Alter und Schönheit: Kritiken

Sterben, oft ein Thema großer Abenteuerfilme mit rührseligen Heldengeschichten und unerfüllter Liebe - nicht in diesem Film. Ein Mann stirbt und drei Freunde begleiten ihn drei Tage bis zum Tod. Auf Wunsch des Sterbenden gesellt sich eine ehemelige Lebenspartnerin hinzu. Der Hintergrund ist mittelständisch, die Villa im Grünen, der Ferrari und alle sind erfolgreich in Beruf ohne Geldsorgen.



Die Charaktere entwickeln sich gleichsam wie auf einer Bühne in einem Drama in drei Akten. Man zeigt Unbeholfenheit im Umgang mit der Situation am Sterbebett und kommt kurzfristig zu Erkenntnissen, die keinen tiefergehenden Wert haben oder zum Weiterdenken anregen. Wen stört es, dass der Ehe die Liebe fehlt, dass zwei Frauen wohl doch zu viel sind und der Job nicht alles ist. Einen Neuanfang machen, ja, wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht?



Mit einem Joint lässt sich alles besser ertragen. Die Begegnung der vier wirkt streckenweise wie eine Komödie, wäre da nicht der sterbende Freund. Er holt die gealterten Herren in fideler Gesellschaft einer attraktiven Dame wieder zum Thema zurück: Tod. Wie mit dem Sterben umgehen?



Für mich das Schöne an diesem Film: Alle kommen sie zum Sterbenden. Die Frau überwindet z.B. ihren gekränkten Stolz und einer der Freunde kehrt am Flugplatz um, läßt den Job sausen. Vielleicht ist es traurig, allein zu sterben? In diesem Sinn hat das Ende des Films doch etwas Schönes?



Beindruckend die Schlussszene, die den Betrachter nüchtern zurückläßt, ohne Kommentar, ohne Tränen. Lobenswert die sehr gute schauspielerische Leistung. Alles in allem ein gelungener Kinoabend.

Die schauspielerische Leistung war brilliant. Der Inhalt sowie die Dialoge entsprachen einerseits dem Lebensgefühl der mittelalten Generation und der heutigen Erkenntnis vom Lebensglück mit einwenig Geld und der Sehnsucht nach einer glücklichen "Familien"-Liebe.Die ruhige Kameraführung hat den Film nachdenklich und sinnlich wirken lassen. Lustig oder gar albern fanden wir den Film -im Gegensatz zum Trailer- überhaupt nicht.