Durchschnitts-Wertung
4,4
1479 Wertungen
Deine Meinung zu Prisoners ?
4,5
Veröffentlicht am 28. Dezember 2013
Sehr spannender, tiefgründig inszenierter Thriller, der die Abgründe der Menschen schön offen legt. Auch wenn hierfür unterschiedlich und evtl. gut gemeinte Motive eine Rolle spielen. Dass Jake Gyllenhall zu so einer Leistung im Stande ist, hätte ich mir auch nicht erträumen lassen. Oscar-Kandidat! Im gesamten ein kleines Meisterwerk und einer der besten Filme des Kinojahres
4,5
Veröffentlicht am 14. August 2014
Meine Erwartungen an diesen Film wurden deutlich übertroffen. Ich befürchtete, dass die 2 1/2 Stunden sehr lang werden würden, doch da wurde ich eines besseren belehrt.

In Prisoners steht die Entführung zweier Mädchen im Vordergrund. Die Familien der Familien sowie die einzelnen Familienmitglieder gehen mit dieser Situation sehr unterschiedlich um. Die Doppeldeutigkeit des Titels wird hier sehr schön deutlich, da jeder Charakter ebenfalls ein Gefangener ist. Während Keller Dover (Hugh Jackmann) aktiv werden möchte und sich dabei auf ein Ziel versteift, flüchtet sich z.B. Grace Dover (Maria Bello) in Tabletten und Legasthenie.

Gott sei dank kommt die Thriller-Komponente in diesem Film nicht zu kurz. Der zu Grunde liegende Kriminalfall ist verzwickt und wird nicht nur einmal von einer Wendung heimgesucht. Jake Gyllenhaal spielt den Kommissar m.E. herausragend gut. Ebenfalls hervorragend agiert Hugh Jackmann, der hier seine unglaubliche physische Präsenz mit feinem Mimenspiel kombinieren darf.

Die größte Leistung vollbringt jedoch Paul Dano als Alex Jones. Bereits in "Little Miss Sunshine" und "There Will be Blood" konnte er zeigen, was er kann und empfiehlt sich spätestens mit "Prisoners" für die ganz großen Rollen. Als Zuschauer weiß man nicht so recht, wo man bei Alex Jones dran ist. Hervorragend!

Die Darsteller tragen diesen Film, keine Frage. Da aber auch ein tolles Drehbuch zu Grunde liegt, herrschen die kompletten 2 1/2 Stunden absolute Hochspannung. Ich konnte nicht anders als gebannt auf den Bildschirm zu starren, da immer wieder etwas Neues passiert ist. Je weniger man über den Film weiß, desto besser ist er.

Anzumerken bleibt nun noch, dass mir (ebenfalls positiv) aufgefallen ist, dass die Folterei nicht im Mittelpunkt des Filmes steht. Sie wird absolut zweckmäßig eingesetzt und verstärkt die Atmosphäre des Filmes. Auch der Schluss ist m.E. super gelungen. Kein wirklich offenes Ende aber genügend Raum, um sich seine eigenen Gedanken machen zu können.

Fazit: Prisoners ist ein hochspannender Thriller mit richtig starken Darstellern und einer tollen Story. Einen halben Stern Abzug gibt's lediglich für klitzekleine Ungereimtheiten.
4,0
Veröffentlicht am 16. Oktober 2013
2010 sorgte das Independent-Drama “Incendies” (dt. Titel: “Die Frau die singt”) zunächst in Kanada, dann weltweit für einige Begeisterung und wurde als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Dieser Erfolg ermöglichte es Regisseur Denis Villeneuve, für sein nächstes Projekt ein recht stattliches Budget von 46 Millionen Dollar aufzutreiben. Wer aber denkt, dass Villeneuve deshalb auch nur einen Millimeter von seinem Stil abweicht, liegt gründlich falsch. Unaufgeregt und selbstbewusst lässt er sich von niemandem reinreden, verzichtet auf eine große Show und dreht lieber einen Film, der sicher nicht jedem gefallen wird, dessen schlichte Qualität aber letztlich über jeden Zweifel erhaben ist. [...]

Dass Hugh Jackman tatsächlich ein guter Schauspieler ist, wissen wir spätestens seit Chris Nolans “Prestige”, auch hier kann er als verzweifelter Familienvater überzeugen. Die Nebenrollen sind allesamt mit weniger bekannten, aber nichtsdestotrotz fantastischen Akteuren besetzt, aus denen Paul Dano, Maria Bello und Terrence Howard herausstechen. Der Beste von allen ist aber der in Hollywood noch immer sträflich unterschätzte Jake Gyllenhaal. Sein Detective Loki ist anfangs ein Mann ohne jede Persönlichkeit, das genaue Gegenstück zum wütenden Jackman, wird aber immer mehr zur Identifikationsfigur. Gyllenhaal, kaum wiederzuerkennen mit zugeknöpftem Hemd und absurd zurückgegelten Haaren, spielt ihn mit sparsamen, kontrollierten Bewegungen und fast ausdrucksloser Mimik, und erschafft dennoch einen der faszinierendsten Ermittler des jungen Jahrtausends. [...]

