Der Plot ähnelt ein wenig dem aus „Sleepers“. Warum auch nicht, letztendlich werden die Szenarien in Jugendhaft- oder Besserungsanstalten durchaus ihre Parallelen haben. Auch wenn es nicht so spektakulär und übertrieben dargestellt wird, wie in all den anderen klassischen Gefängnisfilmen, die Klischees werden auch hier reihenweise abgearbeitet, obwohl „King of Devils Island“ auf einer wahren Begebenheit beruht. Letztendlich beruhen aber die Grundschemata von Gefängnisfilmen ja doch irgendwie fast immer auf wahren Begebenheiten. Der Film kommt ziemlich düster und kalt daher, was vor allem an der virtuellen Wirkung der winterlichen Gefängnisinsel Bastoy im Oslofjord liegt. Es fällt einem ziemlich schwer die erste (doch sehr langatmige) Stunde zu überstehen. Dann macht der Film allerdings einen merklichen Qualitätssprung. Er wird spannender und die Charaktere ziehen einen mit ihrer durchlebten Entwicklung und ihrem Tun nach und nach in die Geschichte hinein. Gefängnisinsassen (jedenfalls die im Film) haben ja das Wahnsinnstalent einen auf ihre Seite zu ziehen, egal was sie gemacht haben, egal ob es Erwachsene, Jugendliche oder Kinder sind. Mir persönlich fehlt in dem Film zum Schluss das Fazit. Schauspielerisch machen das die Jungs ziemlich solide, mitunter bei den Witterungsbedingungen sogar sehr beeindruckend. Stellan Skarsgard und Kristoffer Joner sind alte Hasen, verstehen ihr Handwerk, aber müssen sich auch nicht wirklich verausgaben. Fazit: Wer die erste Stunde übersteht, wird in der zweiten Stunde entschädigt.