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tomas tam
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4,0
Veröffentlicht am 31. März 2022
Starke Brutal-Grätsche.Die böse Jugend meint es nicht gut mit einem Pärchen. Dafür gibt's zur Strafe richtig Saures. Wer auf die harte Gangart steht wird nicht enttäuscht.
Eden Lake ist ein Film, der wohl kaum jemanden kalt lässt. Damit meine ich nicht nur die Thematik des Films an sich, sondern vor allen der Umstand, dass hier Kinder zu Opfer, aber vor allem auch Tätern werden.
Die Story klingt erstmal nach nichts besonderem und ist mit leichten Variationen aus amerikanischen Horrorfilmen wohlbekannt: ein Paar will einen Kurzurlaub in der englischen Provinz machen. Aufgrund von Streitigkeiten mit einer Gruppe von Kindern bzw. Jugendlichen wird dieses Paar schon bald durch den Wald gejagt.
Die Story klingt nicht besonders spannend oder innovativ- die Umsetzung ist aber super gelungenen. Nach einer Einleitung von etwa 30 Minuten (die auch ein bisschen kürzer hätte ausfallen können) schlägt der Film binnen Sekunden um und der Schalter wird ungelegt. Dabei bleibt das Tempo konstant hoch.
Wie beschrieben sind die Jugendlichen sowohl Täter wie auch Opfer. Das gilt für alle Jugendlichen gleichermaßen, wenn auch in unterschiedlichen Anteilen. Der Haupttäter ist der Anführer der Gruppe Brett, dargestellt von Jack O'Connel. Der junge Mann ist inzwischen regelmäßig in Kinoproduktionen aus Hollywood zu sehen. Bereits hier wusste er zu überzeugen.
Bei dem Paar wurden keine unbekannten Schauspieler gecastet, sonder Michael Fassbender und Kelly Reilly. Beide waren auch vor dem Film schon durchaus bekannt und spielen inzwischen in der ersten Liga Hollywoods.
Die Hauptlast des Films liegt auf Reilly, und diese kann sie ohne Probleme stellen.
Was der Film nicht ist, ist ein Sozialdrama, welches tiefer auf die Hintergründe der Kids bzw warum diese zu Tätern werden, eingeht. Wer sowas bei Eden Lake erwartet, wird enttäuscht werden.
Was man aber erwarten kann ist ein spannender Schocker mit guten Darstellern.
Wie immer - wenn man mit größeren Erwartungen an einen Film rangeht - ist die Enttäuschung ebenso größer und manipuliert die Bewertung ein wenig. Ich hatte mir weit bessere Szenarien vorgestellt, als ich vom Inhalt des Films hörte, als das Präsentierte.
Krasse Szenen werden nicht geliefert, was sich aber meiner Meinung nach positiver und härter auswirkt. Äußerst gut ist die Schauspielleistung der Hauptdarstellerin und auch teilweise die der Kinder, die die dämliche Situation wenigstens gut rüberbringt. Kurzum, Story Müll, nichts besonderes, nichts einzigartiges, gute Schauspieler.
Eden Lake. Ich mag Wirklich harte Sachen. Und der Film ist wirklich sehr hart. Ein Duell zwischen den Eheleute und Gruppe Jugendliche. Und richtig Happy End gibt es auch nicht in den Film.
Ich fand den Film eigentlich recht gut - allerdings ein paar Logikfehler nerven...spoiler: so zB wird die Protagonistin vom verletzten Gefährten losgeschickt, Hilfe zu holen. Was macht sie? Hockt die ganze Nacht im Wald (Schläfchen machen?), um dann morgens auf Suche nach ihm zu gehen. Dann findet sie ihn; sieht, wie er von den Jugendlichen schwer misshandelt wird - und bleibt sitzen und guckt sich das eine ganze lange Zeit an. Dann werden Waffen liegen gelassen und so weiter.....irgendwie unrealistisch.
Ganz unrealistisch wird's dann, als sie sich den Splint (oder was das ist) in den Fuß tritt! Der Splint läuft spitz zu, die Spitze dringt von unten in die Fußsohle ein und kommt oben - durch den Knochen - wieder raus. Nachdem sie den Splint nicht nach unten herausgezogen kriegt, drückt sie ihn nach oben durch den Fuß, indem sie ihn aufsetzt. Okay. Das geht noch an. Aber dann: zieht sie den Rest des immer dicker werdenden Splints mit der Hand nach oben raus! Völlig unmöglich, da sie beim rausziehen das Loch im Knochen vergrößern muss, damit der Splint durchpasst!
Sowas finde ich schon ärgerlich. Ansonsten aber okay, der Film hat ne Menge Tempo und kein Happy End (gefällt mir :)) man hat schon weitaus schlechtere Filme gesehen!
Dieser Film ist nichts für schwache Nerven. Er ist von Anfang bis Ende spannend und nimmt einen mit auf eine Reise des Grauens. Allerdings bekommt man nach wenigen Minuten ein solch negatives Gefühl, einen solchen „Hass“ auf die Antagonisten, dass man es kaum mehr aushält. Und dieses Gefühl lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los, besser wird es im Verlauf der Handlung auch nicht... alles in allem ein guter Film (auf seine ganz eigene Art und Weise) jedoch kein Film den man sich 2x ansieht....
[...] Abseits der Inszenierung sind es die Charaktere, deren Zeichnung und Bedeutung, die den Sinn des Geschehens bilden; Die Jugendlichen haben kein modernes Realitätsbild. Sie leben jenseits von Städten und großen Geschehnissen, die ihnen einen Bezugsgrund zu Eilmeldungen und Nachrichten geben würden. Stattdessen bildet die geringe Anzahl der Teenager eine einzig existente, in ihrer eigenen, kleinen Welt verschlossenen Gruppe, aus der niemand ausgeschlossen möchte. Gemeinsam verbringen sie ihre Freizeit im Wald, hören so laut, was sie wollen, ihre Musik und betrinken sich abends vor dem Lagerfeuer. Wohl nie wurde ihnen all das jemals untersagt – und mit dieser selbstherrschenden, dennoch nicht selbstbeherrschenden Haltung treten sie dem städtischen Pärchen gegenüber. Die zunehmenden Gewaltausbrüche und Verherrlichungen seitens des Gruppenführers sind darüber hinaus wohl rückführend auf häusliche Gewalt angedeutet, was das Geschehen des Filmes umso kritischer macht. [...]
"Eden Lake" ist ein realistischer Horrorfilm. Hier hat man es nicht mit Dämonen, Vampiren, Geistern oder sonstigem zu tun, sondern mit Jugendlichen... Jugendliche die man im Verlaufe des Filmes abgrundtief hassen lernt und da punktet der Film. Man ist genauso genervt, so wütend und nach Rache sehnend wie die zwei top besetzten Protagonisten. Der Film ist sehr spannend und hat aber keine Jumpscares, sondern schockt aus rein moralischen Gründen. Wie kann man nur so böse und so dumm sein? Der Film ist nervig aber nicht weil er schlecht ist. Ansonsten bietet er ein par Horrorklischees und das Ende ist gut gemacht und das agieren der Personen kaum wunderlich (ohne zu spoilern).
Fazit: Als 'realistischer' Horrorfilm ein klasse Genrevertreter, den man sich wirklich ansehen sollte, wenn man Interesse hat, doch kein Film den man gesehen haben muss.