Fazit:
Manchmal braucht es keine große Show. Manchmal genügen einfach ein fesselndes Drehbuch, starke Schauspieler und eine effektive Inszenierung. “Prisoners” hat alles, was ein guter Thriller haben muss, und wird wegen seiner morbiden Atmosphäre, seiner handwerklichen Brillanz und nicht zuletzt wegen seiner moralischen Ambivalenz lange im Gedächtnis haften bleiben.
4,5
Veröffentlicht am 13. Mai 2024
Spannender und emotionaler Thriller

Prisoners mag vom Titel an einen Gefängnisfilm denken lassen, aber hier geht es nicht allein um eine physische Gefangenschaft, sonder auch um die Frage, ob macht man sich selbst zum Gefangenen seiner selbst im psychischen Sinne macht. Dieser düstere Thriller rechnet mit religiösem Wahn und der amerikanischen Vision von einer gerechteren Welt durch Selbstjustiz ab. Die Jahreszeit mit Schnee und Regen in der die Geschichte spielt, vermittelt schon zu Beginn eine kalte und ungemütliche Stimmung, man bekommt recht schnell das Gefühl, das dieser Streifen nichts beschönigt sondern unangenehm wird. Der oscarnominierte Kameramann Roger Deakins (Fargo) kümmerte sich für Prisoners um die Aufnahmen und das tut er hervorragend mit teils schon heftigen Bildern. Allerdings findet auch viel im Kopf des Zuschauers statt, ohne alles zu zeigen. Grausig ist die Vorstellung aller Eltern, wenn das eigene Kind verschwindet und die moralische Frage drängt sich auf, wie weit man selbst gehen würde um an Informationen zu gelangen damit man sein Kind wieder in die Arme schließen kann. Großartig umgesetzt von Hugh Jackman, der seine Tochter sucht, und Jake Gyllenhaal war wirklich ausgezeichnet als Detective. Ich bin sehr froh, das die Wahl am Ende wirklich bei den beiden gelandet ist, da auch Mark Wahlberg und Leonardo DiCaprio im Gespräch waren. Das könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, so wie es war, war es perfekt. Rau, hard, kantig.

Die Laufdauer von 2 Std. 33 min. fühlten sich nicht so lang an. Denn Prisoners wechselt gelungen zwischen Thriller und Drama, dabei berührt er in den jeweiligen Momenten und die Spannung mit anregenden Wendungen die gut funktionen, wird gehalten.

Das Ende fand ich interessant, ich schätze es, wenn es kein langweiliger schon hundert mal gesehener Schluss ist, der zwar abgeschlossen ist, aber Raum für Spekulationen gibt.

———
Fazit:
Herausragend - dieser Thriller geht unter die Haut, dank des intelligenten Storytelling und der großartigen schauspielerischen Leistung aller Darsteller.
4,5
Veröffentlicht am 17. Juli 2022
Ganz starker Film mit zwei herausragenden Schauspielern. Überzeugender kann man die Charaktere nicht spielen.
4,5
Veröffentlicht am 1. Februar 2018
Einfach in vielen Bereichen ein ganz hervorragendes Thriller-Drama: Die Schauspieler spielen packend und überzeugend, allen voran Jackman und Gyllenhall. Die Atmosphäre ist von Anfang an bis zum mitreisenden Ende dicht und nimmt einen mit. Das Drehbuch und somit insbesondere die Dialoge stimmen. Insgesamt wirkt die Geschichte greifbar, was alleine dafür sorgt, dass man extrem mitgerissen wird. "Die Sahne auf dem Eis" ist, dass der Ausgang bis zum Ende hin nicht vorhersehbar ist.

Kleine Punktabzüge gibt es für kleinere Längen und Jackmans doch übertriebene Darstellung der Gewaltbereitschaft.
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 28. Februar 2018
Furchtbar spannend, herausragend besetzt, obwohl 150 Minuten lang, hätte er ruhig noch 30 Minuten mehr vertragen, da ich das Ende als ein ganz klein wenig unausgegoren empfand.
4,5
Veröffentlicht am 25. Oktober 2013
Herausfordernd
Ein sehr intensiver, herausfordernder und schwieriger Film - im wesentlichen - über die Frage der „Selbstjustiz“, die jeder Zuschauer auf seine eigene Art und Weise wird beantworten müssen. Im Film wird die Frage nicht so eindeutig beantwortet, wie man es 152 Minuten lang meint, denn die Schlußminute bringt noch eine unerwartete Variante. Auf jeden Fall ein sehr spannender und sehenswerter Film, der auch zum Nachdenken anregt.
Sind wir nicht in unserer Gesellschaft alle irgendwie Gefangene, wie die EAGLES schon in „Hotel California“ gesungen haben: „We are all just prisoners here, of our own device.“
4,5
Veröffentlicht am 7. Januar 2015
Ein wirklich grandioser Thriller, der bis zum Schluss kein Wenig an Spannung verliert. Hugh Jackman, als vollkommen verzweifelter Familienvater und Jake Gyllenhaal, als Polizist, der bislang jeden seiner Fälle aufklären konnte, liefern sich hier ein Duell um die Suche des oder der Entführer. Das macht die Suche jedoch nicht unbedingt einfacher und effektiver. Am Ende kommt es zum überraschenden Showdown, in dem es um Leben und Tod geht.
4,5
Veröffentlicht am 21. August 2014
Ich habe ihn nur auf Empfehlung, ohne jegliche Vorkenntnisse geschaut und fand ihn sehr stark.
Story ist gut, bei den Schauspielern fällt auch keiner wirklich ab, teilweise wird überragend gespielt.
Insgesamt ein wirklich starker Film.
Wer Thriller, Drama, Krimi mag ist hier sehr gut aufgehoben.
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