"The Social Network" erzählt die, oder zumindest eine mögliche, Entstehungsgeschichte von Facebook und beleuchtet dabei die persönlichen und rechtlichen Konflikte, die das soziale Netzwerk und seine Erschaffer begleiteten. Es handelt sich dabei um einen gut inszenierten Film, der den Weg von einem selbstverliebten Nerd, der sich mit seiner Freundin entzweit, zu einem skrupellosen Gründer eines Milliarden-Dollar-Unternehmens zeigt. Ob es sich wirklich so zugetragen hat, darüber lässt sich streiten, allerdings gab es die im Film gezeigten Rechtsstreite wirklich.
Der Film beginnt im Jahr 2003, als der Harvard-Student Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg), nachdem er sich am Campus bereits sehr unbeliebt gemacht hat, eine Idee hat, die das Internet revolutionieren wird. Zumindest seiner Meinung nach stammt die Idee von ihm. Die Winkelvoss-Zwillinge sehen dies anders, denn Zuckerberg hatte ihnen eigentlich Hilfe bei ihrem Projekt zugesichert – einem Projekt, das komischerweise ein sehr ähnliches Konzept wie Facebook aufweist.
Unterstützt von seinem Freund Eduardo Saverin (Andrew Garfield) entwickelt er stattdessen auf eigene Faust "The Facebook" und hält die Winkelvoss-Zwillinge hin. Der Erfolg bringt neben diesem Streit bald schon weitere Schwierigkeiten, als der Napster-Mitgründer Sean Parker (Justin Timberlake) ins Spiel kommt und Mark zu fragwürdigen Handlungen verleitet. Der Film wechselt immer wieder zwischen der Entwicklung von Facebook und den späteren Gerichtsverhandlungen, in denen Zuckerberg, Saverin und die Winkelvoss-Zwillinge gegeneinander antreten.
Eine sehr bekannte und wirklich absolut einwandfrei gespielte Szene, ist die, wenn Eduardo einen Wutausbruch bekommt und Mark’s Notebook im neuen Facebook-Office zerstört und ihn anschreit, nachdem er erfahren hat, dass er auf hinterlistige Art und Weise quasi aus dem Unternehmen, welches er mitgegründet hat, herausgeschmissen wurde. An dieser Stelle muss man die schauspielerischen Leistungen aller Hauptcharaktere wirklich hervorheben, da diese alle einen absoluten Top-Job abgeliefert haben.
Neben all diesem zwischenmenschlichen Dilemma während der Firmengründung, kommen, neben technologischen Hintergründen, die ich als Fachinformatiker überaus interessant fand, da sie nicht einfach nur schlecht ausgedacht sind, auch die typischen teenager-haften Themen Beziehungsstress, Alkohol, Drogen, Partys und Exzesse wie bei "American Pie" nicht zu kurz und werden gut in die Story eingebaut. Angesichts der echten existierenden Aufnahmen aus den Anfangstagen bei Facebook, in denen Mark Zuckerberg mit einem Plastikbecher voll Bier im Office über sein Projekt philosophierte, wird sich dies wohl auch mehr oder weniger so zugetragen haben.
Zusammenfassend lässt sich eine klare Empfehlung aussprechen, sich diesen Film auf jeden Fall anzuschauen. Wenn man sich für die Entstehungsgeschichten von Unternehmen, Technologie im Allgemeinen oder auch einfach nur Studentenfilme wie "Road Trip" interessiert, ist auf jeden Fall das passende dabei. Ebenfalls der Soundtrack von Trent Reznor (Nine Inch Nails) untermalt den wirklich unterhaltsamen Streifen sehr gut und lässt absolut keine Langeweile aufkommen.