Dwayne Johnson hat sich in den letzten Jahren großartig entwickelt und zählt nicht erst seit gestern zu meinen Lieblingsschauspielern im Action-Genre.
Dementsprechend hab ich mich auch sehr auf diesen Film gefreut, denn die Rolle des Hercules ist einfach perfekt für ihn und man sieht Dwayne an, wieviel Spaß er beim Dreh hatte.
Spaß hat aber auch der Zuschauer, jedoch leider nur begrenzt.
Denn auch wenn die Hauptrolle perfekt besetzt ist und es mehr als ausreichend Action gibt, bietet der Film einfach nicht genug Gutes und überzeugt nicht immer.
Gut ist nebem dem Hauptdarsteller die lockere Art des Films, welche ihn sehr unterhaltsam und an einigen Stellen auch wirklich lustig macht.
Vor allem der Seher Amphiaraus (Ian McShane) hat mir sehr gefallen und brachte mich mit seinen Vorhersagen sogar zum lachen - die Szenen, in denen er auf seinen Tod wartet und sich seinem Schicksal hingeben will, waren meiner Meinung nach sogar die besten, weil lustigsten Szenen des Films.
Auch der Rest des Castes gefällt und in regelmäßigen Abständen werden gute Kämpfe und sogar große Schlachten abgeliefert, wo es ordentlich kracht und viel verwüstet wird.
Das sieht dann alles auch größtenteils gut aus, das Gesamtbild wird aber von einigen schlechten Effekten getrübt.
Sahen zum Beispiel die Affen in "Planet der Affen: Revolution" fotorealistisch aus, wirken viele Tiere und Kreaturen hier einfach zu künstlich.
Auch die Schminke, mit der man Dwayns Tattoo verdeckt hat kann man in einigen Momenten klar erkennen, da eine Brust dunkler ist als die andere - das hätte man alles besser machen können.
Außerdem macht der Film den selben Fehler, der schon "The Expendables 3" sehr geschadet hat: Die Gewalt wird zugunsten der jungen Zuschauer runtergeschraubt.
Man hat hier große Schlachten mit großen Armeen. Es wird geschlagen, geschlitzt, gestochen und alles was eben dazugehört - aber Blut gibt's nicht zu sehen.
Mich kann man mit Gewalt und Blut zwar nicht begeistern, geschweige denn ins Kino locken, aber hier hätte es definitiv dazugehört.
Wäre das Alles nicht schon genug an Kritik, muss ich leider noch mehr bemängeln: Die Geschichte.
Von der hatte ich nichts erwartet (schließlich geh ich wegen der Action und dem Spaß in den Film), aber etwas mehr Tiefgang hätte es schon sein dürfen.
Die großen Aufgaben des Hercules werden kurz und unspektakulär dargestellt, die Familiengeschichte ist mit einem Satz erzählt und das einzig gute bleibt der Story-Twist im letzten Drittel.
Und in diesem letzten Drittel des Films geht es dann endlich mal richtig ab.
Da bekommt man dann endlich richtig große Action geboten und sogar Spannung kam kurzzeitig auf - hätte der ganze Film das Niveau des Finales, wäre es ein großartiger Film geworden.
So ist es nur ein normaler Fantasy-Streifen mit gutem Cast und coolem Finale.
Aber vielleicht bin ich seit dem epischen "300: Rise of an Empire" auch einfach zu verwöhnt, was Fantasy-Gemetzel angeht.
Fazit:
Der Film bietet durchschnittliche Fantasy-Action-Kost und ist für Genre- und Dwayne Johnson-Fans auf jeden Fall sehenswert.
Trotzdem bleibt der Film weit hinter seinen Möglichkeiten: Die FSK 12-Action langweilt Erwachsene Zuschauer schnell, Lacher gibt's nur wenige und auch die Effekte überzeugen nicht ganz - das beste 3D gab's wie so oft bei den Endcredits.
Er ist ok und man kann ihn sich ansehen, allerdings verpasst man nichts wenn man es nicht tut.