibt auch „Prisoners“ lange nach Abspann im Gedächtnis und gehört, dank seinem bis in die letzte Rolle hervorragenden Casts, den toll fotografierten Bildern und den spannenden Storytwists zu den besten Filmen des letzten Jahres.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 14. August 2019
Ein sehr guter und berührender Film mit einem -wie immer- überzeugenden Jake Gyllenhall.
Einziger Kritikpunkt: etwas zu vorhersehbar
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 12. Oktober 2013
Ein düsterer Thriller, der mit religiösem Wahn und der amerikanischen Vision von einer gerechteren Welt durch Selbstjustiz abrechnet, schafft es auf Platz 1 der US-Charts. Das lässt schon fast auf einen Wertewandel oder zumindest ein wenig unvermutete Selbstreflektion der Stars & Stripes-Cowboys hoffen. Hat man am Ende doch etwas aus Guantanamo und dem War on Terror gelernt? Prisoners ist dennoch kein politischer Film. Der frankokanadische Regisseur Denis Villeneuve lässt uns vielmehr tief ins dunkle Herz der amerikanischen Gesellschaft blicken. Und damit auch in unser eigenes. Es geht um die Urängste in uns allen. Darum, uns aus Angst irgendwann selbst zu verlieren, unsere Menschlichkeit. Viele Jahre lang galt Prisoners als eines der besten unverfilmten Drehbücher in Hollywood. Und es ist wirklich brillant. Prisoners ist ein sprechender Titel. Jeder wird irgendwann zum Gefangenen, mental und physisch. Die Mädchen, die Eltern, die Verdächtigen, Detective Loki und irgendwann ertappt sich selbst der Zuschauer dabei, wie er immer tiefer ins Labyrinth der Ermittlungen gerät, zum Gefangenen seiner eigenen Vorurteile, Spekulationen und der geradezu körperlichen Spannung wird. Derart psychologisierte Protagonisten, falsche Fährten und verblüffende Wendungen gibt es viel zu selten auf der Leinwand zu sehen. Deshalb verweisen viele Kritiken zu Prisoners auf David Finchers Zodiac oder Sieben. In der Tat findet man einige Parallelen in der Art der Inszenierung zwischen beiden Filmemachern. Und dennoch bleibt der Stil von Denis Villeneuve einzigartig. Zusammen mit Roger Deakins, Stammkameramann der Coens, gelingt ihm ein auch visuell beeindruckender Film, in dem jeder Baum, jede Ecke der grau verregneten Mittelstandswelt durch außergewöhnliche Perspektiven und Kamerafahrten beängstigend verdächtig wirkt. Trotz all dieser formalen Stärken ist Prisoners vor allem ein Schauspieler-Film, in dem Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal Bestleistungen zeigen, unterstützt von dem beeindruckenden Spiel von Paul Dano, Viola Davis, Terrence Howard, Melissa Leo und Maria Bello.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 10. November 2013
Habe lange nicht mehr einen so spannenden Film gesehen.
Hugh Jackman und Jake Gylenhaal spielen beide fantastisch, ebenso wie die Nebencharaktere.
Die Handlung lässt sich zur Abwechslung einmal nicht komplett vorhersehen, weshalb der Thriller bis zum Schluss nicht an Spannung verliert.

Zwar bleiben manche Fragen offen, insgesamt jedoch fabelhaft gedreht (vorallem der Kameraführung zu danken, die dem Film erst die Spannung verleiht) und gespielt.
Empfehlenswert!
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